PS1 Retro Review

Medal of Honor Underground auf Playstation

29.08.2014

Medal of Honor Underground ist der zweite Teil der mittlerweile recht langen Medal of Honor Serie. Das Spiel ist auschließlich für die Playstation erschienen, wie schon der erste Serienteil und wie auch der erste Teil spielt auch Underground im Frankreich des zweiten Weltkrieg. Die beiden Spiele hängen sogar inhaltlich zusammen, wo seht ihr noch den Protagonisten des Erstlings, wie er in einen Hinterhalt gelockt wird, und stirbt. Ihr spielt seine Schwester, Manon.

Manon wird nach dem Tod des Bruders in die Resistance aufgenommen und führt für die Widerstandsgruppe und für das Office of Strategic Services (OSS) Aufträge aus, um die deutschen Kriegsbemühungen zu behindern. So sollt ihr in einer Mission Panzer zerstören, dann eine Burg infiltrieren, irgendwas stehlen oder zerstören; oder mal ein Kloster. Da ist das Spiel da ziemlich abwechslungsreich. Allerdings schafft es das Spiel quasi verständlicherweise nicht Abwechslung in das Gameplay zu bringen. Ihr habt zwar immer wieder verschiedene Waffen zur Verfügung, so steht euch in einigen Missionen eine Sten, dann wieder eine MP40 oder eine STG44 zur Verfügung aber selten zwei dieser Waffen gleichzeitig. Ihr könnt prinzipiell so viele Waffen tragen wie ihr wollt - wenn ihr sie findet, versteht sich. Zu den Waffen zählen übrigens auch Granaten oder Molotov-Cocktails. Ein schnelles auswählen von Granaten oder einer bestimmten Waffe ist nicht möglich.

Eine so große Abwechslung im Gameplay bietet dieses Spiel leider recht selten, so müsst ihr meistens durch die Level laufen, Sprengsätze irgendwo anbringen, oder irgendwas zerstören, irgendwen besiegen, irgendwas stehlen und wieder verschwinden. So sind die 7 Missionen ganz gut zu beschreiben. Es gibt eine Mission wo ihr tatsächlich auch gefahren werdet, und ihr müsst die annahenden Deutschen abwehren. Das ist ganz lustig, wenn auch recht einfach. Insgesamt ist das Spiel ziemlich schwer und recht unfair - vor allem gegen Ende des Spiels hin. Zu Beginn habt ihr Gelegenheit euch mit der Steuerung bekannt zu machen, da ist das Spiel nocht recht einfach. Später werden euch die Gegner nahezu überrennen. Dazu trägt auch das unfaire Respawnen der Gegner bei und das Spawnen neuer Gegner, die aber die Engine nicht mehr verarbeiten konnte. Das könnte passieren, wenn ihr vier Gegner ohnehin im Level habt (also die Obergrenze), einen erschießt. Dann spawnt ein neuer Gegner, der nun geladen werden kann. Das ist technisch für die Zeit nicht weiter schlimm, spielerisch führt das aber dazu, dass Gegner aus Richtungen kommen, wo ihr eigentlich schon jeden Soldaten ausgeschaltet habt.

Die Steuerung ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wenn ihr einen Analog-Controller habt, dann seid ihr ziemlich gut dran, alle anderen müssen nämlich mit dem D-Pad spielen, können damit vor und zurück laufen, und sich nach links und rechts drehen. Wer nach oben oder unten kucken will, muss mit L2 in den Zielmodus gehen. Mit dem Analog-Controller lauft ihr mit dem linken Stick und alle 4 Richtungen, mit dem rechten schaut ihr euch um. L2 ist immernoch der Zielmodus - ihr könnt sogar in den Optionen einstellen, ob ihr im Zielmodus zoomen wollt, oder nicht. Eine Kimme und Korn-Sicht gibt es hier noch nicht. Mit R2 schießt ihr, mit R1 ladet ihr nach, bzw. öffnet Türen, klebt Sprengstoff an, wenn gefordert, oder führt andere Aktionen aus. Mit X springt ihr, mit L1 duckt ihr euch und mit der Kreis-Taste wechselt ihr eure Waffen. Die Steuerung ist also nichts für Leute, die nur moderne Shooter spielen können.

Generell gilt das wohl für alle Teile des Spiels, da man dem Spiel das Alter durchaus anmerkt - nicht nur optisch. Zum einen gibt eine eine Energieleiste, was für heutige Spieler mit Sicherheit erschreckend sein dürfte - zum anderen ist das Spieltempo noch ganz anders. So stürmen nicht immer Fantastilionen Gegner auf euch zu, sondern es befinden sich generell sehr wenige Objekte auf dem Bildschirm. Die wenigen Gegner haben es aber trotzdem drauf - auch wenn sie vielleicht nicht die schlausten sind. So ist es nicht zu verachten, dass euch ein einziger Deutscher, wenn ihr mal nachladet mehr als die halbe Energieleiste kosten kann. Die Levels sind auch oft nicht ganz so schlauchartig, sondern fordern euch dazu auf, die Level zu erkunden. Macht ihr das nicht, werdet ihr wahrscheinlich Aufträge verpassen. Optisch ist das Spiel natürlich recht altbacken, vor allem fallen die vielen gebogenen Linien auf, die eigentlich grade sein sollten. Es gibt viele Grafikfehler und Glitches - ich habe auf der PS3 gespielt und muss sagen, dass der Software-Emulator der PS3 echt schwach ist. Es gab einige Level die nicht komplett geladen wurden, so ich mitten im Level einfach ins nichts laufen konnte. Dort ging es aber nicht weiter - ich musste das Level dann von Anfang an wiederholen. Die Sounds sind ganz gut, vom Soundtrack habe ich ebenfalls nicht viel gehört, da die PS3 die Hintergrundmusik lieber garnicht abspielen wollte. Das was ich gehört habe, passt zum Spiel.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 29.08.2014
Fazit:
Insgesamt ist Medal of Honor Underground einen Blick wert, für diejenigen, die sich mal wieder einen richten Retro-Shooter antun wollen. Wer das nicht kann, oder unbedingt die heutigen Adrenalin-Shooter spielen will, wird mit Medal of Honor Underground sicher nicht glücklich. Ich hatte meine 7 bis 8 Stunden Spaß mit dem Spiel, wenn auch Spaß hier manchmal ein sehr frei gewählter Begriff war. Das Spiel ist ziemlich schwer, die Bonusmission (Panzerknacker), habe ich dann nicht mehr gespielt. Aber was ich gesehen habe (tanzende Hunde, Hunde mit Raketenwerfern,...) fand ich ziemlich gut. MoH Underground ist für Retro-Fans und Fans der PS1 sehr zu empfehlen. Nur solltet ihr das Spiel nicht auf der PS3 spielen.