PS3 Review

Review auf Playstation 3

Mirrors Edge ist heute wohl jedem bekannt - das Spiel ist ein Spiel, was Elemente des Parcours und eines EgoShooters mischt. Dabei spielt ihr eine Runnerin mit dem Namen Faith. Runner sind quasi Postboten in einer dystopischen Stadt, die von Polizei und Sicherheitsbehörden regiert wird. Bald aber entdeckt ihr, dass eure Schwester für den Mord von einem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl verhaftet wurde und ihr werdet mir hineingezogen. Also zieht Faith los um den Mord aufzuklären und ihre Schwester rauzuboxen.

Mirrors Edge kombiniert Elemente aus Parcours, wobei es darum geht möglichst schnell von A nach B zu kommen und dabei über alles zu klettern, was im Weg steht, und regulären EgoShootern. Zu Beginn eines Kapitels sollt ihr meistens zu einem bestimmten Gebäude gehen - ihr startet auf einem Dach in der Nähe und müsst nun irgendwie zu eurem Ziel gelangen. Dabei klettert ihr über die Hindernisse im Weg, springt von Dach zu Dach, bis ihr schließlich an eurem Ziel seid. Aber so einfach ist das meistens nicht. Manchmal stehen euch Elektrozäune im Weg, über die ihr so einfach nicht klettern könnt - entweder ihr umgeht die Zäune oder ihr schaltet den Strom aus. Manchmal müsst ihr auch einfach nur einen Weg suchen, der euch höher führt, damit ihr einen weiten Sprung schaffen könnt. Der Weg ist euch zu Beginn noch sehr großräumig gegeben, indem die zu verwendenden Gegenstände rot gefärbt wurden, später im Spiel ist das allerdings nurnoch begrenzt der Fall, sodass ihr eure Routen selbst suchen müsst. Oftmals gibt es auch nur eine Route, die zum Ziel führt, weshalb das Spiel durchaus zu einer Art Suchspiel werden kann, wo es denn nun weiter geht.

Die andere Seite des Spiels ist die Action. In den meisten Missionen bekommt ihr es mit den Cops zu tun, die euch am liebsten einknasten würden bzw. euch direkt erschießen wollen, denn nicht nur, wart ihr am Tatort als der Bürgermeister getötet aufgefunden wurde, sondern ihr habt auch einen Zettel entfernt. Darauf kann "Ikarus" erkannt werden. Nun müsst ihr also zu Beginn oftmals nur vor den Cops fliehen, später macht es mehr Sinn bedacht vorzugehen und die Gegner auszuschalten. Dabei stehen euch gewöhnliche Tritte und Hiebe, sowie der Sprungkick und andere Moves zur Verfügung, die ihr einzeln ausprobieren müsst. Als Beispiel könnt ihr auch einen Wallrun mit einem Kick kombinieren. Die Kämpfe sind recht unterhaltsam, wenn ich sie auf dem Schwierigkeitsgrad Normal teilweise als sehr unfair empfand. Die Gegner haben Schusswaffen und ihr habt zunächst keine. Ihr könnt zwar die Gegner entwaffnen, dann könnt ihr auch das Magazin leerschießen, allerdings wirft Faith dann die Waffe weg, anstelle nach Munition zu suchen. Wirklich Zielsicher ist die gute Frau ohnehin nicht. Außerdem, was ich erst sehr spät gemerkt habe, könnt ihr Waffen von gefallenen Gegnern aufheben und das Magazin ebenfalls verschießen. Die Kämpfe sind recht schwer, nach dem ein oder anderen Versuch schafft ihr die Kämpfe dann aber dennoch.

Das Spiel hält euch generell nicht an Hand. Ihr könnt zwar auf Knopfdruck in die Richtung schauen, in die ihr gehen müsst, allerdings hilft euch das oftmals nicht weiter bei dem Problem, wie ihr nun dahin gelangen sollt. Dann heißt es erstmal nach Wänden suchen, wo ihr euch festhalten könnt oder nach Gelegenheiten suchen, wie ihr vorher nicht erreichte Plattformen doch erreichen könnt. Ihr könnt an der Wand entlanglaufen, oder springen. Auch könnt ihr an einer Wand nochmal emporspringen, sodass ihr weitere Abgründe überwindet. Etwas schwer ist mir das Einschätzen von Abständen gefallen und vor allem, das Kontrollieren wie weit Faith springen soll. Manchmal bin ich so über das Ziel hinaus und damit in den Tod gesprungen. Das Spiel legt zum Glück ab und an Kontrollpunkte, sodass ihr eigentlich nie wirklich viel wiederholen müsst. Allerdings müsst ihr dennoch einige Sprünge - auch kniffligere - wiederholen und hoffen, dass ihr diesmal nicht abstürzt. Sehr ärgerlich ist es auch, wenn ihr nach unten fallt und nicht sterbt - dann müsst ihr nämlich wieder nach oben klettern und so geht euch ebenfalls etwas Zeit verloren. Generell wichtig ist, dass ihr auch durch Türen gehen könnt, aber nur dann, wenn die Türen rot erscheinen. Alle anderen sind verschlossen - auch wenn ihr nur durch die Tür zurückgehen wollt, durch die ihr gerade gekommen seid.

