PS3 Review

Motorstorm Apocolypse auf Ps3

07.05.2016

Motorstorm Apocolypse ist der dritte Teil der Hauptserie von Motorstorm, nach Pacific Rift kommt nun ein etwas anderes Rennspiel. Neben dem Mehrspielermodus wartet der Festival-Modus auf euch, der euch in drei schwerer werdenden Rennserien herausfordern wird. Die Serien sind immer zwei Tage lang, zunächst werdet ihr auf der Insel abgesetzt, dann fahrt ihr durch die Stadt einige Rennen und seht zu, wie die Stadt weiter und weiter zerstört wird, und als letztes verzieht ihr euch wieder von der Insel.

Bei den Rennen wird euch euer Wagen vorgegeben. Es gibt einige Kategorien, bspw. Motorrad, Quad, Buggy, Rennauto, Renntruck, Monstertruck und so weiter. Durch die vorgegebenen Wagen wird von euch verlangt, dass ihr mit allen halbwegs gut fahren könnt und außerdem wird Abwechslung im Spiel erzwungen. Etwas nervig ist das schon, wenn ihr quasi der einzige auf dem Motorrad seid, und eure Gegner alle mit einem größeren Wagen auffahren. Das Problem, was es in den Vorgängern durchaus gab, wurde hier etwas verringert. Die drei Serien sind etwas kurz, dennoch sehr anspruchsvoll, weil die Gegner vor allem später sehr aggressiv fahren und euch nichts schenken werden. Außerdem könnt ihr und auch die Gegner mit eurem Wagen schubsen. Drückt dazu Viereck oder Kreis um nach links oder rechts zu schubsen, zu rammen oder sogar zu schlagen, um den neben euch fahrenden Gegner in Bedrängnis zu bringen. Später im Spiel werden das eure Gegner vor allem mit euch zu tun wissen, was durchaus zu dem ein oder anderen Neustart des Rennens führen kann.

Normalerweise führt die Gummiband-KI dazu, dass ihr eigentlich jeden Rückstand wieder aufholen könnt. Auch wenn ihr weit hinten seid, holt ihr in ein paar Runden einige Plätze auf. Aber Gummiband bedeutet auch, dass ihr, sobald ihr einen kleinen Fehler macht, selbst wenn ihr vorher minutenlang perfekt fahrt, sofort einige Plätze verliert, was ebenfalls etwas frustig sein kann. Die Gegner erzeugen allgemein etwas Frust, in einigen Event hat man das Gefühl, dass die Feinde nur als Hindernisse agieren. Fahren die nämlich euch in die Seite, schleudert es euch sonst wo hin, fahrt ihr gegen die Gegner, bleibt ihr maximal kleben, im schlimmsten Fall werdet sogar ihr zerstört. Fahrt ihr zu schnell gegen eine Wand zerschellt euer Gefährt, gebt ihr zu lange Nitro überhitzt der Motor mit dem gleichen Ergebnis. Ihr werdet dann zurückgesetzt, wahrscheinlich etwas weiter vorn.

Die Rennen werden auf einer Insel ausgetragen. Das Besondere ist, dass die Strecken sich teilweise verändern, während ihr sie befahrt, also bspw. stürzen Häuser und Tunnel ein, oder es wird mit Raketenwerfern oder Helikoptern (auf euch) geschossen. Das Setting an sich ist recht interessant, vor allem, weil dadurch viel Abwechslung in das Spiel kommt, aber insgesamt ergibt das keinen Sinn. In den Ladebildschirmen wird wohl eine Art Geschichte dieses Ortes erzählt, aber da habe ich nicht lange genug aufgepasst. Aus irgendwelchen Gründen leben dort wohl noch Menschen, auch nachdem ein Sturm und Militär die Insel quasi komplett verwüstet hat. Die einstürzende Stadt hat zwar durchaus einiges an Wiedererkennungswert, aber leider verdecken auch Schutt, Staub und Nebel Eingänge von Tunneln, oder die nächste Abzweigung ist eigentlich eine Sackgasse. Ich hätte mir an einigen Stellen gewünscht, dass die Streckenführung etwas klarer gestaltet ist.

