Retro Gamecube

Retro auf Gamecube

Need for Speed Carbon ist ein Rennspiel aus den guten Zeiten der Need for Speed Serie. Die Zeit als NfS noch eine echte Story hatte und noch einen freien Fahrt-Modus. Aber perfekt ist Need for Speed Carbon auch nicht ganz. Wo die Schwächen und wo die Stärken von NfS Carbon liegen, verrate ich euch hier.

Im Karrieremodus von Need for Speed Carbon erfahrt ihr, was nach Need for Speed Most Wanted passiert. Ihr kommt aus Rockport nach Palmont City in eurem BMW mit dem Police Officer Cross in seiner Corvette im Schlepptau. In der ersten Sequenz wollt ihr ihm entkommen - schafft es aber nicht. Die Story entfaltet sich. In der Story erfahrt ihr die Geschichte um ein Rennen, was vor einige Zeit geschehen ist. Ich glaube, dass dieses Rennen noch vor den Geschehnissen in Need for Speed Underground gewesen ist.

Nun habt ihr die Auswahl zwischen drei Wagen. Dem Exoten (Alfa Romeo), dem Tuner (Mazda RX8) und dem Muscle Car (Camaro). Die drei Wagenklassen haben allesamt verschiedene Eigenschaften, so fährt der Tuner deutlich besser um Kurven, wohingegen das Muscle Car mehr Leistung hat. Außerdem hängt von eurer Entscheidung ab, in welchem der drei zu Beginn befahrbaren Stadtteile ihr beginnt. Die Stadt in NfS Carbon ist im Vergleich zu Rockport aus Most Wanted oder Bayview aus Need for Speed Underground 2 recht klein ausgefallen und wenig verwinkelt. Es gibt einige Abkürzungen aber mehr nicht. Im Kampagnenmodus sollt ihr die gesamte Stadt in eure Kontrolle bringen. Dazu gewinnt ihr (möglichst) alle Rennen eines Bezirks; habt ihr die Oberhand gelangt ihr in Kontrolle des Bezirks. Habt ihr das für das gesamte Stadtteil, dann dürft ihr gegen den Boss antreten.

Die Boss-Rennen bestehen aus prinzipiell 3 Rennen. Zuerst fahrt ihr gegen den Boss im Stadtgebiet; dann zweimal im Canyon, wenn ihr das erste Rennen gewonnen habt. Im Canyon fahrt zuerst ihr dem Gegner hinterher und erhaltet, je nachdem wie nah oder weit weg ihr vom Gegner seid Punkte. Danach fahrt euch der Gegner die gleiche Strecke hinterher und zieht euch Punkte ab, je nachdem wie weit weg er von euch ist. Sind am Ende noch Punkte übrig, gewinnt ihr den Bosskampf. Nun seht ihr eine kleine Videosequenz und bekommt ein weiteres Puzzleteil des Rennens serviert. Außerdem könnt ihr aus den Premienkarten des Bosses auswählen. Unter anderen lassen sich da die Autos der Bosse gewinnen.

Die Neuerung in NfS Carbon gegenüber dem Vorgänger Most Wanted ist vor allem die Crew-Option. Eure Crew besteht aus bis zu drei Fahrern. Ihr habt immer nur einen aktiven, der euch bei Rennen unterstützt. Es gibt Schlepper, die euch im Windschatten fahren lassen und euch dadurch schneller machen, dann noch Blocker, die eure Gegner auf der Strecke rammen und behindern, und Scouts, die euch Abkürzungen zeigen. Schaltet ihr die Scouts aus, werden sie verdammt schnell und gewinnen für euch fast alle Rennen.

Wie bei den vorherigen Need for Speed-Teilen gibt es auch einen Tuning-Part in Carbon. Ihr könnt einerseits die Leistung mit vordefinierten Leistungspaketen erhöhen, aber auch die Optik eures Autos verbessern, z.B. mit Schürzen oder Spoilern, aber auch mit neuem Lack und schönen Vinyls. Letztere lassen sich in bis zu 20 Schichten frei auf dem Auto verteilen, vergrößern, verkleinern, zerren, drehen,... Das dauert leider auf dem Gamecube verdammt lange zu berechnen. Beim Anbringen von Schürzen oder Motorhauben könnt ihr die Autosculpt Funktion benutzen, die es zum Glück auch in den Nachfolger Need for Speed Pro Street geschafft hat. Ihr könnt die Motorhaube an vordefinierten Stellen verändern. Also zum Beispiel könnt ihr die Motorhaube mit tiefen oder weniger tiefen Lüftungsschlitzen versehen oder die Breite des Spoilers einstellen,...

Aber leider ist an Need for Speed Carbon nicht alles perfekt. So gibt es zwar die Funktion Outrun-Rennen zu fahren, also gegen freie Fahrer zu fahren, aber die angezeigten "1000" Geld landen nie auf eurem Konto. Außerdem bleiben einige Effekte eurer Crew-Mitglieder ohne Wirkung. Da wurde NfS Carbon wohl nicht wirklich gut getestet. Außerdem finde ich das Spiel mit den Wagenklassen und der Schnelligkeitsklassifizierung nicht gut balanciert. Euer erster Wafen ist in der Klasse 1, der letzte in 3. Ihr habt mit einem Klasse 1 Wagen - selbst wenn er maximal verbessert wurde - nicht den Hauch einer Chance gegen einen Klasse 3 - Wagen. Ihr müsst euch also definitiv wenigstens 2 Wagen kaufen. Auch die Story macht nur wenig her und ist verdammt kurz. Das hat man versucht mit der Herausforderungsserie (die deutlich kürzer ist als die in Most Wanted) versucht zu korrigieren. Außerdem gibt es Prämienkarten, die ihr während des Spiels freischaltet. Dann erhaltet ihr neue Felgen oder neue Teile oder neue Autos, wenn ihr die richtigen Karten freischaltet.

Auch die Verfolgungsjagden haben es aus Most Wanted nach Carbon geschafft. Aber hier erfüllen die garkeinen Sinn außer euch mega-aufzuregen. Jedesmal, wenn euch Polizisten in einem Rennen blockieren, beißt ihr vor Wut in den Kontroller. Dafür treten Cops oftmals nur in dreier oder vierer-Teams auf. Dafür werdet ihr die in größeren Fahndungsstati nicht mehr los. Aber auch eure Crew-Kameraden verhalten sich nicht immer sonderlich clever.

Auf dem Gamecube sieht das Spiel recht gut aus, ruckelt stellenweise aber leider sehr stark. Der Sound ist okay, aber auf einem Mono-Fernsehr hört man mit Stereo-Sound die Motorengeräusche nicht. Das ist technisch schwach und mindert den Spielspaß doch sehr.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 03.03.2014
Fazit:
An und für sich ist Need for Speed Carbon leider nicht der stärkste Teil der Underground-Sub-Serie. Aber auch nicht so schlecht wie die heutigen Spiele. Die ständigen Ruckler sollten nicht sein, aber ansonsten macht Need for Speed Carbon trotzdem Spaß. Wenn ihr über die sinnlose Story hinwegsehen könnt erwartet euch ein gutes Spiel, was seine Mängel hat. Wenn ihr eine Version haben wollt, dann solltet ihr euch besser die PS3 oder Xbox360-Version oder PC-Version zulegen, denn die sind technisch deutlich besser und schneller als die Gamecube Version.