PC Review

Wolfenstein auf Windows

26.02.2014

Der 2. Weltkriegsshooter Wolfenstein, der im Jahr 2009 erschien, macht so vieles sehr richtig, einiges aber auch verdammt falsch. Die Engine ist eine der sehr falschen Entscheidungen. Die verwendete Quake-Engine ist hier bereits sehr alt und sieht entsprechend aus. Die Effekte, die haufenweise drübergegossen wurden täuschen nicht über die sehr eckige und kantige Grafik hinweg, das Spiel flimmert extrem. Am Rand von Telefonkabeln zum Beispiel sieht man starke Treppchenbildung und die Effekte werden auf lebenliegende Pixel nicht übernommen, was zu einer Art Umrandung der Kabel führt. Das sieht nicht nur unheimlich hässlich aus, sondern mindert auch den Spielspaß. Soundtechnisch ist es auch nicht auf der Höhe, zwar gab es beim Testspielen nie Soundenginefehler, aber der Sound klingt einfach nicht so toll wie bei Genre-Kollegen.

Aber Wolfenstein spielt seine stärken auf einer anderen Ebene aus. Das Spiel ist kein 2. Weltkriegkriegsshooter, wo ihr an der Normandie als Frontsoldat kämpft sondern ihr seid der amerikanische Spion Blazkowicz. Er wurde in die deutsche Stadt Isenstadt geschickt, weil dort die Nazis schlimme Sachen machen. Die Thule-Gemeinschaft sucht nach Thule-Energie und will so... äh. Keine Ahnung. Ihr habt ein Medaillon, was ihr mit weiteren Edelsteinen, die ihr in den Levels findet, weiter uprgadet. Ihr könnt magische Tricks vollziehen, wie eure Waffen verstärken, ein Schild aufbauen, die Zeit verlangsamen oder einfach nur den Schleier aktivieren, der euch in eine andere Dimension sehen lässt. Dort sind bestimmte Objekte sichtbar. So gibt es Leitern oder Durchgänge in Wänden, die ihr nur im Schleier seht. Jede eure Kraft zieht euch Thule-Energie ab, die ihr in Quellen aufladen müsst. Die findet ihr auch im Schleier. Und genau dort ist das Problem. An einigen Stellen braucht ihr eine bestimmte Fähigkeit um weiterzukommen, allerdings wenn eure Energie leer ist, müsst ihr teilweise endlos weit zurückrennen nur um eure Energie wiederaufzuladen (An Thule-Fässern bzw. an den og. Quellen).

Neben der Thule-Energie, die euch im Kampf nur im Zusammenhang mit einer Waffe etwas nützt, hat das Spiel noch Rollenspielelemente vorzuweisen. Die Stadt ist frei bereisbar und ihr müsst mit verschiednen Leuten aus verschiedenen Gemeinschaften reden um Aufträge zu erhalten oder ihr geht zum Schwarzmarkt und kauft euch gegen Gold neue Waffenverbesserungen. Diese Waffenverbesserungen müsst ihr euch aber erst zum Kauf freischalten, indem ihr Geheiminfos in den Levels oder in der Stadt sammelt. Außerdem liegt dort eine Menge Gold rum und hinter (im Schleier sichtbaren) falschen Wänden liegen Bücher der Macht, die euch Verbesserungen eurer Thule-Kräfte freischalten (die ihr aber auch erst kaufen müsst).

Ihr redet also mit dem Anführer des goldenen Morgens oder des kreisauer Kreises und lasst euch Aufträge geben. Nun geht ihr an eine bestimmte Stelle in der Stadt von wo aus, ihr zu dem Level gefahren werdet oder betretet ein bestimmtes Gebäude. Drinnen angekommen, ballert ihr alle deutschen nieder, sammelt die og. Objekte und holt euch ggf. einen Edelstein, der euer Thule-Amullett upgradet oder zerstört irgendwas oder holt euch irgendwelche Infos. Dann verschwindet ihr wieder von dort und meldet euch bei der Fraktion zurück. Ein echtes Moralsystem gibt es nicht und es gibt nur ein Ende der Story (den Bildschirmtod mal nicht mitgezählt).

Um euch den Horden der deutschen zu erwehren, stehen euch nach und nach mehr Waffen zur Verfügung, die ihr alle gleichzeitig rumschleppt. Eine Energieleiste gibt es übrigens nicht. Die Waffen sind unter Anderen: MP40, Kar98, Teslagun oder das MP43. Es gibt viele verschiedene Gegnertypen, so erkennt man Unterschiede zwischen gewöhnlichen Soldaten und Hauptmännern. Dann gibts noch bösartige Tierchen, die versuchen euch anzukratzen, hauptsächlich unsichtbare Leute, die euch am liebsten aufspießen würden oder Thule-Magier, die Schilde vor Feinden aufbauen oder Energiebälle auf euch schmeißen. Außerdem gibts noch Frauen, die euch töten wollen.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 26.02.2014
Fazit:
So alles in Allem macht Wolfenstein eine ganze Menge Spaß und es bietet viel Motivierendes. Ein Levelingsystem und ein Schnellreisesystem wären nett gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. Die teilweise unfairen Leven und Gegnertypen versauen allerdings den Spaß, weil an einigen Stellen die Feinde Thule-Störer aufgebaut haben und ihr eure Kräfte nicht einsetzen könnt. Die unsichtbaren Spießleute sind genauso unfair, weil ihr die solange nicht seht, bis die vor euch stehen, dann schlagen die dreimal zu und ihr seid tot. Ansonsten hätte Raven noch etwas am grafischen Design basteln sollen, was aber anscheinend verpennt wurde. Schade, das Spiel wäre ein Überhammer geworden, so ist es aber unteres Mittelmaß.