Dreamcast Review

Dino Crisis auf Dreamcast

07.02.2014

Dino Crisis, das Spiel, was verdächtig nach den alten Resident Evil Teilen aussieht, und ebenfalls von Capcom stammt. Das Spiel lässt sich in etwa mit den Resident Evil Teilen vergleichen, weil es sich ähnlich steuern lässt und insgesamt ähnlich aussieht. Ihr spielt Regina, die nur eine bestimmte Anzahl Sachen tragen kann, darunter sind Heilmittel, die eure auf dem VMU angezeigte Energie heilen, und Munition verschiedener Art. Außerdem gibt es Story-Objekte, die ihr unbedingt braucht um in der Story weiterzukommen. Ihr habt 3 Waffen, die ihr von Beginn an habt, und lediglich durch Umbau oder Anbau von Visieren verbessern könnt.

Also lauft ihr durch eine 3D Welt im Resident Evil Style - allerdings anstelle gegen Zombies zu kämpfen, die die Welt reichlich bevölkern, schießt ihr ab und an auftauchende Dinosaurier (meistens nur Raptoren) nieder. Diese Raptoren, die auch aus dem Turok Universum bekannt sein dürften, gibt es in verschiedenen Stärken - das heißt sie halten mehr Kugeln aus. Außerdem habe ich noch Compies gesehen. Werdet ihr von einem Dino angegriffen, erwehrt ihr ihm euch, mithilfe der Schrotflinte, der Pistole oder der Granaten-Pistole, für die ihr nur begrenzte Anzahl Kugeln habt. Schafft ihr das nicht schlagen euch die Dinos zu Boden und ihr müsst wild irgendwelche Knöpfe drücken, sodass der Charakter endlich wieder aufsteht. Tut ihr das nicht segnet ihr bald das Zeitliche, weil ihr von einem Dino gefressen werdet.

Um den Vergleich mit Resident Evil weiterzuziehen: Die Ladebildschirme sind gleich; immer wenn das System laden muss, geht es in eine Animation, in der der Charakter durch eine Tür geht. Das finde ich gut, denn so wird der Ladebildschirm überdeckt, der normale Nutzer merkt nicht bewusst, dass die Konsole an der Stelle laden muss. Bei den Dialogen ist das etwas anders. Sobald ein Charakter etwas sagen will - wenige Milisekunden vorher - hört man von der Konsole das Laserverschieb-Geräusch. Just-in-Time Loading. Die Dialoge mit den teilweise richtig schlecht synchronisierten Beiträgen tragen ihren Teil zum eher nicht guten Urteil über das Spiel bei. An und für sich ist die Idee dahinter - nämlich das erfolgreiche Konzept von Resident Evil zu kopieren - ja garnicht schlecht; aber die Umsetzung und vor allem mit den Dinos, vor denen ich keine Angst habe, sondern mich vielmehr über die Kamera ärgere, dass ich die Viehcher nicht sehe.

Außerdem wurde ein riesiger Fehler gemacht: Nachdem ihr ein Dokument einmal gelesen habt, ist es in den Resident Evil Teilen so, dass ihr sie euch wieder anschauen könnt. Das gibts hier nicht. Habt ihr also eine Zahl für eine Eingabefläche vergessen, dann müsst ihr zurück zum Dokument laufen und es euch erneut durchlesen. Warum kann sich Regina die Dokumente nicht mitnehmen? Besser also ist es, wenn ihr einen Zettel und nen Stift neben euch habt und die Zahlen und sonstige wichtige Hinweise notiert. Die Entwickler haben es außerdem hier echt übertrieben. Ich demonstriere das mal anhand des Türöffnungssystem DDK. Das DDK bedarf zweier Disketten: einer Code-Disk und einer Eingabe-Disk. Also sucht ihr eben diese beiden Disks, die irgendwo in der Welt rumliegen und ihr habt meistens keine Hinweise wo sie versteckt sein könnten. Habt ihr nun endlich beide Disks gefunden (übrigens gibts verschiedene DDK-Disks; habt ihr eine Tür "N" vor euch, braucht ihr auch die beiden Disks, die mit "N" beschriftet sind), geht es ab zur Tür, wenn ihr sie denn wiederfindet, weil die Karte euch hier überhaupt nicht weiterhilft, und dort legt ihr die beiden Disks ein. Nun könnte sich ja die Tür öffnen, aber nein. Jetzt müsst ihr noch ein total kryptisches Rätsel lösen, indem es prinzipiell darum geht, Buchstaben oben rauszustreichen. Dazu kommen Zahlen als "Code" zum Einsatz; entweder einer Zahl wird ein Buchstabe zugeordnet, oder ihr müsst eben diese Spalten streichen. Wie man das unterscheidet? Keine Ahnung - Probieren. An einigen Stellen sind die (Zahlen-)Codes so gut versteckt, dass ich die direkt umgangen bin, und mir mit einem Walkthrough auf Youtube weiterhelfen musste.

