PC Review

Duke Nukem Forever auf Windows

07.02.2014

Duke Nukem Forever, welches schon 1998 auf der E3 gezeigt wurde, ist endlich erschienen. Viele Fans haben den Titel heiß ersehnt; an mir ist der Titel bis heute einfach vorbeigegangen - wahrscheinlich, weil ich den Duke vor dem neuen Spiel nicht gekannt habe. Der Duke - steht für viele für dumme Macho-Sprüche und heiße Babes, viele errinnern sich gerne an die alten Zeiten, wo der Duke noch heiß war. Jetzt, da seit Jahren kein Spiel mehr von ihm gekommen war, ist er in Vergessenheit geraten - umso größer also die Sehnsucht nach dem neuen Duke und die Enttäuschung, weil viele nicht den alten Duke im neuen Spiel wiederfinden. Meiner Meinung nach haben sich viele Gametester davon beeinflussen lassen. Aber sehen wirs mal realistisch: wir schreiben nicht mehr das Jahr 1998, Sondern 2011. Was vor 10 Jahren cool war ist heute absolut veraltet. Wer errinnert sich gerne an das N64 oder die Playstation? Wie schön die Zeiten damals waren als wir an den Konsolen gespielt haben? Trotzdem wünschen wir uns nur weniges von dem Damaligen zurück. Nur weil der Duke sich geändert hat, heißt das noch lange nicht, dass Duke Nukem Forever ein schlechtes Spiel ist. Gebt dem Spiel eine Chance!

Das Spiel beginnt auf der Toillette eines Football-Stadions. Ihr lauft ein paar Meter uns merkt, dass die Erde von Aliens angegriffen wird. Schnell gibt euch die Armee den Devastator - eine Art Raketenwerfer - und ihr schießt einen Riesenalien zu Klump. Aber all das war nur win Videospiel, was Duke gerade gespielt hat - während seine zwei blonden Intelligenzbestien sich um seinen Spaß gekümmert haben.

In den Nachrichten erfahrt Ihr, dass ein Alienschiff gesichtet wurde, diese sich allerdings nicht bösartig verhalten - noch nicht. Der Präsident der Vereinigten Staaten fordert den Duke dazu auf sich nicht feindseelig zu verhalten. Spätestens aber als die Aliens eure zwei Frauen rauben wird der Duke böse. Und weil er gerade auf seinem Casino ein Lasergeschütz ungenutzt rumstehen hat, zerstört er das Mutterschiff der Außerirdischen. Allerdings waren das nicht die einzigen.

Duke will also seine Frauen retten und macht sich auf zum Duke Dome. Dort angekommen bemerkt ihr, dass ihr sie nicht mehr retten könnt. Sie werden von Alien-Gewebe verschlungen und spucken bösartige Viehcher aus. Und es gibt Wandbrüste --> gehts noch? Duke Nukem schön und gut, aber man muss es ja nicht übertreiben. Ihr macht euch auf den Weg zum Hooverdamm, wo die Aliens ein großes Wurmloch erschaffen wollen.

Ihr zieht teilweise durch unterirdische Schächte und kämpft euch durch die anscheinend organischen Katakomben der Aliens. Ihr steht an Geschützen und schießt so viele Schiffen herunter wie es geht, kämpft euch durch Duke Burger (Duke's McDonalds - gibts auch etwas, was Duke nicht hat?) und zwischendrin - komplett zusammenhangslos seit ihr im Bordel des Duke und sollt für eine Prostituierte PopCorn, einen Gummi und einen Vibrator suchen - Niveaulos.

Die Umgebungen sehen stimmig aus und sind relativ detailreich gemacht; zu Rucklern kam es beim Testen des Spiels auf meinem System (720p; höchste Einstellungen) nie. Die Unreal Engine 3 bringt die Atmosphäre vor allem in den organischen Höhlen der Aliens gut rüber. Ein größeres Problem des Spiels sind die Unschärfeffekte, da gerne alles unscharf wird, anstelle nur der Tiefe. An einer Stelle im Spiel sollt ihr am Helikoptergeschütz Alienschiffe zerstören - der gesamte Hintergrund ist unscharf, die auftauchenden Alienschiffe auch - teilweise - auf jedenfall sieht die Szene echt bescheiden aus - an Stellen wie diesen merkt man dem Spiel die lange Entwicklungszeit extrem an. Die Ladezeiten sind relativ kurz, aber das Spiel lädt aller Pfurzlang. Ihr lauft hundert Meter und schon muss das Spiel das nächste Kapitel laden. Ihr sterbt und es lädt wieder. Sollte es mal zu einem der vielen Bildschirmtode kommen, werdet ihr am letzten der recht fair platzierten Checkpoints wieder rausgelassen.

