Resident Evil 5 auf Playstation 3

26.02.2014

Capcom bewarb Resident Rvil 5 mit "Die Angst, die du nie vergisst". Welche Angst da gemeint sein kann, ist in der Fangemeinde umstritten. Meint Capcom die Angst, die entsteht wenn ich Angst habe, dass ich in dem Spiel niemals Angst haben werde? Die Angst vor dem Tod bzw. vor den Zombies, die in den Vorgängern anwesend war, kann allerdings nicht gemeint sein, da diese nie auftritt. Mal ganz im Ernst: wer ist denn auf die Idee gekommen, dass Coop in irgendeiner Form einen Spieler dazu veranlasst Angst zu haben. Eher Mitleid. Nämlich für die Leistung den KI Mitspieler so dämlich zu machen. Dazu später mehr.

Die Story ist irgendwo zwischen unsinnig, dämlich und mir egal. Hauptsache ich kann Zombies schnetzeln. Aber so einfach geht das hier natürlich nicht. Wie im Vorgänger, so haben sich das die Entwickler wahrscheinlich gedacht, wird man in einem Dorf rausgelassen und durchsucht erstmal die Umgebung. Was ich dort soll und wo ich überhaupt bin - keine Ahnung. Intressiert mich aber auch nicht. Irgendwie kommt ihr dann also zu einer Versammlung von Menschen, die alle mit dem Parasieten Las Plagas oder Uroboros oder keine Ahnung infiziert sind. Ergo: Zombies. Kurz und knapp. Die sind dort, weil einer öffentlich hingerichtet wird - das ist natürlich ein singuläres Event, wo man unbedingt dabei sein muss, deshalb seid auch ihr - in der Haut von Chris Redfield oder wahlweise als Sheva - dort. Ihr werdet entdeckt und die Hölle bricht los. Nicht nur das halbe Dorf ist hinter euch her - und ihr metzelt nur Schwarze, ist das eigentlich mal Einem aufgefallen? - sondern auch der örtliche Axtschwinger. Nun also wird Heliunterstützung gerufen, der in ein paar Minuten kommt. Nun also heißt es die Gegner abwehren, bis der Heli kommt. Und das hier ist eine von vielen Momenten im Spiel, wo es bei mir richtig knapp wurde. Kurz vorm vor die Hunde gehn, kommt endliche dieser Helikopter und mäht alle übrigen Feinde nieder und öffnet das Tor. Ich habe auf Normal (zweiter von vier Schwierigkeitsgraden) gespielt. Nachdem ihr das Spiel durchgespielt habt, behaltet ihr aber eure gesammelten Objekte - sodass der 2. Durchlaufe deutlich einfacher wird.

Das Spiel ist - wie der Vorgänger - in Kapitel geteilt. Das wars aber fast schon mit den Ähnlichkeiten. Maximal die Texturschärfe ist ähnlich, aber dazu später mehr. Nach jedem Kapitel landet ihr in einem Inventarmenü, wo ihr Gegenstände in eine Art Kiste verstauen könnt, wo ihr sie wieder abrufen könnt, wenn ihr das nächste Kapitel geschafft habt. Hier könnt ihr Munition mitnehmen oder Waffen ablegen/aufnehmen. Außerdem könnt ihr Waffen verbessern; Gegenstände verkaufen oder kaufen. Es ist ratsam immer ein paar Waffen dabei zu haben - Munition, solltet ihr welche haben, ebenso - und jedem Spieler ein Erste-Hilfe-Spray zu geben. Es ist auch nicht verkehrt eure Waffen, sobald ihr das könnt, zu tunen. Eure kreisrunde Lebenleiste lässt sich mit Erste-Hilfe-Sprays oder serientypisch mit grünen Kräutern oder Kräutermixes aufbessern. Ist sie trotzdem mal verbraucht, habt ihr noch 1/4 Kreis als Reserve. Allerdings muss euch euer Partner nun "retten" - sodass ihr nicht wirklich vor die Hunge geht. Ist die Lebensleiste komplett aufgebraucht wars das. Stirbt ein Partner müsst ihr von einem der reichlich gesetzten Kontrollpunkte neu beginnen. Ihr habt aber vorher die Möglichkeit euch im Inventarmenü neu auszurüsten.

