Windows PC Review

Turning Point - Fall of Liberty auf Windows

29.08.2014

Turning Point: Fall of Liberty - ich habe die Demo zu dem Spiel vor einiger Zeit mal auf der Xbox 360 gespielt, fand das Spiel nicht sonderlich gut. Die Geschichte, jedenfalls die angedeutete Geschichte, gefiel mir an sich ganz gut - mir gefallen solche what-if-Szenarios. Grafisch wirkte das Spiel äußerst schwach, die Umgebungen schienen sehr undetailiert und die Steuerung sehr steif und unpräzise. Nun aber spiele ich das Spiel auf dem PC - zugegeben keinem Spiele-PC nach heutigen Maßstäben, aber immernoch gut genug um das Spiel quasi ruckelfrei auf den höchsten Einstellungen zu spielen.

Nicht dass es so viele Einstellungen gäbe. Die Auflösung auf meinem 1080p-Monitor kann bis maximal 1680x1050 eingestellt werden - da wähle ich doch lieber 720p. Die Grafikeinstellungen können mit nur einem einzigen Regler eingestellt werden, der sich Systemleistung schimpft, ich habe die höchste Einstellung genommen, die auch bereits voreingestellt war, und bin damit das gesamte Spiel lang ganz gut klar gekommen.

Turning Point: Fall of Liberty stellt sich als ein What-If-Szenario heraus. Das Spiel geht von der Annahme aus, dass Winston Churchill bei einem Autounfall vor Ausbruch des 2. WK gestorben wäre und kreiert darauf aufbauend ein Szenario, indem die deutschen Nazis Amerika angreifen. Wann genau das Spiel spielt, wird zwar nicht hervorgehoben, aber ich gehe davon aus (da die Deutschen MP 50's fallen lassen), dass es sich irgendwie in den 1950ern bewegt. Das Waffendesign ist ganz okay, so haben die Entwickler offenbar die deutschen Waffen ein paar Jahre weitergedacht, so gibt es eine MP50, Gewehr 47 und ein Gewehr 49 (mit Zielfernrohr). Außerdem noch verschiedene andere Waffen, die ich hier nicht aufzählen möchte. Die amerikanischen Waffen hingegen haben sich nicht verändert, so kämpft man hier quasi ausschließlich mit der Thompson und der M1 Garand.

So richtig gelungen ist den Entwicklern die Story aber nicht, so habe ich sehr schnell den Überblick verloren. Ihr spielt Carson, der zu Beginn des Spiels in New York City auf einem Baugerüst steht und den nahenden deutschen Bombern entkommen muss. Er entkommt und wird auf der Straße von jemandem angequatscht, ob er denn, da er ja offenbar schon eine Waffe hat, gern dem Widerstand beitreten möchte. In der folgenden Mission verteidigt ihr euch gegen einen deutschen Angriff, dann zieht ihr los den amerikanischen Präsidenten töten, zwischenzeitlich rettet ihr noch irgendsoeinen General und geht dann die deutschen Atomsprengköpfe vernichten. Das ist das gesamte Spiel. In nicht ganz 2 Stunden und 30 Minuten habe ich das Spiel auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad durchgespielt.

Aber dass das Spiel so kurz ist, ist wahrscheinlich ganz gut so. Die Grafik ist wie oben erwähnt aus der Hölle, die Steuerung fühlt sich am Kontroller unglaublich steif und schwammig an. Wenn ihr zielt, bewegt sich euer Fadenkreuz übrigens genauso schnell, als würdet ihr nicht zielen. Waffenwechseln liegt auf den Tasten des D-Pads. Einige Aktionen, wie Gegner im Nahkampf ausschalten könnt ihr nur, wenn ein entsprechendes Symbol eingeblendet ist, darunter zählen auch euch an Hausfassaden entlanghangeln. Das ist wieder ziemlich cool, dazu müsst ihr aber auf den Vorsprung zuspringen (von unten), was irgendwie komisch ist. Leitern müsst ihr auch durch Tastendruck nehmen. Der Charakter kann auch über höhere Vorsprünge klettern, aber manchmal schafft er es nicht mal auf eine halbhohe Kiste. Das Sounddesign hat einen Bug, was die NPC Sätze anfangen lässt, aber sie sagen fast nie den Schluss. Irgendwann mitten in der Line wird unterbrochen. Soundtrack und Waffenklänge sind nicht der Rede wert und die Synchronsprecher sind auch nicht wirklich das gelbe vom Ei.

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 29.08.2014
Fazit:
Irgendwie glaube ich fast, dass die Entwickler das Spiel nicht ernst gemeint haben. Turning Point hätte durchaus ein solider Shooter werden können, wenn die schwache Grafik besser gemacht worden wäre, die Steuerung verbessert worden wäre und wenn das Sounddesign verbessert worden wäre. Außerdem hätten Gegner-KI, die Story und die Länge angepasst werden müssen. Okay - es fehlt viel, dass das Spiel ein guter Shooter ist. Was aber ziemlich cool ist, ist dass ihr Gegner als lebende Schilde nehmen könnt. Wäre der Rest des Spiels besser - hätten die Entwickler nur mal ein Call of Duty gespielt ... aber das haben sie nicht. Nehmt bloß die Finger weg.