Um die Alienarmee auf 6 verschiedenen Gegnertypen (man drückt 2 der 6 Gegnertypen einfach nur neue Waffen in die Hand) stehen euch einige Waffen zur Verfügung: eine Pistole, der Ripper - eine Art Sturmgewehr, eine Gefrierkanone, ein RPG, der Devastator, ein Scharfschützengewehr, eine Schrotflinte und 3 Alienwaffen, die allesamt Laser verschießen. Ihr werdet ziemlich schnell merken, dass die Pistole die stärkste Waffe im gesamten Spiel ist, außer gegen einen der vielen Endbosse, weil viele von Ihnen nur durch den Raketenwerfer bzw. den Devastator bezwungen werden können. Ihr könnt maximal 2 Waffen mit euch tragen sowie 4 Haftminen, 4 Rohrbomben, einem HoloDuke, der eure Feinde ablenkt und Bier und Steroide, die euch für einen kurzen Zeitraum stärker machen.

Duke Nukem Forever macht an und für sich vieles richtig - es ist ein Standard Ego-Shooter; ich schießt eure Feinde zu Grund und Boden, aber ich hatte im Spiel oft Probleme, weil ich keine Minution mehr hatte. Ist leicht ungünstig. Auch kommen stellenweise so viele Gegner, dass ihr fast keine Chance auf den höheren Schwierigkeitsgraden habt. Die Physik im Spiel entspricht nicht der im echten Leben. Wenn ein Strom durch die Luft von einem Metallteil zum nächsten geleitet wird und ihr wollt hindurchlaufen - müsste dann nicht eigentlich der Strom euch braten? Oder wenn das genannte zweite Metallteil mit dem Boden verbunden ist auf dem ihr steht?

Zum Glück aber besteht das Spiel nicht nur aus dummen Sprüchen und hirnlosen geballere - manchmal müsst ihr auch schwierige Rätsel lösen. ... Okay, das glaubt mir eh keiner, also sag ich die Wahrheit: die Rätsel sind nicht der Rede wert. Ihr müsst halt man ein paar Rohe in die richtige Richtung drehen. Was ja nicht schwierig sein dürft, da die Rohre sich nur in eine Richtung drehen lassen. Wenn ihr zum Spiel irgendwo Sprengsätze anbringen sollt - weißt euch niemand den Weg. Findet selbst den Platz wo ihr den Sprengsatz anbringen könnt.

An einigen Stellen im Spiel werdet ihr verkleinert und ihr müsst einige Rätsel aus der Sicht eines Zwerges meistern. Aber auch das ist nicht sonderlich schwer, da das kaum über "spring da rüber und drück den Knopf"-Rätsel hinausgeht. Es macht trotzdem Spaß die Welt mal als Winzling zu erkunden.

Damit ihr nicht sofort sterbt habt ihr eine Lebensleiste - genannt Ego. Das Ego füllt sich selbstständig nach einer Weile wieder, wenn ihr zwischenzeitlich nicht getroffen worden seid. Die Egoleiste könnt ihr permanent erhöhen indem ihr z.B. Boxen übt oder viel Gewicht hebt.

Der Duke, der als Macho-Held angesetzt ist, habt durchaus einen humoristische Wert. Durch seine überheblichen, überdrehten Macho-Sprüche schafft er es manchmal auch mir ein Lächeln hervorzuzaubern. Aber wirklich lächerlich sind vielmehr die Dialogsequenzen. Wenn z.B. der Präsident mit euch redet und komplett ausflippt - redet er mit der Luft. Er schaut immer nur in die eine Richtung, egal wo der Duke wirklich steht. Noch recht nah am Beginn des Spiels sind einige Fans vor einer Glastür und stehen dort und schießen Fotos. Und sie stehen dort. Und bewegen sich kaum einen Schritt. Ist das nicht toll, was Fans 2011 schon alles konnten? Stehen!

Insgesamt macht das Spiel einen guten Eindruck, und es wird euch etwa 5 bis 6 Stunden auf dem mittleren von 3 Schwierigkeitsgraden unterhalten. Habt ihr das Spiel einmal durchgespielt schaltet ihr Entwickler Videos und Trailer von den E3 Pressekonferenzen frei.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 07.02.2014
Fazit:
Der Duke macht einen ganz guten Eindruck, aber er hat nicht viel vorzuweisen. Die Story ist kacke, das Spielprinzip immer nur das gleiche, abgesehen von den Teilen als Winzling, die recht unterhaltsam sind. Die Grafik ist gut gelungen, am Sound habe ich ebenfalls nichts auszusetzen. Alles in allem ein gutes Spiel. Macht euch aber frei von großen Erwartungen.