PS3 Review

Lost Planet auf Ps3

07.05.2016

Lost Planet Extreme Condition ist ein frühes PS3-Spiel. Zu Beginn spielt ihr Cole, den Vater von Wayne. Der stirbt in der Prolog-Mission, und ab dem Zeitpunkt spielt ihr Wayne. Ihr steuert euren Charakter mit dem linken Controlstick, mit dem rechten steuert ihr die Kamera. Auf dem Bildschirm habt ihr euren Charakter und ein Fadenkreuz, welches euch andeutet, wo euer Charakter hinschießen wird. Eure Kamera ist hinter eurem Charakter, dabei weit genug um nicht in der Schulter eures Charakters zu stecken, wie in den neuen Resident Evil-Spielen.

Der Planet von Lost Planet ist vor einiger Zeit verlassen worden, weil diese Kreaturen - diese Akriden - die Menschen, die in der Kolonie lebten terrorisiert haben. Einige Menschen blieben zurück. Einige wurden zu gesetzlosen Schneepiraten, andere haben sich NEVEC angeschlossen, die irgendwelche Forschung auf dem Planeten ausführen und die Akriden irgendwie zurückdrängen wollen. Oder so. Wayne intressierts? Mich jedenfalls nicht. Die Story des Spiels ist etwas wirr. In den eigentlichen Missionen wird quasi gar keine Geschichte erzählt, sondern nur in den Zwischensequenzen zwischen den Missionen. Diese erzählen die Geschichte aus der Sicht unseres Hauptcharakters, der mit anderen Charakteren in seiner Basis redet. Blöd nur, dass das auch zwischen Missionsteilen passiert, in denen ihr bspw. gerade einen Tunnel betretet. Das passt das einfach überhaupt nicht mehr und macht einfach keinen Sinn.

Eigentlich ist Lost Planet ein normaler Third Person Shooter, außer dass euer Charakter einen Greifhaken hat, mit dem er sich an der Szenerie hinaufziehen kann. Wirklich sinnvoll einsetzbar ist das Ding aber nicht, weil ihr damit nur einen extrem kleinen Umkreis erreichen könnt, dadurch, dass ihr weder ganz nach oben, noch weit nach unten schauen könnt bringt euch das Teil auch nicht sonderlich viel. Zudem bricht euer Charakter jede Handlung ab, wenn er vom Feind getroffen wird. Dh. sobald ein Feind euch trifft, lässt euer Charakter den Greifhaken los und ihr müsst wieder von unten rumfrickeln, bis ihr endlich den Greifhaken dahin auswerft, wo ihr den auch hin haben wollt.

Außerdem hat das Spiel eine Art Zeitbegrenzung auf die Level. Das wird T-Energie genannt, Thermalenergie, die euch auf den Schneeplaneten von Lost Planet mit der Zeit ausgeht. Springt ihr verliert ihr schneller diese Energie, als wenn ihr normal lauft. Leert sich die Energie auf Null, verliert ihr langsam Lebensenergie; habt ihr noch T-Energie füllt sich eure Lebensenergie automatisch wieder auf, auch auf Kosten der T-Energie. T-Energie erhaltet ihr von toten Gegnern aber auch, wenn ihr Benzinfässer in die Luft jagt oder von Ölfässern. Diese T-Energie bekommt ihr, wenn ihr über die orangenen Flecken lauft, die die Gegner beim Sterben fallen lassen. Das System ist eigentlich ganz nett, aber irgendwie auch sehr aufgesetzt. Meistens habt ihr viel zu viel T-Energie. Und warum ich Thermalenergie - also Wärmeenergie brauche, wenn ich mich gerade neben einem Lava-Strom befinde, das verstehe ich auch nicht so recht.