Die meisten dieser Probleme waren einfach dem teilweise sehr schlechten und unlogischen Leveldesign geschuldet. Und die Karte, die eigentlich der Rede kaum Wert ist, hilft euch auch nicht weiter. Versteht mich bitte nicht falsch: Das Spiel macht Spaß und ist gut erzählt, aber an einigen Stellen hätten die Designer weiterdenken müssen. Die Grafik finde ich recht gut, auch wenn an einigen Stellen an den Wänden Steuerflächen hängen, die aber nur in der Textur sind und keinen Einfluss auf das Spiel haben.

Die Grafik ist wie gesagt gut, die Beleuchtung fetzt, aber die Räume sehen ziemlich eintönig aus. Vllt. hätte man bessere Texturen verwenden können, oder sie richtig anordnen können (schiefe Ritzen bei einem Rolladen-Tor sind schon ungewöhnlich). Die Soundeffekte sind recht gut, ich würde sie mit typisch 90er bezeichnen, die Hintergrundmusik hätte man sich sparen können, weil die meistens eh nicht wirklich passt und andererseits hört kein Mensch drauf. Die Dialoge sind die reine Hölle, die Übersetzung passt hinten und vorne nicht (Untertitel); die englische Syncro ist schlecht, aber durchaus einzeln anhörbar.

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Story: Am Anfang erfahrt ihr, dass Dr. Kirk, der eigentlich "vertorben" ist, an einem geheimen Projekt arbeitet, von dem ihr aber nichts Näheres wisst. Erst im Laufe des Spiels werden die Dinge klarer. Irgendwie muss das Erscheinen der Dinosaurier, wie auch dem T-Rex, der euch recht früh im Spiel das Erste Mal über den Weg läuft, mit den Experimenten Kirks zusammenhängen. Ich will hier nicht zu viel verraten, da es sehr viel Spaß macht die Dokumente selbst zu lesen und die Meinungen der anderen Forscher zu efahren. Es ist spannend, wie sich die Geschichte weitertreibt und wie sich die Story entwickelt. An einigen Stellen im Spiel habt ihr die Wahl, was ihr machen wollt. Finde ich an und für sich recht gut, schade ist aber, dass ihr euch im Nachhinein nicht mehr umentscheiden könnt. Und ja, ihr habt 2 Teamkameraden, spielt das Spiel aber grundsätzlich im Alleingang.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 07.02.2014
Fazit:
Euch erwartet ein gutes Survival-Horror Spiel in 3D, wenn ihr über die Schächen hinwegsehen könnt. Die Grafik ist logischerweise nicht mehr auf dem neusten Stand, die Steuerung geht gut von der Hand (außer im Itemmenü, was sich meiner Meinung nach komisch anfühlt). Die Story ist irgendwo zwischen lachhaft und annehmbar, aber vor allem fesselnd, wenn physikalisch nicht ganz nachvollziehbar. Wenn ihr also alle Resident Evils durchgespielt habt und ihr unbedingt noch ähnliche Spiele sucht, greift zu.