PS3 Review

Heavenly Sword auf Playstation 3

25.11.2016

Das mittlerweile etwas ältere Heavenly Sword zeigte zur Anfangszeit der Playstation 3, was die damals neue Hardware-Generation auf dem Kasten hat. Nicht nur schafft es das Spiel auch heute noch richtig gut auszusehen, wenn auch die Texturen bei näherer Betrachtung sehr flach wirken, sondern das Spiel zeigt auch richtig viele Gegner auf dem Bildschirm, ohne dabei die Hardware komplett in die Knie zu zwingen. Das heißt leider nicht, dass das Spiel dreißig Frames pro Sekunde zu jedem Zeitpunkt halten kann. Dennoch bleibt das Spiel quasi immer spielbar.

In der etwas sechs Stunden langen Kampagne spielt ihr Nariko, die auf dem Cover des Spiels abgebildet ist. Sie greift Gegner im Nahkampf mit einem Schwert an, dabei verwendet sie nicht immer das himmlische Schwert. Mit dem himmlischen Schwert, um das sich quasi das gesamte Spiel dreht, könnt ihr drei verschiedene Stile verwenden. Mit Viereck und Dreieck allein verwendet ihr Tempo-Angriffe die recht schnell sind, mit kleinem Einflussradius und mittelmäßigem Schaden. Drückt ihr zusätzlich R1 verwendet ihr Stärke-Angriffe, die deutlich stärker, deutlich langsamer und mittelmäßigem Radius ausgeführt werden. Drückt ihr L1 greift ihr in der Entfernung an, indem Nariko die Klingen an Ketten umherschleudert. Dabei macht ihr geringen Schaden, dafür trefft ihr mehrere Feinde, die auch weiter entfernt stehen können.

Die Feinde im Spiel sind weniger die Schießbudenfiguren, wie die in Dynasty Warriors, sondern zeichnen sich dadurch aus, dass die euch auch "schnell" gefährlich werden können. Im Großteil des Spiels bringt ihr die meisten Feinde zwar problemlos zu Boden, allerdings müsst ihr die dort quasi alle einzeln erstechen, damit sie auch liegen bleiben. Das ist für mich aber auch der größte Kritikpunkt am Spiel, weil die anderen Gegner euch natürlich nicht in Ruhe lassen, während ihr die nur kurz liegenden bleibenden Gegner erstechen wollt. Die meisten Gegner bleiben auch nur einen Augenblick liegen.

Aber ihr übernehmt auch noch die Fernkämpferin Kai, die nicht den erwachsensten Eindruck macht. Kai hat eine Art Bogen, den ihr ab und am im Spiel benutzt um euch als Kai gegen die Gegner zu wehren. Das lockert das Spiel ziemlich auf. Auch könnt ihr die Pfeile, sowie andere Geschosse, die ihr mit Nariko abfeuern könnt, wenn ihr bspw. Kanonen benutzt, durch Betätigen des linken Sticks bzw. der Sixaxis-Funktionalität des Controllers steuern. Damit feuert ihr Kanonenkugeln auf rote Zielscheiben an den Katapulten der Feinde.

Bohan, der König eines befeindeten Klans verdrängt euren Klan zu Beginn des Spiels und belagert euer Fort. Ein Teil des Klans versucht eine Flucht, während ihr die Armee Bohans zurückhaltet, fällt allerdings bald in die Hände von Bohan. Nun geht ihr los, und lauft in die Burg von Bohan um euren Klan zu befreien, und später insbesondere euren Vater, bringt damit aber auch Bohan das himmlische Schwert, was er so gern haben möchte um euren Klan entgültig unterdrücken zu können. Mehr will ich euch eigentlich nicht verraten. Die Story des Spiels ist recht abwechslungsreich, auch wenn die Kampagne von den Umgebungen her lange Zeit recht eintönig wirkt. Zunächst spielt das Spiel im Schnee, dann ewig lang auf einer Burg, und schließlich mal kurz in einer Wüste. Außerdem ist das Spiel eines der ersten seit langem, was tatsächlich eine Bindung zwischen mir und den Charakteren geschafft hat, und das will etwas heißen.

