Retro Review

Die Siedler III auf Windows

07.02.2014

Die Siedler 3 ist ein klassisches Aufbaustrategiespiel in Knuddelgrafik. Das Spiel sieht dem Nachfolger Siedler 4 verdammt ähnlich, dennoch wurde zu Siedler 4 vieles verbessert, vereinfacht und die Entwickler haben viel am Spiel rumgeschraubt. Das grundlegende Spielprinzip bleibt aber gleich.

In Siedler 3 fangt ihr meistens mit einem Turm auf einer Insel an. Teilweise habt ihr in den Kampagne auch bereits eine zweite Insel besiedelt. Auf jeden Fall baut ihr nun wenigstens eine Holzfällerhütte mit zugehörigem Forsthaus und ein Sägewerk. Des Weiteren benötigt ihr einen Steinmetz, der sich nahe der Steine auf dem Boden befinden sollte, die irgendwo auf eurem Gebiet liegen. Nun solltet ihr recht schnell ein Wohnhaus bauen. Es macht durchaus Sinn ein kleines oder mittleres Wohnhaus zu erst zu bauen, da das große Wohnhaus ziemlich teuer ist.

Euch wird recht schnell der Platz ausgehen - ihr müsst nämlich eure Gebäude in eurem Gebiet platzieren (das ist alles in dem roten Kreis). Um euer Gebiet zu vergrößern baut ihr an den Rand eurer Siedlung (also so nah wie möglich an die rote Grenzlinie) einen Turm, besetzt ihn mit Einheiten und freut euch, dass euer Einflussgebiet vergrößert wurde. Nun wird es langsam Zeit sich um die Waffenversorgung zu kümmern - denn so gewinnt ihr eine Party überhaupt erst. Als erstes müsst ihr aber den Wirtschaftskreislauf verstehen. Zum Waffenschmieden braucht ihr eine Waffenschmiede, die wiederum Kohle und Eisenbarren benötigt. Kohle gewinnt ihr wahlweise in der Köhlerei (Römer) oder in einer Kohlemine; Eisenbarren erhaltet ihr von der Eisenschmelze, die wierum Eisenerz und Kohle benötigt; beides ist von Minen zu holen. Minen benötigen etwas zu Essen. Also entweder Fisch, Fleisch oder Brot.

Deshalb solltet ihr recht schnell euer Gebiet an das Meer erweitern, sodass ihr eine Fischerhütte bauen könnt und die Fischversorgung erstmal steht. Das ist das einfachste. Nun baut ihr eine Getreidefarm, eine Windmühle, ein Wasserwerk (nah an einen Fluss/Bach) und einen Bäcker und ihr habt eine funktionierende Brotversorgung. Fleisch erhaltet ihr beim Metzger; dafür braucht ihr wieder eine Getreidefarm und ein Wasserwerk; Getreide und Wasser werden von der Schweinezucht benötigt, die wiederum die Schweine für den Metzger produziert. Im Einstellungsmenü könnt ihr einstellen, welche Waren wohin geliefert werden sollen.

Wenn ihr also eine Eisenschmelze und eine Waffenschmiede gebaut habt, solltet ihr nicht vergessen auch eine Werkzeugschmiede zu bauen, da euch mit hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich bald Werkzeuge ausgehen werden - bei mir meistens Hämmer, Spitzhacken, Sensen,... Aber zuerst benötigt ihr noch die Minen, zu denen ich noch nichts gesagt habe. Minen könnt ihr nur auf Bergen (also grauer Untergrund/steinig) platzieren. Dazu schickt ihr zuerst einen (oder mehrere) Geologen auf den Berg; wählt sie erneut aus und klickt dann auf "Resourcen suchen". Nun setzen die Geologen Schilder auf denen abgebildet ist, was im Berg wo verfügbar ist. Baut Minen immer so, dass möglichst viele Schilder der entsprechenden Resource überdeckt werden.

Um Soldaten ausbilden zu können, benötigt ihr noch eine Kaserne. Sie benötigt die Waffen und freie Siedler. Wenn ihr mal keine freien Siedler mehr habt, dann baut neue Wohnhäuser nach. Euch ist vielleicht schon aufgefallen, dass in der Kaserne eine Kampfkraft von etwa 50% angegeben ist. Um diese Zahl zu erhöhen, baut ihr ein paar Lager und lagert dort Goldbarren ein. Zum Goldbarren herstellen benötigt ihr eine Goldschmelze (die Wiederum Golderz von der Goldmine und Kohle benötigt). Um eure Soldaten aufzuwerten, baut ihr Weingüter (jedenfalls bei den Römern so) und kleine Tempel. Nun steigt die Zahl. Ist die Zahl von "göttliche Stärkung" auf 100% steht, könnt ihr euch eine der drei Einheitenklassen aussuchen, die ihr aufwerten wollt. Danach sind alle eure Einheiten der Klasse, die danach erstellt werden, stärker.

Habt ihr eine Armee zusammen, die groß genug ist (mehrere hundert Einheiten; vor allem werden zum Einnehmen von Türmen Schwertkämpfer gebraucht), könnt ihr euch auf den Weg begeben und eurem Gegner eine Abreibung verpassen. Die Gegner-KI scheint mir unfertig zu sein. Der Gegner hat mich nie angegriffen, wie er es ím Nachfolger so gern getan hat nur um meine Arbeit der letzten 4 Stunden zu vernichten. Das geschah hier nicht einmal. Schade. Leicht war das Spiel dennoch nicht; teilweise habe ich mit 3 großen Armeen den Gegner angegriffen, die ich fünf Minuten schon verloren hatte.

Grafisch hat sich im Vergleich zum Nachfolger nicht viel geändert. Die Grafik ist knuddelich und süß; eine Zoomfunktion gibt es leider überhaupt nicht. Auch wird mal keine Optionen im Spiel finden; die kann man nur über den Setup-Assistenten einstellen. Die einzige wirklichen Nachteile liegen im Interface des Spiels. Alles wird sehr altbacken; die Schriftzüge auf dem Interface sehen wie Standardschriften aus, wenig professionell und heute sehr veraltet. Auch gibt es keine Möglichkeit die Zahl der Träger aktiv zu ändern; Träger, Bauarbeiter und Planierer werden prozentual eingestellt; mit steigender Bevölkerungszahlen, steigt also auch die Zahl der Träger. Das Interface ist etwas schlechter als im Nachfolger; etwas unausgegohrener; umständlicher. Die Soundkulisse des Spiels ist wunderbar; die Hintergrundmusiken sind ähnlich dem Nachfolger und passen wunderbar zum Design des Spiels; sie klingen ebenso knuddelich, wie die Soundeffekte, die eure Siedler machen, wenn sie zum Beispiel Holz hacken.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.02.2014
Fazit:
Die Siedler 3 ist ein wunderbares Spiel, mit dem ihr mehrere Stunden unglaublich schnell vertuen könnt. Leider gibt es einige kleinere Fehler und Unzulänglichkeiten am Spiel; eine ist, dass ihr das Spiel unter einem neueren System als Windows XP quasi nicht mehr ans Laufen bekommt; sehr schade. Vergesst nicht unter XP den XP-Fix zu installieren; und hofft auf das Beste. Windows 7 Jünglinge, sollten eine Virtual Box benutzen - dort XP reininstallieren (oder Wahlweise ReactOS) und versuchen das Spiel dort zum Laufen zu bewegen. Wer ein gutes Spiel sucht, hier ist eins; wer ein besseres sucht, sollte zum Nachfolger Die Siedler 4 greifen.