PS3 Review

Review auf Windows

In Trine 2 führt ihr wieder die aus dem Erstling bekannten Charaktere in den Kampf um mithilfe des Trine-Artefakts die Welt zu retten und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ihr übernehmt also auch in diesem 2,5D-Platformer-Puzzler die Rolle der drei Helden: des Soldaten Pontius, der Diebin - äh Unternehmerin - Zoya und dem Magier Amadeus. Jeder der Charaktere hat dabei seine eigene Daseinsberechtigung, so kann das Soldat besonders gut kämpfen, und er wird eure erste Wahl sein, wenn es darum geht Gegner auszuschalten. Zoya kann mit dem Bogen umgehen und somit Gegner aus der Entfernung ausschalten. Außerdem kann sie ihren Enterhaken an hölzernen Oberflächen befestigen und somit über bestimmte Abgründe schwingen oder weiter nach oben klettern. Amadeus kann keine Kampftechniken, dafür erzeugt er Planken und Holzkisten, die ihr übereinander stapeln könnt und so höher klettert. Irgendwie scheint mir das Spiel aber etwas zu unbalanciert zu sein, kaum ein Rätsel kann mit Zoya gelöst werden, ihr braucht quasi immer den Zauberer Amadeus. Und im Kampf stellt sich Zoya auch nicht wahnsinnig geschickt an.

Als Gegner stehen euch diesmal keine Skelette gegenüber, wie noch im ersten Teil, sondern Goblins, wobei die Zwischenbosse auch wieder recycled werden, und ihr einige von ihnen mehrfach seht. Die Charakterentwicklung in Form der Glasfläschchen und Fähigkeitenpunkte ist noch im Spiel, allerdings gibt es keine aufsammelbaren Objekte mehr, d.h. keine Buffs mehr, die euch kleinere Vorteile bringen. In den in den Levels versteckten Kisten findet ihr Gemälde und Gedichte, die die Story ergänzen. Am Kampfsystem hat sich im Vergleich zum Vorgänger quasi nichts geändert, genauso wie die Steuerung, die quasi gleich geblieben ist. Die Fähigkeitspunkte verteilt ihr nun zentral für alle Charaktere, d.h. ihr bekommt immer nur genau einen Punkt pro 50 Flaschen.

Grafisch ist Trine 2 noch eine ganze Ecke besser als der Vorgänger, die Texturen wirken scharf, das Spiel generell nicht ganz so pixlig, und gerade durch die netten, aber teilweise etwas starken Verschmiereffekte und Lichtreflexe wirkt das Spiel noch etwas schöner. Sehr schön finde ich auch die Wassereffekte des Spiels und die Spiegelung der Lichter im Wasser. Die Hintergrundmusik ist wieder absolut großartig und unterstreicht diesmal wirklich das Spielgeschehen, d.h. die Musik ändert sich auch, wenn ihr gerade im Kampf seid. Athmosphärisch ist das Spiel ein absoluter Knaller.

Dennoch habe ich auch in diesem Spiel etwas zum Meckern gefunden. Im Vorgänger waren die Rätsel teilweise etwas anspruchslos bzw. der Fokus wurde auf das Plattformen gelegt, hier sind die Rätsel bzw. Geschicklichkeitseinlagen etwas zu schwer geraten. Einige Teile habe ich nur dadurch geschafft, dass ich das Spiel mit dem Zauberer ausgetrickst habe, und Türme aus Kisten und Planken gebaut habe. An anderen Stellen zählte für mich haargenaues Timing und Wechseln zwischen angeschlagenen Charakteren, damit ich nicht zurückgesetzt werde. Charaktere, wenn sie sterben werden an Kontrollpunkten wieder aufgefrischt, diesmal komplett. Es gibt auch keine Magieenergie mehr für die Charaktere, sondern ihr könnt zu jedem Zeitpunkt eure Fähigkeiten einsetzen. Eine wirklich gute Sache ist, dass ihr sofort eure Fähigkeitenpunkten zurücksetzen könnt, d.h. wenn ihr wölltet könntet ihr aller fünf Minuten eure Fähigkeiten einmal umbauen.

Die Story des Spiels ist etwas merkwürdig, wo im Vorgänger ihr die Welt vor einer bösen Macht retten musstet, müsst ihr hier eine Schwester vor der anderen Retten, sozusagen die eigentliche Königin vor der tatsächlichen Königin. Irgendwie finde ich das schwach, weil auch in diesem Spiel nicht erklärt wird, was der Trine ist, und was das tut.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 25.11.2016
Fazit:
Trine 2 hat mir eine Menge Spaß gemacht und ist ein nettes Rätselspiel. Sicherlich spielt das Spiel eher im Einsteigerbereich mit, vom Anspruch her, allerdings ist auch das sehr nett und es fühlt sich immer noch gut und belohnend an, wenn ihr im Spiel Fortschritte macht. Einzig, die teilweise etwas hakelige Steuerung und leicht kniffligen Lösungen sind etwas abschreckend zu nennen, aber ansonsten ist Trine 2 ein sehr gutes Spiel, was euch für sechs Stunden. Wenn euch der Vorgänger gefallen hat, wird euch das Spiel auch gefallen, wenn nicht, macht lieber auch um Trine 2 einen Bogen. An sich ist das Spiel eine hübschere Variante des Vorgängers.