N64 Retro Review

Wave Race 64 auf Nintendo 64

07.05.2016

WaveRace 64 ist ein JetSki-Rennspiel auf dem N64. Besonders hervor stechen dabei auf der alten Konsole die Wasserbewegungen und Wellenmodelle, die durchaus dynamische und glaubwürdig dargestellt sind. Nicht nur sieht das Wasser aus, als würde es Wellen schlagen, sondern euer JetSki reagiert auch noch darauf. Hier zeigt sich die wunderbare Technik des Spiels. Auch die Reflexionen auf der Wasseroberfläche und die Nebeldarstellungen sind sehr nett, wobei Nebel genau das ist, wofür das N64 bekannt ist. Einige Strecken haben sogar etwas dynamisches, bspw. öffnet sich auf der Marine-Basis ein Tor in der zweiten Runde, der Nebel lichtet sind, auf einer Strecke, oder der Wasserstand sinkt, auf einer anderen.

In WaveRace 64 stehen euch nur wenige Modi zur Verfügung, darunter Meisterschaft, die in Leicht, Mittel und Schwer eingeteilt ist, Time Trial und der Stunt-Modus. Ihr wählt euch dann einen Fahrer aus den vier verfügbaren aus. Jeder der Fahrer hat eigene Statuswerte, die sich sehr auf das Spielgefühl auswirken. Das Beste ist, ihr schaut dazu mal ins Handbuch. Es gibt Phillip, die zwar recht langsam ist, aber mit Abstand die wendigste der gesamten Fahrer, Jens, der eher mittelmäßig mit allem ist, und zwei andere. Der Dickste ist zwar gleichzeitig auch der schnellste in der Höchstgeschwindigkeit, dafür ist seine Beschleunigung absolut grottig und das Kurvenverhalten absolut unterirdisch. Aber gerade die Auswahl an Fahrern ist sehr nett, weil so Abwechslung ins Spiel kommt, gerade weil die schwere Meisterschaft mit Phillip quasi nicht schaffbar ist - und mit den anderen nur mit viel Übung. Die KI-Fahrer schenken euch dann gar nichts mehr.

Die KI ist hinreichend dumm, sie machen genauso Fehler wie ihr, aber sind, vor allem in den höheren Schwierigkeitsstufen, sehr unnachgiebig und bestrafen euch für jeden eurer Fehler sofort, ein Einholen der Gegner ist dann fast utopisch. Die KI erfüllt aber ihren Zweck, sie hält euch auf Trab und sorgt dafür, dass ihr nicht ganz alleine die Kurse befahren müsst. Es gibt acht oder neun Kurse im Spiel, die sich alle hinreichend unterscheiden. Einer ist einfach nur ein Oval, die anderen dagegen sind etwas komplexer, vor allem auch damit, was euch das Spiel als Hindernisse präsentiert. In einem Kurs fahrt ihr quasi durch eine Marine-Basis, in einem anderen steht da ein Schiff auf dem Wasser, über welches ihr mit einer Schanze hinwegspringen könnt. Auch das bringt eine Menge Abwechslung ins Spiel und macht das Spiel zu etwas Besonderem.

Ebenfalls besonders am Spiel ist, dass ihr die Steuerung der Charaktere etwas modifizieren könnt, also ihr könnt bspw. einstellen, ob ihr eher mehr Beschleunigung haben wollt oder mehr Höchstgeschwindigkeit, aber auch wie weit ihr den Stick bewegen wollt um eine Lenkbewegung auszuführen. Das finde ich ziemlich cool und erlaubt auch schwerere Fahrer zu benutzen und dennoch eine recht gute Steuerung zu erhalten, die ihr auf eure Bedürfnisse anpassen könnt.

In den Rennen müsst ihr um die Bojen fahren, wie es dargestellt ist, d.h. um die gelben links herum, um die roten rechts herum. Schafft ihr das bei fünf Bojen hintereinander schaltet ihr die maximale Power frei, die eurem JetSki zusätzliche Power gibt, d.h. ihr werdet schneller. Im Nachfolger könnt ihr einen Boost loslassen, in diesem Spiel seid ihr generell einfach schneller. Allerdings dürft ihr in einem Rennen auch nur eine bestimmte Anzahl Bojen verpassen, verpasst ihr mehr ist das Rennen für euch gelaufen.

In den Meisterschaften kommt noch hinzu, dass ihr für jedes Rennen eine Mindes-Gesamtpunktzahl erreichen müsst, die euch (mit Mindestplatzierung) vor dem Rennen angegeben wird. Schafft ihr die nicht, ist die Meisterschaft an der Stelle für euch gelaufen. Schafft ihr die Punktvorgaben ist es für euch nicht mehr sonderlich schwer Erster in der Meisterschaft zu werden - was ich nicht ganz verstehe. Warum brauche ich dann überhaupt Punktvorgaben, wenn ich, wenn ich Erster werde, wenn ich die schaffe?

Der Soundtrack von WaveRace 64 ist eher ruhig gehalten, d.h. keine Metal-Musik, oder ähnliches, sondern vielmehr ruhige Musik, die durchaus auch zu anderen Spielen passen könnte. Dabei aber auch nicht typische 90-Jahre-Musik, wie in WipEout 64, oder Extreme G XG2, sondern eher generische Musik. Optisch ist das Spiel sehr stark gealtert, aber der technische Aspekt der Darstellung von Wasser auf dem N64 ist beeindruckend und verdient es gewürdigt zu werden.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.05.2016
Fazit:
WaveRace 64 ist ein nettes Rennspiel und stellt eine solide Basis dar für den Nachfolger. Das Spiel ist hinreichend schnell und macht eine Menge Spaß, gerade durch die wunderbare Technik, auch wenn das Spiel ab und an das Ruckeln anfängt. Nach einiger Übungszeit könnt ihr mit den schweren Fahrern recht solide fahren, und gewinnt dann auch die schwierigeren Meisterschaften, bis dahin ist das Spiel aber recht frustrierend. Dennoch macht das Spiel eine Weile lang ganz gut Spaß, sei es zum Großteil wegen der netten Wassereffekte. Allerdings bietet mir das Spiel zu wenig Langzeitmotivation und recht wenig Inhalt.