DOSbox. GOG-Version

Ich habe mir heute SimCity 2000 von Good Old Games gekauft, und musste das Spiel direkt anspielen. Ich habe dafür kein Windows verwendet, wie GOG das von mir erwartet hat, sondern habe das Spiel mittels Wine auf Linux zum Laufen gebracht - also gemeint ist, mit Wine die DOSBox zum laufen bekommen, die wiederum ein DOS emuliert, damit SimCity darin laufen kann. Mein Rechner sollte stark genug sein, das Laufen zu haben.

SimCity ist ein Städtebausimulator, der durchaus durch seine Einfachheit bestechen kann. Es gibt keine Wirtschaftskreisläufe wie in Anno oder Die Siedler, wo ihr bestimmte Rohstoffe braucht um andere Dinge herstellen zu können - hier kommt es, soweit wie ich das mitbekommen habe, nur darauf an, dass ihr die Zonen mit Strom und Wasser versorgt, dann bekommt ihr genug Kohle um eure Stadt erweitern zu können. Ihr startet auf einer leeren Landmasse, und könnt dort irgendwo anfangen eure Stadt zu errichten. Ich habe zuerst ein paar Straßen gesetzt und ein Kohlekraftwerk errichtet, weil das quasi die einzige kostengünstige Option war. Dann einen Wasserturm und Wasserpumpen. Nun müsst ihr die Pumpen und den Turm mittels Stromleitungen vom Kraftwerk mit Strom versorgen.

Ihr könnt Zonen an eure Straßen (genau genommen sonstwohin, aber nur an Straßen macht das Sinn) platzieren. Es gibt Residential Zones (Zonen für Einwohner, grün), Industrial Zones (Industrie, gelb) und Commercial Zones (kommerzielle Zone (Geschäfte), blau). Im Werkzeugfenster seht ihr auch welcher Bedarf für welche Zone da ist. Habt ihr also mehr als genug Residential Zones, wird der grüne Balken nach unten ausschlagen, benötigt ihr hingegen Industrial Zones, dann ist der gelbe Balken nach oben gerichtet.

Um eine Zone mit Strom zu versorgen genügt es ein Haus der Zone mit Strom zu versorgen, alle weiteren werden dann davon gespeist. Wollt ihr schnell neue Einwohner haben, platziert ruhig die Stromlinie etwas weiter in die Zone, da zunächst nur Häuser entstehen, wo es auch Strom gibt. Durch Steuern erhaltet ihr Einnahmen. Klickt auf Windows -> Budget um eure Steuereinnahmen zu sehen. Dort könnt ihr Besitzsteuern erhöhen, oder eure Ausgaben für Polizei, Verkehr, etc. verringern. Außerdem könnt ihr unter Windows -> Ordinance einige Kampagnen starten bzw. beenden. Bspw. könnt ihr 1% Einkommenssteuer einführen, oder Pro-Lesen-Kampagnen fahren. Außerdem könnt ihr Werbung für eure Stadt machen, oder in Stadt-Verschönerungsmaßnahmen investieren. Je nachdem, für was ihr euch entscheidet, müsst ihr dafür monatlich Geld blechen, oder bekommt Kohle.

Und insgesamt wars das eigentlich schon an Spiel. Ihr könnt eure Stadt erweitern, wenn ihr genügend Kohle gesammelt habt, baut neue Straßen, legt weitere Zones, passt auf, dass ihr überall genug Strom und genug Wasser habt. Später könnt ihr auch Flughäfen oder Seehäfen bauen, um den Bedürfnissen der Industrie gerecht zu werden. Ihr solltet auch Schulen und Hochschulen, Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser mal überall in eurer Stadt verteilen. Wirklich helfen habe ich die Feuerwehr aber auch noch nicht sehen, gerade wenn die halbe Stadt brennt, habe ich keinen Einsatz der Feuerwehr gesehen. Generell ist das auch recht schwer, Autos auf Straßen, werden durch schwarze Pixel dargestellt, aber gut - das Feuer breitete sich eben weiter aus.

Wichtig ist, wenn ihr einfach nur bauen wollt, und manuell Katastrophen einstreuen wollt, dann schaltet über Catastrophies -> No Catastrphies die automatischen Katastrophen aus, weil euch das schnell eure Stadt kosten kann, was dann wirklich wenig Spaß macht. Habt ihr eine große Stadt errichtet, könnt ihr selbst Feuer oder Erdbeben, Monsterangriffe, Flugzeugabstürze, etc. beginnen, und sehen, wie eure Stadt reagiert, oder wie sie langsam aber sicher abbrennt. Später, wenn die Jahre ins virtuelle Land gehen, habt ihr auch die Möglichkeit andere Kraftwerke zu errichten, dann muss es schon nicht mehr Kohle sein, sondern kann bspw. auch Solar oder Windkraft sein, oder ihr wartet noch ein paar Jahre auf das Fusionskraftwerk, was richtig viel Saft erzeugt.

Stellt ihr das Spiel auf schnell, dann ist es sogar möglich eure Städt ständig zu erweitern, mit dem normalen oder langsamen Geschwindigkeitsgrad hatte ich nur wenig Spaß, weil ich viel zu wenig Geld für eine Erweiterung meiner Stadt hatte und es ewig gedauert hätte genug Geld zu bekommen. Nachteil ist natürlich, dass die Zeit sehr schnell vergeht, damit Katastrophen unabwendbar werden.

Eigentlich finde ich SimCity recht langweilig, weil es eigentlich nicht viel zu tun gibt. Ihr verteilt ein paar Zonen, wartet bis dort Einwohner oder Gewerbe hingezogen ist, und wartet bis ihr genug Geld habt, neues Land in Zonen einzuteilen. Rinse and Repeat. Wirklich viel zu tun hat man eigentlich nicht. Natürlich macht es erheblich Spaß und unterhält für einige Stunden, eine Stadt einfach aufzubauen, aber ob heute noch Langzeitspielspaß übrig bleibt, kann ich hier nicht sagen. Mir hat das Spiel heute jedenfalls für vier Stunden am Stück genug Spaß gemacht, um eine Stadt extrem groß aufzubauen, aber ich glaube nicht, dass ich das Spiel demnächst wieder anfassen werde.

Gefallen hat mir in der Tat die Grafik des Spiels, die durchaus als Zeitlos zu betrachten ist. Klar, die Introsequenz kann sich heute kein Mensch mehr antun, aber das Spiel selbst ist durch seine isometrische Optik, die vom Spielen wie OpenTransportTycoon kopiert wurde, quasi zeitlos spielbar, und man kann recht gut erkennen, was die einzelnen Tiles darstellen sollen. Es macht eine Menge Spaß seine Stadt beim Wachsen zuzusehen, bzw. später zu einem Teil der Stadt zurückzukehren, den man vorher gebaut hat, und zu sehen, dass hier nun sehr große Gebäude stehen, und alles ok ist.