Oberfiesling im Spiel ist der aus dem ersten Teil der Serie (der übrigens deutlich mehr Spaß gemacht habt; solltet ihr den und den Gamecube noch irgendwo haben, kramt den ruhig mal wieder raus) bekannte Albert Wesker. Bevor ihr im aber eine klatschen könnt, müsst ihr euch durch Horden von Feinden kämpfen, die alle irgendwie vom einem Parasiten infiziert sind. Soweit so gut. Dummerweise sind die Entwickler irgendwie auf die Idee gekommen, dass es Spaß machen könnte sich gegen Feinde durchsetzen zu müssen, die Sturmgewehre in der Hand halten - ist ja eine großartige Idee! Warum denn dann nicht gleich Spinnen, die den Spieler mit einem Schlag töten können? Was denn - die gibts auch schon?! Was das Spiel alles hat. Aber mal ganz ehrlich: Warum brauchen die Feinde Waffen? Vor allem wenn die jeden Schuss treffen! Das kann auf dem Normalen Schwierigkeitsgrad richtig schwer werden, diese Feinde, die obendrein noch mehr Energie haben als ihr, auschzuschalten.

Die Steuerung ist recht ordentlich umgesetzt und wirkt nicht zu steif oder träge, bedarf allerdings eine gewissen Eingewöhnungszeit. Der größte Fehler ist meiner Meinung nach, dass beim Inventar (auf Dreieck) das Spiel nicht pausiert. Das macht es sehr schwer in hektischen Momenten die richtige Waffe zu finden oder vom Partner Munition anzufordern. Euer Inventar besteht aus 9 Slots - das heißt ihr könnt bis zu 9 Gegenstände mitnehmen. Kräuter könnt ihr mischen, Granaten passen 5 auf einen Slot. Was mir aber ein Unding ist, warum Schätze immer Platz haben, aber das dringend benötigte grüne Kraut nicht. Die 4 Slots (hoch/runter/links/rechts) sind durch die Richtungstasten des Digi-Kreuzes erreichbar. Dort sind also primär eure Waffen abzulegen.

In der Spielwelt gibt es recht wenig zu entdecken - ein paar Schätze hier und ein paar blaue Tafeln da. Dokumente werden in der Karte bereits angezeigt, wer in dem Spiel also unbedingt Dokumente lesen will, der kann das ohne suchen zu müssen tun. In dem eher auf Action getrimmten Spiel ist es aber nicht von Nöten Dokumente zu lesen. Die Levels an sich sind ziemlich hässlich und bieten nicht die großartige Abwechslung. Die Grafik ist mittelmäßig und bietet wenig. Das einzige, was im Spiel halbwegs okay ist, sind die Shader und Effekte, die Texturen kann man aber vergessen - die haben wir bei Resident Evil 4 fast besser gesehen. Sounds sind okay, aber die Hintergrundmusik ist unter aller Sau. Die neue Actionausrichtung der Resident Evil-Serie ist zwar schön und gut, aber die Musik dann dual auf Survival-Horror und Action zu trimmen finde ich schwachsinnig.

Stichwort schwachsinnig: Die KI eures Partners ist nicht nur schwachsinnig, sondern einfach nur richtig dämlich. Sie rennt euch zwar brav hinterher (ich verwende hier "sie", weil ich mit Chris gespielt habe), aber zu mehr hats dann doch nicht gereicht. Die beschießt auch fein eure Feinde, aber oftmals kriegen die Kugeln anschaunend einen Spin, sodass sie euch in den Rücken fliegen. Wenn ihr gerade gegen einen Endgegner kämpft, wird das Spiel unspielbar schwer, weil sie einfach zu dämlich ist, mit irgendeiner Art Taktik heranzugehen. Wenn sie zwar sagt "ich nehme die Rückseite", es aber nicht tut, dann kann ich auch nichts mehr machen. Auch wenn sich euer Weg teilt, wird das Spiel unspielbar, weil sie einfach nur durchrennt und euch kaum die Möglichkeit gibt so viele Licker wie Möglich herunterzuholen, weil dazu garnicht die Zeit ist. Also werdet ihr bzw. sie später überrannt und das wars. Das Spiel mit einem Mitspieler über SplitScreen oder über das Internet zu spielen macht eine Menge Spaß, wenn der Mitspieler ein Mensch ist. Also holt euren kleinen Bruder aus dem Schrank und gebt ihm einen Kontroller. Außerdem gibt es den Merceneries Modus, den ich später genauer testen werde.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 26.02.2014
Fazit:
Abschließend bleibt mir zu sagen, dass ich sehr enttäuscht bin von diesem Teil der Serie. Fast 4 Jahre hat Capcom gebraucht um diesen Bullshit herauszubringen, nachdem Resident Evil 4 so ein Hit wurde. Leider hat es Capcom einfach nicht verstanden, was am Vorgänger bzw. an den noch früheren Spielen Spaß gemacht hat, sondern hat einfach nur das implementiert, was irgendwie nach Action roch. Schade. Ich hoffe den Nachfolger versauen sie nicht so. PS: Coop ist nicht zum fürchten!