PS4 Review

Killing Floor 2 auf Playstation 4

03.11.2019

Killing Floor 2 ist, wie der Name es andeutet der zweite Teil der Killing Floor-Serie. Wie bereits im Vorgänger bekämpft ihr hier auf verschiedenen Karten Zombies, die euch in Wellen angreifen und verschlingen wollen. Die Karten sind sehr abwechslungsreich und die Gegnertypen sind zwar recht verschiedenen, nach einigen Spielen kennt ihr aber, bis auf den Bossgegner wahrscheinlich, alle Gegnertypen in und auswendig. Am meisten Spaß macht Killing Floor 2 ebenfalls wie der Vorgänger im Mehrspieler mit bis zu 5 anderen Spielen auf einer Map. Die Gegnerzahl wird dann natürlich deutlich erhöht.

Zum Beginn der Runde wählt ihr euch einen Vorteil aus, also eine Klasse mit der ihr spielen werdet. Damit bestimmt ihr welche Waffen Boni bekommen und wofür ihr Erfahrungspunkte sammeln werdet. Ihr spiele gerne mit dem Scharfschützen, der Präzisionswaffen benutzt, die zwar kraftvoll sind, aber recht langsam schießen. Weiter gibt es unter anderem, den Revolverhelden, den Beserker (Nahkämpfer) oder den Feuerteufel, die mit Brandgeschossen um sich feuert. Alle Klassen aufzuzählen wäre etwas viel, daher verzichte ich darauf. Die Waffenauswahl pro Klasse ist etwas klein, aber insgesamt stehen eine Menge Waffen zur Vefügung und eine Menge Möglichkeiten euer Team im Mehrspieler zu unterstützen. Neben den eigentlich Waffen, könnt ihr euch beim Händler noch Rüstung und Granaten kaufen. Die Waffen sind im Gewicht beschränkt, d.h. ihr könnt nur eine bestimmte Menge an Waffen mit euch tragen, bevor ihr wieder welche verkaufen müsst um andere zu erwerben.

Die einzelnen Klassen sind sehr abwechslungsreich und können im Mehrspieler sehr gut zusammenarbeiten und das Team unterstützen. Der Feldsanitäter bspw. kann mit seinen Waffen Heilpfeile verschießen, sodass Mitspieler in der Entfernung geheilt werden können. Beserker sind besonders gute Nahkämpfer, Scharfschützen können sich durch ihren hohen Kopftreffer-Schaden besonders gut um große Gegner kümmern, wohingegen SWAT oder Unterstützer die Horde schnell dezimieren können durch ihre Schnellfeuerwaffen. Der Pyromane steckt die Gegner in Flammen und fügt ihnen so über die Zeit hinweg eine Menge Schaden zu. Neben dem offensiven Kampf könnt ihr auch versuchen die Gegner zu lenken indem ihr Türen zuschweißt. Die Zeds können dann zwar die Türen aufbrechen, aber das bedarf einiges an Zeit, die ihr hoffentlich dazu benutzt habt, die anderen Angriffsvektoren zu eliminieren und euch auf genau diese Tür und die Gegner dahinter vorzubereiten.

Wenn ihr eure Klasse aber einmal kennt, werdet ihr wahrscheinlich ohnehin in jedem Spiel mit den gleichen zwei oder drei Waffen gewinnen und werdet die anderen Waffen wahrscheinlich eher meiden. Das ist etwas schade, aber das Spiel schafft es, jedenfalls beim Scharfschützen nicht wirklich die anderen Waffen außer die M14 und die Armbrust mir schmackhaft zu machen. Das ist etwas schade, aber da die Waffenauswahl recht limitiert ist, und ich auch ohnehin keine anderen Waffen mehr mitnehmen kann, außer vielleicht eine zweite Pistole, ist das nicht weiter schlimm. Im Einzelspieler brauche ich keine anderen Waffen, spiele dabei aber auch meistens auf Normal und habe wenige Probleme. Im Mehrspieler könnt ihr dann die schwierigeren Spiele in Angriff nehmen, weil ihr die alleine wahrscheinlich nicht schaffen werdet.

