PS2 Retro Review

Retro auf Playstation 2

RPM Tuning ist ein Rennspiel, was versucht auf den Spaßfaktor von Need for Speed und Midnight Club aufzubauen und davon Kohle zu ziehen. Das Spiel verwendet die RenderWare-Engine, die von den Burnout Entwickler Criterion Games entwickelt wurde. Disclaimer: das hier geschriebene stellt für viele keinen Review dar - ich habe das Spiel für etwa zwei Stunden spielen können, dann konnte ich einfach nicht mehr. Ich habe keine Lust mich mit einem solchen unfunktionalen Stück Software-Gülle auseinander setzen zu müssen.

RPM Tuning hat einen Abenteuer Modus, und einen Tune & Race-Modus - und ich glaube auch einen Schnelles Rennen Modus. Aber das interessiert eh keinen, niemand will dieses Spiel spielen. Gut, los gehts in den Abenteuer-Modus. Vince, der Protagonist, kommt in einer Werkstatt und redet mit dem Mechaniker. Er ist auf der Suche nach einem Auto, und bekommt direkt drei unlizenzierte Autos vorgesetzt, wovon er eines kaufen kann. Ich nehme den BMW M3-Abklatsch. Da die Autos natürlich keine Lizenzen haben, kann man den Autos Spitznamen geben - also umbenennen. Ähnlich wie in Pokemon. Also hätten wir auch das Problem mit den Lizenzen recht schnell gelöst. Da ich natürlich noch Kohle übrig habe, gehe ich direkt ins Menü des Tunens und kaufe das, was ich eben noch kaufen kann. Da sehe ich, dass das Spiel überraschend viele Untermenüs hat. Also es gibt überraschend viele Sachen, die man theoretisch am Auto tunen kann. Ganz davon abgesehen, dass in vielen Kategorien (bspw. Stoßstangen) nur wenige Alternativen existieren.

Beim Tunen fallen direkt einige Probleme auf. Als erstes und schlimmstes sind die Menüs absolut grottig. Die Menüs gehen nur nach links und rechts, und generell alles wirkt absolut komisch. So geht extrem schnell die Übersicht verloren, auch wenn das Spiel versucht die oberen Menüs als Schriftzug anzuzeigen. Dann gibt es keine Möglichkeit wirklich zu sagen, ob ein Leistungsupgrade auch den gewünschten Effekt hat. So habe ich mir kurz vor Abbruch meiner Spielsession ein Getriebeupgrade gekauft, was die Leistung meines Wagens zerstört hat. Der Tacho schlägt kaum noch aus, bevor ich schalten muss, generell fühlt sich der Wagen völlig schrecklich an dadurch. Auch könnt ihr nicht an den Wagen ranzoomen, oder ihn generell irgendwie drehen, was natürlich das tunen vom Look des Wagens (bspw. Stoßstangen) erheblich erschwert. So macht das dann auch keinen Spaß.

Was noch auffällt, dass es einen Menüpunkt "Spritztour" gibt und einen Menüpunkt "Story fortsetzen". Das Spiel hat eine Story, auch wenn ich nicht wirklich verstehe, was da so vor sich gehen soll - mir auch egal. Die Zwischensequenzen sind ohnehin völlig hässlich, absolut dämlich inszeniert und generell wenig informativ oder unterhaltsam. Bei dem Design der Leute greife ich mir auch nur an den Kopf. Da will man sich fast schon fremdschämen. Ganz davon abgesehen - es gibt keine Auswahl, welches Rennen ihr nun fahren wollt, sondern ihr könnt lediglich die Story fortsetzen. Dh. es gibt eine feste Reihenfolge an Rennen bzw. Events, die ihr genauso absolvieren müsst, und nur so besteht ihr das Spiel. Manchmal bestehen Story-Abschnitte aus mehreren Rennen. Wenn ihr in einem späteren Rennen das Rennen neu startet, dann müsst ihr den kompletten Abschnitt neu starten.

Wenn ihr auf Spritztour drückt, dann erwartet euch genau das. Ihr fahrt durch die Stadt ähnlich wie der Freie Fahrt-Modus von Need for Speed, aber es gibt nichts zu tun. Ihr fahrt und fahrt und fahrt, aber es gibt einfach nichts zu tun. Es gibt keine Karte, und ihr wisst nicht, wie ihr die Gangschaltung umschaltet. Ich schalte gern manuell, und das kann ich nicht im laufenden Spiel umschalten. Die Optionen im Spiel sind der pure Witz. Ihr könnt Grafik (Helligkeit, Sättigung,...) und Sound einstellen. Das wars. Actionkameras könnt ihr bspw. nirgends ausschalten. Und im Spritztour-Modus gibt es nicht die Möglichkeit eine Karte zu öffnen oder Events zu starten. Daher schnell wieder zurück. Hier bemerkt ihr dann auch, wie schlecht die Übersetzung eigentlich ist - ich schiebe das einfach auf die Übersetzung. Das Spiel spricht nämlich von "Beenden". Ich will aber nicht beenden, sondern nur zurück zum Abenteuer-Menü. Und Mann, haben wir ein Abenteuer grade...

