PS3 Review

Review auf Playstation 3

Motorstorm Pacific Rift ist der zweite Teil der Motorstorm Serie, der auf der Playstation 3 durch seine hammerharte Racing-Action aufgefallen ist und bekannt wurde - und auch da will Pacific Rift anknüpfen. Anders als noch der Erstling spielt Pacific Rift nicht etwa in einer virtuellen Wüste, sondern auf einer Karibik-Insel und beinhaltet eine Menge unterschiedlicher Rennstrecken. In den Kategorien Earth, Air, Fire und Water schlagt ihr euch dort (teilweise sprichwörtlich) auf den serientypisch sehr diversen Fahrzeugtypen mit den KI-Feinden auf sehr unterschiedlichen Strecken und Terrain.

In Pacific Rift gibt es nicht nur eine Rennserie, sondern vier Stück in den oben genannten Kategorien. Die Rennstrecken sind sehr unterschiedlich zwischen den Kategorien, so werdet ihr in den Fire-Strecken eher mal auf Lava und Vulkane treffen, während die Air-Strecken euch eher mal in die Luft befördern werden. Das macht nicht nur optisch einen Unterschied sondern auch spielerisch, weil sich die Lava und die Hitze auf euren Motor auswirkt. Wird der zu heis solltet ihr aufhören zu boosten, weil er sonst explodiert. Fahrt ihr durch Wasser kühlt er schneller ab bzw. wird nicht ganz so schnell heis, fahrt ihr durch heiße Stellen, wird der Motor bedeutend schneller heis und überhitzt. Überhitzt der Motor seid ihr gezwungen einige Sekunden lang eine Todessequenz zu schauen, bevor ihr zurück gesetzt werdet und weiterfahren dürft. Ihr werdet aber bei der Explosion meist nach vorn geschleudert, was für Death-Finishes benutzt werden kann, d.h. euch durch den gewollten Tod über die Ziellinie zu schleudern um einen ganz geringen Vorsprung gegen den Gegner zu erlangen.

In der Karriere erhaltet ihr für gewonnene Rennen Punkte, 100 für den Sieg, 75 für den zweiten Platz und 50 für den Dritten. Diese Punkte werden insgesamt gezählt und zusammengerechnet. Sammelt ihr Punkte steigt ihr im Rang auf und schaltet weitere Rennen in den Kategorien frei. Einige der Rennen beinhalten noch weitere Herausforderungen, bspw. das Rennen in einer bestimmten Zeit beenden. Schafft ihr das, könnt ihr weitere Rennen freischalten und weitere Punkte sammeln. Als Renntypen gibt es das Standard-Renenn in dem ihr gegen 7 KI-Fahrer als Sieger hervorgehen müsst, und das Zeit/Kontrollpunktrennen, wo ihr durch Tore fahren müsst und am Ende eine bestimmte Zeit noch auf der Uhr (15 Sekunden für den ersten Platz). Wenn ihr ein Tor passiert, erhaltet ihr Zeit gut geschrieben.

Auf den Strecken von Motorstorm Pacific Rift findet ihr sehr unterschiedliches Terrain vor, mal fahrt ihr durch einen Fluss, dann wieder Schotter, als nächstes mit Gras bewachsene Erde und dann Matsch. Je nach Fahrzeug spürt ihr die Unterschiede sehr gravierend. Auf dem Motorrad bspw. solltet ihr allzu tiefe Matschgruben eher meiden, während euch das im LKW eher egal sein kann. Die Unterschiede im Handling sind ebenso gravierend, bspw. rutscht ihr im Matsch eher weg, als bspw. auf der Wiese. Insgesamt fühlt sich Motorstorm aber stark rutschend an, ihr solltet jede Kurve mit Bedacht nehmen und früh genug im Voraus bremsen, wenn nötig, um Kurven optimal zu nehmen. Die sehr starken KI-Gegner werden jeden Fehler, den ihr macht ausnutzen, besonders in den späteren Rennen. In Motorstorm ist der Schlüssel zum Erfolg makellos zu fahren und die Strecken in- und auswendig zu kennen. Andernfalls habt ihr gegen die starken KI-Fahrer kaum eine Chance.

Schön wäre es, wenn ihr die freie Fahrzeugwahl hättet - weit gefehlt. Ein Teil der Herausforderung der Motorstorm-Spiele kommt daher, dass euch das Spiel zwingt eine bestimmte Fahrzeugklasse zu benutzen. Mal müsst ihr in einer Menge von Motorradfahrern als ebensolcher starten, dann mal auf dem Quad gegen eine Horde von LKWs. Weiter wären da unter anderem das Rennauto, der Buggy, eine Art Jeep oder der LKW. Die Fahrzeuge steuern sich offensichtlich sehr unterschiedlich, der LKW lenkt eher langsam und beschleunigt ebenfalls recht langsam, wird aber sehr schnell in der Höchsgeschwindigkeit und braucht sich vor Quad oder Motorradfahrern natürlich nicht zu verstecken. Das Motorrad ist sehr wendig, auch recht schnell, aber kann schnell durch gezielte Tritte und Schläge anderer Motorrad- oder Quad-Fahrer ausgeschaltet werden, oder von größeren Fahrzeugen überfahren werden. Das Rennauto und der Buggy rutschen schnell weg und bieten wenig Traktion sind aber recht schnell.

