PS3 Online Mehrspieler Test

Multiplayer auf Playstation 3

Der Mehrspielerteil von Medal of Honor (2010) auf PS3 wird heute kaum noch bespielt, so befanden sich zum Testzeitpunkt, laut Angabe des Spiels gerade einmal 250 Spieler online. Das ist eigentlich auf kein Wunder, da das Spiel über einen Mehrspieler-Key-Schutz verfügt, dh. ihr braucht einen Mehrspieler-Key um den Mehrspielermodus verwenden zu können. Naja, theoretisch. Praktisch habe ich den Dialog weggeklickt (mit Kreis) und konnte dann ungestört Multiplayer-Partien genießen.

Genießen ist aber eigentlich schon ein zu großartiges Wort. Grafisch immernoch ganz okay, wenn auch es hier stark zu Kantenflimmern kommt. Leider kommt es im Mehrspielerteil des Spiels deutlich vermehrt zu Rucklern und Hängern, was oft den Unterschied zwischen meinem Tod und dem des Gegners ausmacht. Außerdem gibt es Online fast nurnoch Spieler, die einen Tier-Rang erreicht haben, dh. sie haben bessere Waffen als ihr und bessere Munition, dh. wenn ihr fallt eher um. Das macht es natürlich noch viel schwerer überhaupt aufzusteigen und mit dem Mehspielermodus Spaß zu haben.

Zu Beginn einer Runde werdet ihr einem Team zugewiesen - also entweder die guten Amis, oder die bösen Terroristen. Gemäß dieser Zuteilung haben die drei Klassen des Spiels auch ihre Waffen, die Terrors haben zu beginn AKs bzw. ein SVD, die Ami haben M4s. Wenn ihr weiter aufsteigt, schaltet ihr auch die Waffen der jeweilig anderen Fraktion frei. Aufstiege zählen nur für eine Klasse aber für beide Fraktionen. Es gibt die drei Klassen: Sturmsoldat, Spezialist und Scharfschütze. Der Sturmsoldat verfügt über ein Sturmgewehr, der Spezialist über ein SMG, später auch eine Schrotflinte und der Scharfschütze über ein Scharfschützengewehr. Die Ausstattung der Scharfschützen ist zu Beginn eher lächerlich, da auf dem SVG oder der M4 erstmal nur ein Rotpunkt-Visier draufgebaut ist, was im Prinzip keinen Zoom hat.

Wenn ihr aufsteigt, schaltet ihr neue Waffen und Extras frei, die ihr auf eure Waffe bauen könnt. Es gibt 15 Ränge. Ihr lest richtig. Pro Klasse könnt ihr in den Rang 15 aufsteigen, dann habt ihr dafür alles freigeschaltet und alles gesehen. Ihr werdet relativ schnell merken, dass die Waffen so gut wie keine Streuung haben - ihr könnt Gegner über die halbe Map entfernt mit einer Schrotflinte zielgenau treffen und töten - das ist mein Ernst. Die Balance ist völlig kaputt in dem Spiel, als Neuanfänger habt ihr mit euren Waffen garkeine Chance gegen die alten Hasen, die euch mit ihre Raketenwerfen zielgenau treffen - die Rakten und Granaten, haben übrigens einen Sprengradius, der kleiner ist, als ein Fußball - jedenfalls fühlt sich das so an, wenn ihr mal so ein Ding werft.

Am PC sind 24 Leute in einer Map noch verkraftbar, da ihr mit der Maus eine höher Genauigkeit habt und schneller zielen könnt. Hier ist das einfach nur lächerlich auf den kleinen Karten 24 Leute unterbringen zu wollen. Überall stehen Gegner, die euch sofort wegschießen - selbst wenn ihr spawnt. Vor Rundenbeginn spawnen alle Spieler, die sich für eine Ausrüstung entschieden haben und warten auf Rundenbeginn - nur gibt es weniger als 24 Spawnpunkte (offenbar), sodass die Spieler ineinander spawnen - auch irgendwie Quatsch.

Die Karten, auf denen ihr unterwegs seid, haben auch relativ wenig mit der Einzelspielerkampagne zu tun, was sehr schade ist. Ihr habt als Spielmodi eine Art Teamdeathmatch, eine Art Sektor-Kontrolle, einen Zielbasierten Spielmodus, einen Hardcore-Modus und einen Einzelkämpfer-Modus. Ein Deathmatch gibt es de facto nicht, und auch sonst ist die Auswahl sehr begrenzt.

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 08.08.2014
Fazit:
Leider merkt man hier, dass das der Multiplayer-Part von Medal of Honor von einem anderen Team entwickelt worden ist. Der Stil des HUDs passt nicht zu dem des Einzelspielers, insgesamt fühlen sich beide Teile unterschiedlich an, und die Balance im Mehspieler-Teil ist grottig. So wird das wohl nichts mit dem Ziel, Call of Duty vom Thron zu stoßen.