Dreamcast Retro Review

Sega Rally 2 Sega Championship auf Dreamcast

15.10.2014

Sega Rally 2 Sega Rally Championship ist die Portierung des Sega Rally 2 Arcade Klassikers auf das Dreamcast. Nur konnte man sich bei Sega nicht für einen Namen entscheiden, weshalb der Ausdruck "Sega Rally" direkt zweimal auf dem Cover vorkommt. Wenn ihr denkt.

In Sega Rally 2 fahrt ihr Rally-Rennen, meistens Offroad gegen andere Fahrer und versucht dabei die Rennen vor Ablauf des Zeitlimits zu schaffen. Sega Rally 2 biete drei Spielmodi: zum einen den Arcade-Modus, in dem ihr vier Rennen nacheinander fahrt, und dabei bis zu 15 andere Fahrer überholen müsst. Außerdem müsst ihr jedes Rennen vor dem Zeitlimit schaffen. Der Time Attack Modus ist wahrscheinlich genau das, den habe ich nicht gespielt. Dafür habe ich viel vom 10year Challange Modus gespielt. In diesem Modus stehen euch nacheinander 10 Rennserien bevor, die ihr spielen könnt. Jede Serie besteht aus 4 Rennen.

Wie auch im Arcade-Modus müsst ihr jedes Rennen vor dem Ablauf des Zeitlimits schaffen, was einfacher gesagt ist, als ihr es tut. Die gegnerischen Fahrer interessieren im Prinzip keinen. Am Ende der Serie seht ihr zwar eine kurze Sequenz, wo die Sieger geehrt werden, aber in der folgenden Tabellenansicht seht ihr die Fahrer nach Gesamtdauer des Serie sortiert. Die Strecken sind quasi in Kategorien eingeteilt, so gibt es Strecken, die mit Schnee und Eis belegt sind, einige sind mit Schlamm belegt, bei anderen fahrt ihr größtenteils über Asphalt. Ihr spürt den Unterschied sehr stark, da sich euer Auto bedeutend schwieriger um Kurven lenken lässt, wenn irh über nassen Schlamm fahrt.

Auf der anderen Seite steht aber, dass die Physik nicht wirklich Sinn macht. Ich glaube irgendwie nicht, dass mein Auto sich eher nach links bewegt, wenn es doch eigentlich gerade gelenkt ist. Und das kommt finde ich leider zu oft vor. Das Handling unterscheidet sich auch von Auto zu Auto. Ich bin hauptsächlich mit dem 306 Maxi gefahren, weil der sich ganz gut steuern lässt, der Lancer zum Beispiel driftet selbst auf Asphalt extrem weg.

Auch grafisch ist das Spiel nicht wirklich gut. Die Optik ist zwar okay, aber mehr sicher nicht. Die Umgebungen wirken detailarm, die Straßentexturen sind gut, Zuschauer sind 2D-Sprites, die sich selten bewegen. Die Automodelle wirken - vor allem von den Gegnerautos - sehr grob dargestellt. Ziemlich gut hingegen finde ich, dass die Strecken teilweise verschieden beleuchtet zu verschiedenen Tageszeiten gefahren werden. Auch Nebel ist da möglich - das mag ich ziemlich sehr. Leider habe ich zu oft gesehen, dass sich die Welt vor mir aufgebaut hat - da ploppen halt mal die Texturen vor euch rein - nichts was zu stark auffällt, aber dennoch wahrnehmbar. Außerdem ist die Framerate ziemlich variabel, was sich nicht wirklich gut auf das Fahrgefühl auswirkt. Sega Rally 2 ist zwar immernoch gut steuerbar, aber dennoch fallen Ruckler negativ auf. Gerade dieses Spiel wäre deutlich besser, wenn es ruckelfrei laufen würde.

Euer Beifahrer oder Beifahrerin (das könnt ihr einstellen), sagt euch vor Kurven auch immer an, ob Links- oder Rechtskurve und wie stark und lang die Kurve ausfällt. Das ist ziemlich cool, vor allem, weil ihr so planen könnt, selbst wenn ihr die hinter dem Berg befindliche Kurve noch nicht seht. Leider fällt auch die Kameraperspektive so aus, dass oftmals das ziemlich groß dargestellte Auto euch das Sichtfeld versperrt. Motorensounds sind okay, die Hintergrundmusik ist sehr 90er.

Sega Rally 2 ist wohl ein guter Beweis, dass Spiele nicht immer gut altern. Ich hatte mit dem Spiel zwar immernoch ganz gut Spaß, finde es aber durch das Zeitlimit der Strecken ziemlich schwer und restriktiv. Auch fehlt mir persönlich die Tiefe, da die gegnerischen Fahrer keinen wirklichen Unterschied machen, eine richtige Solo-Story gibt es auch nicht. Das Spiel existiert im Prinzip nur, um ein paar Rennen zu fahren, was in der Arcade ganz gut ist, hier aber für mich nicht wirklich funktioniert.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 15.10.2014
Fazit:
Sega Rally 2 ist keinesfalls gut gealtert. Die Musik ist zu altbacken, die Auswahl der Schriftarten und -farben wirkt extrem altbacken, die Grafik ist auch für Dreamcast-Verhältnisse nicht sonderlich gut, vor allem durch die Ruckler wird der Eindruck nur noch verstärkt. Man kann mit dem Spiel schon eine Menge Spaß haben, vor allem durch das arcadige und recht schnelle Fahrgefühl, aber die Langzeitmotivation, wie zum Beispiel ein späteres Need for Speed mit der Solo-Story finde ich hier nicht vor.