Das Boosten spielt eine große taktische Rolle in Motorstorm. Ab Rennstart gibt es eine Schutzzeit von 10 Minuten, in denen ihr nicht boosten dürft. Danach könnt und solltet ihr den Boost-Knopf nurnoch in Notfällen loslassen, denn das werden die Gegner von euch verlangen. Boostet ihr wird euer Motor wärmer, bis er irgendwann überhitzt und euch für einen Moment ausschaltet. Dadurch verliert ihr einige Plätze. Fahrt also durch Wasser oder lasst den Boost-Knopf los damit sich euer Motor abkühlen kann und ihr weiter Stoff geben könnt. Nicht zu boosten kostet zwar Zeit, zu explodieren oder irgendwo in einer Wand zu stecken aber noch mehr, also setzt die Pausen geschickt, bremst geschickt um eben nicht in einer Wand zu landen, und in einem Stück am Ziel anzukommen.

Die Rennstrecken wirken auch recht offen, meist gibt es mehrere Wege durch eine bestimmte Strecke, wollt ihr lieber rechts oben lang, oder links unten - schafft ihr es überhaupt oben zu bleiben, wollt ihr lieber den großen Sprung rechts, den kleineren links oder garnicht springen (Mitte) nehmen. Das alles gibt Freiheit und ihr solltet diese Freiheit auch nutzen, allerdings wird es euch nicht immer möglich sein die Optimallinie zu fahren. Mal habt ihr euch verschätzt, mal fährt euch vielleicht ein KI-Gegner hinten rein und zwingt euch einen anderen Weg zu nehmen, vllt. rutscht ihr mal recht weit, oder bremst etwas zu früh oder zu stark, sodass ihr vllt. einen Abzweig früher schafft. Später wird es immer wichtiger optimaler zu fahren und sich vom Gegner nicht mehr stören zu lassen um zu gewinnen.

Grafisch finde ich, dass Pacific Rift ein zweischneidiges Schwert ist. Insgesamt scheint das Spiel nicht besonders gut gealtert zu sein. Das Spiel wirkt teilweise recht grau, recht farblos und teilweise etwas detaillos. Die Umgebungen sind aber an sich gut gestaltet und wirken nicht wie Rennspielstandard. Auch die Strecken wirken frisch. Nicht jedes Rennspiel führt durch einen Dschungel. Steht aber die Sonne richtig und beleuchtet die Szene gut, sieht das Spiel richtig gut aus. Einige der Screenshots, die ich aus dem Foto-Modus des Spiels heraus erstellt habe, zeigen das eindrücklich. Soundtechnisch gibt es gute Musik auf die Ohren und die Motorensounds sind kraftvoll. Die Boostwarnungen, die sowohl optischer als auch akustischer Natur sind, sind klar hör und sehrbar.

Motorstorm spielt sich sehr gut auf dem Kontroller. Mit R2 gebt ihr Gas, X boostet ihr, L2 ist die Bremse. Mit dem L1 und R1-Tasten greift ihr feindliche Fahrer an, d.h. ihr schlagt nach links bzw. rechts oder euer Wagen schiebt sich wuchtvoll nach links oder rechts. Die Handbremse ist auf Viereck gelegt. Damit steuert sich Pacific Rift sehr eingängig, aber um das Handling der Karossen zu meistern bedarf es einiges an Eingewöhnung. Macht euch also auch auf eine frustige Erfahrung gefasst, wenn ihr Pacific Rift, bzw. irgendein Teil der Motorstorm-Serie spielt.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 03.11.2019
Fazit:
Insgesamt ist Motorstorm Pacific Rift immernoch ein sehr gutes Rennspiel, was mit seiner fiesen KI auffällt. Die Umgebungen fallen auf und sind sicherlich einzigartig, denn nicht jedes Rennspiel führt durch den Dschungel - Rennspiele auf Asphaltstrecken haben wir aber genügend. Motorstorm spielt sich eingängig, aber die Steuerung zu meistern - das bedarf einer Menge Zeit. Die Strecken sind abwechslungsreich aber auch sehr fies gestaltet mit vielen verschiedenen Wegen und vielen kleinen Kanten und Echen an denen ihr hängen bleiben könnt. Das ist immer ziemlich ärgerlich. Dennoch macht Motorstorm Pacific Rift eine Menge Spaß und ihr könnt dem Spiel ruhig mal eine Chance geben euch zu überzeugen. Aber packt lieber einen Ersatzkontroller mit in den Einkaufswagen, weil euer aktueller fliegt bestimmt das ein oder andere Mal im Frust durch das Zimmer.