Das schrecklichste ist aber die Fahrphysik. Einerseits fühlt sich das Auto so extrem mies an, es fährt gerne gegen irgendwas und schleudert dann und dreht sich fünfmal selbst, bis ihr dann endlich weiterfahren könnt. Krass wird es, wenn ihr irgendwo dagegen fahrt, und in den Rückwärtsgang müsst. Ich habe nicht mal eine Ahnung, ob das bei automatischer Gangschaltung überhaupt geht. Bei manueller Gangschaltung müsst ihr nur ewig auf L2 rumhämmern. Wenn ihr nicht in den Rückwärtsgang schalten wollt, weil ihr ja quasi nur lenken müsstet um von der Wand wegzukommen - dann bleibt ihr natürlich quasi an der Wand hängen. Fahrt ihr irgendwo dagegen - seien es gegnerische Fahrer, zivile Fahrer, Laternen, Wände, Bürgersteige dann ist die Gefahr groß, dass es euer Auto dreht. Und dann habt ihr quasi schon verloren. Wären da nicht die extrem dämlichen KI-Fahrer, die häufiger einen Unfall bauen, als ich. Ja, selbst Bürgersteige drehen euch, mit etwas Glück. Fahrt ihr schnell über einen, hebt dabei kurzzeitig ab, verliert ihr die Kontrolle über euer Auto, und schnell steht ihr, weil ihr gegen eine Wand fahrt.

Aber es wird natürlich noch besser. Das Spiel vergisst nach jedem Rennen eure Einstellungen. Also erst mal ist das ja großartig, dass es keinen Starttimer in einem Rennspiel gibt, sondern lediglich eine grässliche Kamerfahrt um euer Auto. Dann ist es aber auch großartig, dass die Entwickler euch im Leerlauf starten lassen. Warum ist nicht der erste Gang drin? Warum muss ich bzw. meine automatische Schaltung das selbst tun? Und auch die Kamera ist immer wieder zurückgesetzt. Dh. für mich ich muss zweimal auf SELECT drücken, damit ich zur hässlichsten Motorhauben-Ansicht gelange, die ich seit langem gesehen habe. Dafür hat das Spiel ein Schadensmodell... aber ihr müsst nicht für Schäden bezahlen und nach einer Mission ist der Schaden automatisch repariert. Es gibt ohnehin keine Möglichkeit euch das Auto während eines Rennens anzusehen.

Das Besondere am Spiel ist wohl, dass die Benutzung von Nitro Nachteile hat. Einerseits verfärbt sich der Bildschirm blau und schliert nach einer Weile durchgehender Nitro-Benutzung, andererseits erhitzt sich euer Motor. Wird er zu heiß, könnt ihr erst mal kein Nitro mehr geben und müsst warten bis er sich abgekühlt hat. Es gibt auch offenbar verschiedene Renntypen (ich beziehe mich hier auf Wikipedia). Darunter normale Rundenrennen, Dragrennen (oder Sprint-Rennen für die Juiced-Fans) und Von A nach B-Rennen. Dann gibt es auch Meisterschaften, wo ihr insgesamt als Bester rausgehen müsst. Wirklich Spaß macht keiner der Modi, dank der grottigen Steuerung, der schwachen Physik und der dämlichen Dialoge.

Grafisch ist RPM Tuning auch eher schwach. Die Texturen sind lachhaft klein, die Autos wirken wie Spielzeug und so steuern sie sich auch. Das Tuning ist kaum der Rede wert - und allein, dass das Spiel mit der Anzahl der möglichen Kombinationen werben muss, deutet schon darauf hin, dass das Spiel nicht so sonderlich viel zu bieten hat. Die Motorensounds sind absolut lächerlich, und die Hintergrundmusik absolut falsch gewählt. Wenn ein Spiel Musik hat, die klingt als würde ich grade im Menü umherklicken... naja...

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 03.03.2016
Fazit:
RPM Tuning ist ein sehr schlechtes Rennspiel. Zugegeben, die Nitro-Mechanik ist schon ganz nett, ansonsten hat das Spiel aber nur von Kollegen wie Midnight Club oder Need for Speed geklaut und das noch nicht mal gut. Ich habe nach zwei Stunden dank der beschissenen Physik keine Lust mehr. Bitte kauft euch das Spiel nicht, spielt es nicht. Und wenn ihr es euch gekauft habt, verbrennt es.