PS3 Review

Review auf Playstation 3

Greed Corp ist ein nettes kleines Strategiespiel für die Konsolen und den PC. Hier spiele ich die PS3-Fassung, die sich aber weder inhaltlich noch spielerisch von den anderen Fassungen unterscheiden sollte. Der eigentlich Twist von Greed Corp ist, dass es sehr sehr begrenzte Möglichkeiten bietet, kein komplexer Basisbau, Einheitenausbildung beschränkt sich auch nur auf ein Gebäude und ein Einheitentyp. Um Baumaterial bzw. Geld muss man sich dennoch zu Genüge Gedanken machen, weil das neben dem Einnehmen von bestimmten Plätzen auf den Maps die eigentliche Herausforderung ist. Das Spiel läuft streng rundenbasiert.

Die Kampagne von Greed Corp spielt auf vordefinierten, relativen kleinen Karten. Die Karten sind unterteilt in Sechsecke, die ihr einnehmen könnt und auch Gebäude darauf platzieren könnt. Die sechseckigen Felder haben eine Höhe, die um euren Cursor angezeigt wird von 0 bis 6, wobei 6 die höchste Höhe ist, und bei null fällt das Feld ein, alle Einheiten und Gebäude, die darauf stehen sind dann verloren. Während das Spielfeld zu Beginn meistens noch gut gefüllt ist, wird es zum Ende des Spiels nurnoch aus wenigen Säulen von Feldern bestehen, auf denen zunehmend mehr Einheiten platziert werden um den Gegner zu überrennen.

Es gibt nur 3 Typen von Gebäuden. Nehmt ihr ein Feld ein, also platziert ihr wenigstens einen eurer Schreiter auf dem Gebiet, könnt ihr Gebäude darauf platzieren. Ihr könnt die Waffenkammer darauf platzieren, um ab dem nächsten Zug weitere Schreiter auszubilden für jeweils 2 Gold, einen Buddler aufbauen um das Feld sowie alle anliegenden Felder zum Beginn der nachfolgenden Runde um eins abzusenken und für jede abgesenkte Säule 2 Geld zu kassieren, sowie die Kanone, die euch ermöglicht über einen relativen großen aber begrenzten Bereich Schuss abzufeuern, die nicht nur die getroffene Säule absenkt, sondern auch die gegnerischen Einheiten auf dem Geld dezimiert. Zu Beginn einer jeden Runde erhaltet ihr eine bestimmte Anzahl an Münzen, die ihr oben links im Bild seht. Wenn nurnoch wenige voneiner komplett getrennte Säulen übrig sind, könnt ihr mithilfe eines Fliegers die Schreiter, die auf einem eurer Felder stehen auf ein anderes Feld stellen, egal wohin.

Die Kämpfe in Greed Corp laufen ebenfalls recht einfach ab. Jeder Schreiter kann einen Schreiter der Gegner besiegen und umgekehrt. Steht ihr also 8 Schreitern gegenüber, benötigt ihr wenigstens 8 Schreiter, damit das Zielgebiet dann euch gehört, wenigstens 9 damit dann auch ein Schreiter auf dem Zielfeld steht. Schickt ihr nur 7 behält der Gegner mit einem Schreiter das Gebiet. Die Strategie ist, wichtige Gebiete der Feine einzunehmen und durch einen Buddler abzusenken, sodass der Gegner irgendwann keine Einheiten oder keine Felder mehr besitzt und ausscheidet. Seid ihr der letzte Überlebende, gewinnt ihr das Match und könnt in der Kampagne weiterspielen. Über den Lauf der Kampagne werdet ihr immer schwerer Computer-KI gegenüber stehen, die euch ins Schwitzen bringen wird.

Wichtig ist es noch zu wissen, dass die Waffenkammer erst in der nächsten Runde benutzt werden kann um bis zu 8 Schreiter pro Runde auszubilden. Auf einem Feld können maximal 16 Einheiten stehen. Eine Kanone ist für den Anfang eines Matches recht teuer, auch könnt ihr sie erst in zwei Runden benutzen, weil ihr noch Kanonenschuss dafür braucht, die ihr erst in der nächsten Runde kaufen, und in der Runde darauf benutzen könnt. Plant also immer so weit im Voraus. Der Flieger ist sehr teuer kann euch aber nicht nur euren Hintern retten, weil ich euch kurz bevor euch der Gegner fertig macht noch auf eine unbesiedelte Säule absetzen könnt, sondern ihr könnt auch die letzte Bastion der Feinde einnehmen, ohne die hohe Säule mit der Kanone absenken zu müssen.