Die Gegner sind Zombies. Da gibt es die langsamen Zombies, die nur dann wirklich gefährlich werden, wenn ihr sie an euch heranlasst und sie euch umzingeln. Dann habt ihr nämlich das Problem, dass ihr nicht mehr aus dem Kreis heraus könnt und euch erst ein Loch schlagen müsst. Weiter gibt es etwas schnellere spinnenähnliche Kriechzombies, Sirenen, die euch das Ohr vollheulen und etwas mehr Leben haben, Spitter, die große Fette Typen sind, die euch mit Schleim vollspeien. Ansonsten gibt es noch unsichtbare Zombies, die recht schnell auf euch zugelaufen kommen, und beim Angreifen sichtbar werden, und die größeren Geschosse, bspw. ein Zombie mit einer Kettensäge, mit Bohrern an beiden Händen oder mit Flammenwerfer-Ausrüstung. Die Gegnertypen sind also recht abwechslungsreich, aber nach einigen Spielen habt ihr da alle gesehen.

Nach einer voreingestellten Zahl an Wellen, also entweder 4, 7 oder 10 Wellen, je nachdem was ihr eingestellt habt, erscheint der Bossgegner in der letzten finalen Runde. Dieser Boss kann eine Menge Schaden einstecken und eine Menge neuer Zombies rufen. Hier hilft nur noch rohe Feuerpower, einfach draufhalten, weglaufen, heilen und ggf. verstehen, wie der Gegner funktioniert. Dr. Volter bspw. wird sich irgendwann ein Schild aufbauen und dann direkt auf euch zu laufen. Er entzieht euch einige Lebenspunkte und heilt sich damit wieder. Zerschießt ihr aber sein Schild, bevor er bei euch ist, könnt ihr seine Regeneration stoppen. Er bleibt dann für einen kurzen Moment verwundbar zurück und ihr könnt ohne Gegenwehr weiter draufhalten.

Neben den üblichen Wellenmodi wie Überleben, bei dem ihr eine gewissen Anzahl Runden überstehen müsst, und dem Endlosspiel, gibt es noch das wöchentliche Spiel. Dort werdet ihr vor sehr schwierige wöchentlich ändernde Herausforderungen gestellt. Schafft ihr die erhaltet ihr zusätzliche Vault-Punkte und meistens auch noch ein zusätzliches Ausrüstungsobjekt. Weiter gibt es noch den VS-Modus, wo ihr entweder in die Haut der Zeds oder der Menschen schlüpft und die jeweilig anderen fertig machen müsst. Die Menschen spielen dabei grundsätzlich ein Normal-schweres kurzes Spiel, d.h. für die Menschen ändert sich eigentlich nichts. Die Zeds aber schlüpfen in die Haut der Gegner und übernehmen einzelne der Horde. Die übernommenen Gegner sind besonders stark, etwas schneller und die Menschen müssen mehr draufhalten bis der Zed endlich umfällt. Die Angriffe der Zeds sind gut abgebildet, aber jeder einzelne Zed-Typ braucht etwas Eingewöhnung - das ist Zeit, die ihr im normalen Mehrspielerspiel nicht haben werdet. Daher ist es schwierig als unerfahrener Spieler auf der Zed-Seite zu gewinnen, wenn die Teamkollegen nicht unheimlich erfahren sind.

Die Umgebungen sind sehr abwechslungsreich und detailliert gestaltet. Vom Lodernden Paris, über verschiedene Katakomben-Räume, unterirdische Labore, überirdische Wälder bis hin zu Raumstationen ist alles dabei. Das spiel sieht sehr gut aus, die Spiegelungen auf dem Boden gefallen mir sehr gut, auch sind die Karten recht abwechslungsreich, bspw. ist auf dem Bauernhof die Sichtbarkeit durch die Dunkelheit recht begrenzt. Auf den Karten findet ihr verteilt so genannte Händlerkapseln, die euch zwischen den Wellen für etwa eine Minute neue Waffen oder Rüstung verkaufen. Dort könnt ihr euer hart verdientes InGame-Geld auch gegen Munition für eure Schießeisen tauschen und das solltet ihr auch tun. Zwar liegen ab und an Munitionskisten in der Umgebung herum, damit könnt ihr aber nicht rechnen. Auch findet ihr ab und an Waffen auf der Map oder eine Rüstungsauffrischung. Auch darauf sollet ihr zum Wellenbeginn nicht hoffen, sondern lieber euer Geld ausgeben. Das Geld behaltet ihr nicht, wenn ihr das Match beendet.