Sie Steuerung ist auch nicht gerade einfach zu erlernen. Mit X interagiert ihr - drückt also bspw. Knöpfe am Aufzug. Ich bin es allerdings gewohnt, dass X der Sprungknopf ist, was zu einigen Fehlversuchen beim Wallrun mit Sprung führte. Mit L1 springt ihr und setzt zum Wallrun an. Mit R1 dreht ihr euch ruckartig um. Mit R2 schlagt ihr bzw. geht durch Türen. Mit L2 durch ihr euch oder rutscht geduckt über den Boden. Das kann vor allem dann nützlich sein, wenn ihr gerade durch einen Engen Lüftungsschacht müsst oder wollt. Mit Dreieck nehmt ihr Gegnern die Waffen weg, wenn sie rot aufleuchten. Stellt euch dazu vor einen Gegner, sodass er anfängt auf euch einzuschlagen - aber Achtung! Ich haltet nur zwei Schläge aus (auf Normal). In dem Moment, wenn die Waffe rot aufleuchtet, drückt ihr Dreieck um den Gegner auszuschalten und seine Waffe zu verwenden. Mit R2 schießt ihr die Waffe nun. Drückt ihr nun erneut Dreieck, legt ihr die Waffe weg. Wenn euch das Zeitfenster zu gering ist, könnt ihr mit Viereck die Zeit verlangsamen - die Funktion ist sicherlich gut gemeint gewesen, allerdings habe ich das oftmals aktiviert, wenn Faith gefallen ist, und ich wollte, dass sie möglichst schnell wieder aufsteht. Das schafft die gute Dame nämlich nicht - schnell aufstehen.

Mirrors Edge ist ein sehr hübsches Spiel. Die Umgebungen wirken zwar etwas clean, allerdings macht gerade das den Charme des Spiels für mich aus. Die Sonnenreflexionen sind sehr hübsch anzuschauen, auch die kontrastreichen Innenlevel sind sehr nett. Auch wenn die Kanten nicht geglättet werden, ergibt sich ein sehr schönes Bild, gerade wenn ihr einen Blick über die Stadt erhaschen könnt - wenn euch dazu überhaupt Zeit bleibt. Allerdings empfand ich das kleine Sichtfeld als sehr störend, da ich gerne etwas mehr Überblick vor allem in hektischen Situationen gehabt habe. Die Grafik wirkt sehr stilisiert, was ich als richtig gut empfunden habe, da hier einfach alles zusammenpasst. Einmal seid ihr im Inneren und der Raum wird komplett in grellem Orange angeleuchtet, dann seid ihr in einem Durchgang, der in grün und weiß daherkommt, und nun wieder seid ihr draußen in der weißlichen Stadt - einfach nur großartig. Die Grafik des Spiel wird euch definitiv im Kopf bleiben. Der Soundtrack ist sehr gut und ebenfalls sehr stilisiert - er klingt finde ich sehr digital, sehr modern. Ich hätte gern mehr Hintergrundmusik gehört, allerdings war das, was ich gehört habe, sehr gut und sehr stilsicher. Auch die Musik passte sehr gut zum Spiel.

Nun bleibt noch die Frage ob das Spiel gut ist. An sich würde ich schon sagen ja. Die Kletterabschnitte sind gut, die Grafik ist gut, nur die Kämpfe finde ich fehl am Platz. Meines Erachtens wusste DICE nicht, welche Art von Spiel sie hier machen wollen. Sie wollten keinen echten EgoShooter, und auch kein echtes Kletterspiel. Ich finde, sie hätten sich für eins entscheiden müssen, weil so sind die Kämpfe zu frustig um die Kletterpassagen genießen zu können und ein richtiger Shooter ist das Spiel der der Kampf und Schooter-Mechanik auch nicht wirklich. Dennoch kann das Spiel im Ganzen schon gefallen, mir persönlich wäre das Eine oder das Andere lieber gewesen. Mirrors Edge ist immernoch ein sehr gutes Spiel, was mir gefallen hat, trotz der offensichtlichen Schwächen.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 14.02.2015
Fazit:
Die Steuerung von Mirrors Edge ist mir nie im Kopf geblieben, sodass ich immer wieder die falschen Knöpfe gedrückt habe. Außerdem gefiel mir die Mischung aus Parcours und Ego-Shooter nicht so ganz. Dennoch ist Mirrors Edge ein sehr stilsicheres und immernoch sehr gutes Spiel. Allerdings sind die Kletterpassagen in bspw. in Prince of Persia schneller und besser, dennoch hat Mirrors Edge gerade durch seinen besonderen Stil und seine Ego-Perspektive einen gewissen Charme, der nicht von der Hand zu weisen ist. Wenn ihr an Mirrors Edge interessiert seid, kauft euch das Spiel lieber für den PC, dort bin ich mit der Steuerung besser klar gekommen, ansonsten sind die Versionen aber inhaltsgleich.