Die Gegner sind so einfallslos wie dämlich. Die KI der Feinde - vor allem der Akriden - ist hinreichend hohl. Es gibt Krabbelviehcher, die darauf warten von euch erledigt zu werden und euch quasi nicht angreifen. Es gibt auch größer Viehcher, die sich offenbar in der Luft materialisieren, denn auf einmal tauchen die Teile aus dem Nichts auf. Warum die Gegner genau da rumstehen weiß ich auch nicht, wahrscheinlich weil die wissen, dass ihr gleich kommt und die wegschießen wollt. Die menschlichen Feinde sind etwas intelligenter, aber auch die stehen nur doof rum und schießen auf euch. Gerne übrigens auch mit Raketenwerfern, die euch direkt umwerfen. Dann wartet ihr bis Wayne endlich aufgestanden ist, gebt mit eurem Maschinengewehr drei Schüsse ab, bis euch die nächste Rakete trifft. Die menschlichen Feinde sind sowieso langweilig, vor allem deshalb, weil jeder Feind gleich aussieht. Es gibt einfach keine Unterscheidung zwischen den menschlichen Feinden - bei allen ist das Gesicht durch eine Art Maske verdeckt.

Die Alienfeinde sind extrem einfallslos designt. Da gibt es die kleinen Krabbelviehcher, die es wohl in jedem Spiel und Film mit Aliens gibt. Dann gibts kleinere und größere Flugviehcher, Aliens die über den Boden rollen und Skorpion-ähnliche Feinde. Das wars eigentlich auch schon, neben kleineren Variationen ist hier nichts mehr los. Natürlich gibt es für jede Missionen einen Bossgegner, entweder ein Akride, oder ein Mensch in einem Vital Suit (VS). Diese VS sind eine Art Mech-Roboter, in die auch ihr einsteigen könnt. Diese können bis zu zwei Waffen haben, die ihr, wenn ihr sie findet, quasi beliebig kombinieren, dh. auf der einen Seite bspw. die Gatling, auf der anderen einen Raketenwerfer, oder Schrotgewehr, verschiedene Formen von Laser, etc. Die Mechs machen schon einen Menge Spaß, es sei denn ihr habt Mechs als Feinde, und ihr dürft die zu Fuß plattmachen. Dann macht das Spiel nämlich keinen Spaß mehr.

Sobald ihr von irgendwas getroffen werdet, hauts euren Charakter auf den Arsch, und ihr kommt ins Vergnügen perfekte getimete Raketeneinschläge anschauen zu dürfen. Denn kaum seid ihr aufgerichtet und schießt ein paar Schuss mit Waffen, die dem Mech sowieso keinen Schaden machen können, habt ihr auch schon die nächste Rakete im Gesicht. Generell wirkt das Spiel sehr schlecht balanciert, denn sowas darf einfach nicht passieren. Auch darf es nicht passieren, dass ein Gegner euren Mech an einer Wand einklemmt und innerhalb von Sekunden die gesamte Lebensenergie des Mechs hinüber ist. Das darf einfach nicht passieren. Die automatische Zielhilfe hilft auch nicht wirklich, aber die könnt ihr ausschalten.

Grafisch ist Lost Planet eigentlich ganz nett. Die Schneewelten des Spiels sind ziemlich hübsch, gerade für ein frühes PS3-Spiel. Dafür läuft das Spiel mit sehr schwankender Framerate. Teilweise ruckelt das Spiel heftig, je nachdem wie viele Raucheffekte oder Gegner auf dem Bildschirm sind. Ich finde das Spiel muss deutlich besser laufen. Der Sound ist eigentlich ok.

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 07.05.2016
Fazit:
Lost Planet Extreme Condition ist für mich ein sehr merkwürdiges Spiel. Ich hatte wenig Spaß mit dem Spiel, vor allem weil ich das Gefühl hatte selten eine echte Chance gegen größere Gegner oder Endgegner zu haben, weil bei jedem Treffer euer Charakter erst mal stehen bleibt (oder sich aufrichten muss). Das ist natürlich die perfekte Zeit für euren Gegner weitere Treffer zu landen. Ich halte das Spiel für sehr unbalanciert, die Story ist uninteressant und schlecht erzählt. Generell fühlt sich das Spieltempo auch sehr langsam an. Die heftigen Ruckler und das unfaire Leveldesign und Gegnerverteilung tragen ihren Teil zum Frust bei. Ich habe das Spiel nach etwa vier Stunden Spielzeit abgebrochen, bei der 9. von 11 Missionen.