Besonders solltet ihr auch im Hinterkopf behalten, dass Felder, die auf der letzten Stufe abgesenkt sind, Risse bekommen. Schießt ihr nun einen Kanonenschuss oder macht beim Buddler "Raubbau" fallen alle Felder ein, zu denen ein Weg über Felder existiert, die Risse haben. Anders ausgedrückt: es fällt nicht nur das beschossene Feld ein, sondern auch alle Felder, die ebenfalls Risse haben, die irgendwie davon erreichbar sind über einfallende Felder. Raubbau vom Buddler macht vor allem dafür Sinn einen Buddler der Gegner abzuwehren. Dabei zerstört der Buddler dieses eine Feld, alle anderen anliegenden werden um eins abgesenkt, aber ihr werdet keine weiteren Einbußen in den kommenden Runden in Kauf nehmen müssen. Allerdings erhaltet ihr dafür auch kein Geld.

Grafisch ist Greed Corp ein nettes kleines Spiel. Sicherlich kann es nicht mit den Krachern der PS3-Generation mithalten, aber die Unreal Engine macht auch hier ganz schön was her. Die Umgebungen und Einheiten sind detailiert genug und liebevoll genug gestaltet um ihren Job zu tun, aber nicht mehr. Einen grafischen oder Sound-Überflieger solltet ihr also hier nicht erwarten. Dafür hat Greed Corp definitiv seinen eigenen Stil, den ihr wahrscheinlich nicht so bald vergessen dürftet. Nicht nur klingen die Hintergrundmusiken einzigartig, auch der Aufbau des Spiels ist ziemlich abgefahren und überzeugt dadurch, dass es recht einfach gehalten ist.

Leider ist die Steuerung vor allem in Bereich der Kamera etwas eingeschränkt. Die Kampfsteuerung geht locker von der Hand, ihr wählt mit X ein Feld mit Schreitern aus, wählt dann ein Zielfeld aus, drückt R1 oder R2 um Einheiten dazu zu nehmen oder abzuziehen und drückt erneut X um die Bewegung zu finalisieren. Weite Strecken werden automatisch mit dem Flieger zurückgelegt, wenn ihr einen solchen bereits gekauft habt. Kanonen benutzt ihr mit der Vierecks-Taste. Bei Bewegungen und Kanonenschüssen wird euch auch angezeigt, wohin ihr die Einheiten nicht bewegen bzw. nicht schießen könnt. Das geht auch bei Feldern, die keine Kanonen enthalten, sodass ihr eine Möglichkeit habt Kanonen strategisch zu platzieren. Die Kamerasteuerung lässt aber etwas zu wünschen übrig. Zwar ist das Sichtfeld recht groß, was sehr gut ist, aber Zoom-Möglichkeiten hätte ich trotzdem gern gesehen. Ihr könnt aber entscheiden, ob ihr das Geschehen lieber direkt von oben, oder aber von oben-seitlich sehen wollt. Ihr könnt die Kamera auch nicht um das Spielfeld drehen. Leider sind von oben ab und an Wolken im Weg.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 03.11.2019
Fazit:
Greed Corp ist ein nettes kleines Strategiespiel, dessen Simplizität es auszeichnet. Die Entwickler haben es gut hinbekommen mit sehr wenigen, sehr einfachen Elementen ein vollwertiges Strategiespiel hinzuzaubern, was durch die schwerere KI später auch sehr anspruchsvoll wird. Die Kampagne kann daher einige Stunden gut unterhalten, wenn ihr wirklich bis zum Ende der Kampagne spielen wollt und das schafft. Weiter bietet das Spiel die Möglichkeit freie Gefechte zu spielen, oder online zu spielen. Für ein paar Runden dürfte Greed Corp gut sein, und bringt somit seinen Kaufpreis locker wieder "rein".