Weiter könnt ihr beim Händler eure Waffen noch verbessern. Das kostet eine Menge Geld und dadurch wird die Waffe auch etwas schwerer. Euer Inventar kann nämlich nur 15 Gewichtseinheiten fassen und jede Waffe, die ihr habt hat ein Gewicht. Das heißt die Überlegung kann tatsächlich sein, ob ihr jetzt lieber eine neue Waffe mitnehmen wollt, oder eure existierende etwas verbessert. Das geht bis zu zwei Stufen weit und eine grobe Verbesserung werdet ihr da nicht bemerken. Habt ihr einmal die richtige Kombi an Waffen für eure Klasse gefunden gibt es wenig Grund andere Waffen auszuprobieren und von eurem Ideal abzuweichen. Was euer Ideal ist hängt natürlich von eurem Spielstil, eurer Klasse und euren Erfahrungen im Umgang mit den Waffen und Klassen ab.

Killing Floor 2 spielt sich butterweich. Die Drehung ist zwar etwas schnell und bedarf einiges an Eingewöhnung, aber insgesamt spielt sich das Spiel dann sehr gut. Die Sichtweite kann unglaublich groß eingestellt werden, ich spiele auf 120°, was bereits sehr groß ist, kann aber noch höher eingestellt werden. Die Waffen des Scharfschützen fühlen sich sehr kraftvoll an, obwohl sie mehrere Schüsse für die größeren Gegner brauchen und klingen auch sehr stark. Die Waffen der anderen Klassen fühlen sich manchmal etwas schwach an, bspw. die Schnellfeuerwaffen, allerdings sind das auch andere Stile. Manchmal wirkt das Spiel etwas unfair im Leveldesign, wenn einige Ecken so gestaltet scheinen, dass ihr schnell von nur wenigen Gegnern eingekesselt seid. Das schmälert den Spielspaß doch etwas, wenn ihr einige Runden gut gespielt habt, und nun wegen einer fiesen Ecke im Zaun im Kessel der Zombies eingeklemmt seid.

Neu hinzugekommen sind das Inventar und die Vault. In der Vault könnt ihr neue Objekte für euer Inventar gewinnen. Im Inventar befinden sich Waffenskins und Kleidung für euren Charakter. Die Charaktere machen keinen unterschied für das Gameplay, soweit ich das mitbekommen habe. Das Spiel bietet täglich Herausforderungen um Vault-Points zu sammeln, das reicht von 1500 Erfahrungspunkte mit einer bestimmten Klasse machen, oder mit einer bestimmten Waffe 7000 Schadenspunkte machen. Das ist ganz witzig und zwingt euch auch mal dazu neue Waffen auszuprobieren. Weiter gibt es noch wöchentliche und teilweise auch sesonale Events. Die sind ganz witzig und lockern das Gameplay noch etwas auf.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 03.11.2019
Fazit:
Killing Floor 2 überzeugt bereits wie sein Vorgänger durch seine Zombie-Schnetzel-Action. Die Zombiehatz macht am meisten Spaß mit einigen Freunden auf den höheren Schwierigkeitsstufen. Die Mehrspielerpartien funktionieren problemlos und Zombies zu schnetzeln macht eine Menge Spaß. Das Wellenmäßige Gegnerhacken ist witzig und die Zwischenzeiten zum Einkaufen eine gute Erholungsmöglichkeit. Leider scheint es keine Möglichkeit zu geben diese Pausen zu überspringen, was dazu führen kann, dass ihr nach jeder Welle eine Minute lang sinnlos rumsitzt und weiterspielen wollt, bspw. weil ihr noch voll ausgerüstet seid, oder ohnehin kein Geld habt neue Waffen zu kaufen. Killing Floor 2 ist kurzweilig und macht Spaß, wer also auf Action-Shooter-Zombie-Schnetzeln steht, sollte hier zugreifen und sich ein paar Freunde schnappen, die mitspielen. Leider geht Killing Floor 2 nicht im Splitscreen, was sehr schade ist.