Etwas eintönig hingegen sind die Kämpfe mit den Schwertern, nicht nur blocken die Gegner quasi jeden Schlag von euch, was bei euch eher schwierig ist, weil Nariko selbstständig blockt, d.h. es gibt keine Taste, mit der ihr selbst blocken könnt, sondern das geht automatisch, wenn ihr nicht gerade angreift. Hervorzuheben ist, dass ihr mit dem rechten Stick ausweichen könnt, was sehr nützlich vor allem bei den Bossgegnern ist.

Das Spiel ist in Kapitel eingeteilt, die wiederum in sehr kleine Abschnitte untergliedert sind. Pro Abschnitt gibt es drei Punkte, die ihr durch Kombos und füllen der Leiste am unteren Bildschirmrand erhalten könnt. Mit diesen Punkten schaltet ihr Konzeptgrafiken sowie Teile des Making-Of des Spiels frei, was sich ebenfalls auf der Disk befindet - das war damals halt so, man hat sich Inhalte freigespielt und konnte die noch nicht gegen Echtgeld kaufen. Sachen gabs... Kontrollpunkte gibt es nur am Anfang der Abschnitte, d.h. sterbt ihr am Ende heißt es alles nochmal machen. Die meisten Abschnitte solltet ihr aber ohne Probleme schaffen, nur die Bossgegner werdet ihr wahrscheinlich mehrfach probieren müssen.

Die Bossgegner haben eine dreifache Gesundheitsleiste, jeweils am Ende müsst ihr den Gegner in einer Quick-Time-Sequenz noch einmal Schaden zufügen, schafft ihr die nicht (weil ihr die Knopfkombinationen nicht riechen konntet), dann erholt sich der Gegner wieder etwas. Ihr habt nur die Möglichkeit euch durch das Zerstören von orange leuchtenden Vasen Lebensenergie neu dazu zu verdienen. Die QTEs sind tatsächlich sehr knapp bemessen, was die Reaktionszeit angeht und damit fast nicht schaffbar, wenn ihr das erste Mal spielt. Außerdem führt das dazu, dass ihr die Sequenzen nicht bewundern könnt, sondern ständig auf den unteren Bildschirmrand starrt, um zu sehen, wenn ein neuer Knopf auftaucht, den ihr drücken müsst.

Optisch sieht das Spiel noch richtig gut aus. Neben den Unmengen an Gegnern, wovon allerdings nur recht "wenige" wirklich KI besitzen und euch attackieren, sind die auch noch die Umgebungen zu nennen, die teilweise auch aus einem Tomb Raider stammen könnten, vor allem bspw. der Affentempel erinnerte mich sehr an Tomb Raider Underworld. Einzig der etwas fehl am Platz wirkende Lichtreflex-Effekt, der ständig auf dem Bildschirm ist, nervt etwas, ansonsten sieht das Spiel aber richtig gut aus. Vor allem die Charaktere sehen wirklich gut aus. Soundtechnisch bekommt ihr auch schöne Musik auf die Ohren und die Effekte sind oftmals recht gut, wobei ich einen kleineren Sound-Aussetzer hatte, der aber nicht weiter ins Gewicht fallen soll.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 25.11.2016
Fazit:
Heavenly Sword spielt sich noch richtig gut, und auch richtig gut gealtert. Das Spiel ist mit etwas über sechs Stunden recht kurz, dennoch macht das Spiel sehr viel Spaß. Für einen wie mich hat das Spiel genau die richtige Länge, so lange, dass es noch Spaß macht, und noch nicht allzu stark nervt. Nach einer längeren Spielzeit fallen für mich dann die Fehler in den Spielen erst so richtig auf. Heavenly Sword ist ein richtig gutes Hack and Slay, und ich kann das Spiel jedem Fan des Genres ans Herz legen. Leider wirkt das Spiel für mich vor allem zum Ende der Kampagne hin recht billig, dadurch, dass die Gegner quasi alles blocken können, unterschiedliche Kombos quasi nicht funktionieren, und auch der ein oder anderen Unfairness beim Endboss.