Die Steuerung der Fahrzeuge fühlt sich gut an, wenn auch etwas indirekt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Fahrzeug nicht ganz das tut, was ich ihm sage, und wenn dann auch etwas zeitversetzt. Das ist natürlich ziemlich schade, und trübt das Gesamtbild des eigentlich recht ansprechend gestalteten Rennspiels. Auch führen kleinste Kanten und Steine manchmal zu den verrücktesten Zerstörungen eures Fahrzeugs. Aber einige andere Kanten oder wenn ihr gar aus dem eigentlichen Bereich der Rennstrecke hinausspringt führen nicht dazu, dass ihr zurückgesetzt werdet. Auch ein manuellen Zurücksetzen mit der SELECT-Taste funktioniert nur im Stehen, d.h. auch wenn ihr von einem Feind in die Luft geschleudert werdet, könnt ihr euch nicht sofort zurücksetzen lassen.

Mit R2 gebt ihr Gas, L1 und L2 sind Bremsen. Mit Kreis und Viereck rammt ihr rechts bzw. links von euch fahrende Gegner, mit Dreieck beobachtet ihr an bestimmten Stellen die Veränderung der Strecke, bspw. wenn ein Helikopter in die Hochhäuser schießt. Mit R3 schaut ihr nach hinten. Nitro gebt ihr mit X. Beachtet aber dabei die Nitroanzeige unten rechts. Gebt ihr zu viel Nitro, überhitzt euer Motor und ihr explodiert. Das kostet wertvolle Zeit. Fahrt ihr durch Wasser werdet ihr, je nach Fahrzeugtyp mehr oder weniger, abgebremst aber euer Motor wird schneller gekühlt. Fahrt ihr durch Feuer oder werdet beschossen wird euer Motor sogar noch etwas schneller heiß, bzw. kühlt langsamer.

Grafisch ist Motorstorm Apocolypse sehr schön. Die Beleuchtung ist sehr schön. Leider ruckelt das Spiel teilweise sehr stark, vor allem dann, wenn auf dem Bildschirm viel los ist, bspw. viel Nebel oder die Umgebung gerade geändert wird. Teilweise sind Eingänge von Tunneln nicht zu sehen, oder es ist der Weg nicht zu ganz zu erkennen, den ihr befahren müsst, aber das hält sich eigentlich in Grenzen. Soundtechnisch ist das Spiel ebenfalls gut, genauso wie der Soundtrack. Das Spiel spielt sich schön schnell, ein Geschwindigkeitsgefühl kommt vor allem dann auf, wenn ihr lange Zeit Nitro gebt. Ansonsten gibt es noch die sich ändernde Beleuchtung des Spiels, die sich zu betrachten lohnt; ihr fahrt sowohl am Morgen, wie am Nachmittag und Abend.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.05.2016
Fazit:
Motorstorm Apocolypse ist ein sehr gutes Rennspiel, wenn ihr über die kleineren Mängel hinwegsehen könnt. Zum einen sind nicht alle Hindernisse immer sofort zu erkennen, oder erst dann zu erkennen, wenn ihr daran bereits zerschellt. Die Gegner wirken teilweise sehr stark wie Hindernisse, die sich kaum für ihren eigenen Sieg interessieren. Dennoch ist Motorstorm Apocolypse für Rennspielfans durchaus einen Blick wert, vor allem, wenn ihr auf knallharte Action in Rennspielen steht. Die veränderlichen Strecken führen zu Abwechslung und auch die einstürzenden Gebäude sind allemal etwas besonderes am Rennspielhimmel, auch wenn ihr keine Kontrolle darüber habt.