MS-DOS Retro Review

Die Siedler II auf Ms-Dos

07.02.2014

Als eines der ältesten Spiele, die ich euch hier vorstellen werde, ist die Siedler 2 eines der Besten. Zur Einrichtung: Die Siedler 2 läuft auf DOS und nur dort. Das heißt Windows Vista und 7 werden sich schlapp-lachen, wenn ihr versucht das Spiel dort zu starten. Ladet euch also zunächst einen Dos-Emulator runter (zum Beispiel DosBox) und installiert das Spiel dort. Da sei noch der Tipp erlaubt: mit dem Befehl //cd// wechselt ihr das Verzeichnis; ihr seht am Beginn einer Zeile wo ihr euch gerade befindet. Mit //mount// bindet ihr Festplatten und Laufwerke ein. //mount c C:BLUEBYTE// bindet zum Beispiel das Verzeichnis (eurer C:-Festplatte) //BLUEBYTE// an der Stelle //C:// ein. Dh. wechselt ihr mit C: in DosBox auf C: seid ihr eigentlich im Verzeichnis //BLUEBYTE// gelandet. CD-Rom-Laufwerke müsst ihr ähnlich einbinden, aber der Zusatz //-t cdrom// sollte verwendet werden.

Habt ihr die Installation geschafft, wird es Zeit das Spiel zu starten. Die Siedler 2 verfügt über 2 Audio-Systeme. Einerseits könnt ihr euch MIDI-Musik um die Ohren fetzen lassen, andererseits könnt ihr aber auch Musik von der CD abspielen lassen. Die 14 MIDI-Stücke erinnern jedenfalls teilweise an die 6 CD-Titel. Die CD-Titel klingen besser und haben mehr Tiefe, die MIDI-Dudelei ging mir recht schnell auf die Nerven. Ihr könnt theoretisch beide Player verwenden.

Worum geht es nun bei Die Siedler 2? Wie üblich in den Die Siedler-Spielen - alle wissen es, denn niemand geht einfach so an Die Siedler vorbei - gehts darum eure Siedlung zu bauen. Story-technisch seid ihr in der römischen Kampagne schiffbrüchig und müsst euch einen Weg durch 16 Portale (wenn mich nicht alles täuscht) finden um nach Hause zurückzukehren. Eure Siedlung besteht zu Beginn lediglich aus eurem HQ. Darum in fast-Kreisform verläuft eine Linie. Nur innerhalb dieses Kreises könnt ihr derzeit eure Gebäude errichten. Baut zu Beginn wenigstens einen Steinmetz in die Nähe der grauen Flächen - ja, das sollen Steine darstellen. Baut des Weiteren einen Holzfäller, einen Förster und ein Sägewerk. Das dient erstmal zur Grundversorgung eurer Siedlung mit Material. Wie euch sicher auffällt, wenn ihr mit dem Mauszeiger über die Karte streift erscheinen gelbe Symbole. Mittig unten im Fenster ist ein Menü, klickt ihr dort auf das Symbol mit den gleichen gelben Symbolen erhaltet ihr Informationen wo ihr welche Gebäude hinbauen könnt. Dabei wird zwischen kleinen, mittleren und großen Gebäuden und Bergwerken unterschieden. Letztere könnt ihr nur auf Bergen platzieren. Anders als in allen folgenden Teilen der Die Siedler-Serie müsst ihr hier noch selbst Wege bauen. Habt ihr zum Beispiel festgelegt wo euer Steinmetz stehen soll, erscheint vor der Stelle eine blaue Flagge. Sie ist extrem wichtig, weil dort die Materialien zum Bau abgelegt werden. Klickt ihr auf diese Flagge könnt ihr Wege bauen. Baut also einen Weg zu eurem Lager. Schon trotten eure Helferlein heraus und beginnen den Weg zu bevölkern und das Gebäude zu bauen. Merkt euch: zwischen jeder Flagge steht ein Träger. Wenn ihr also möglichst viel möglichst effizient transportieren müsst, baut ihr die Wege voller Flaggen.

So bildet sich bald ein großes Netz aus Wegen. Aber irgendwann wird euer Gebiet voll. Das muss nicht sein, denn durch den Bau von Barracken (oder Wachstuben oder Wachtürmen oder Festungen) vergrößert sich euer Einflussbereich und ihr könnt auf dem neu erschlossenen Gebiet neue Gebäude errichten. Baut Barracken immer an den Rand eurer Siedlung, um den maximalen Nutzen daraus zu ziehen. Bald aber werden euch die Soldaten, die die Barracken bevölkern müssen, ausgehen, wenn ihr nicht daran denkt neue Einheiten zu rekrutieren. Zuerst braucht ihr dazu Kohle und Eisen und entsprechende Bergwerke um die Resourcen zu fördern. Aber auch die Bergwerke machen nichts, es sei denn ihr liegt ihnen etwas essbares hin. Dazu baut ihr zuerst Fischerhütten ans Wasser; Jagdhäuser dort hin wo Tiere sind. Bauernhöfe sind große Gebäude und brauchen viel Platz. Baut Brunnen auf Wasser (später mehr) und Mühlen, Bäcker (die das Wasser brauchen), Schweinezüchter und Metzger. Nun also habt ihr Kohle und Eisen, baut eine Eisenschmelze und einen Schlosser (der Werkzeuge produziert). Baut ihr noch eine Schmiede kann die Waffenproduktion losgehen. Es gibt verschieden starke Soldaten. Die schwächsten sind die Schützen, die stärksten sind die Generäle. Durch Zugabe von Münzen (dafür werden Goldminen -> Goldschmelzen -> Münzprägereien benötigt) in die Barracken steigen die Soldaten auf und werden stärker.

Wie aber findet man die Ressourcen im Boden? Dazu gibts im Spiel die Gelehrten. Klickt also auf eine Flagge, die in der Nähe des zu durchsuchenden Gebiets steht und klickt auf "Gelehrten rufen". Nun läuft der Gelehrte aus dem Lager los und untersucht die Gegend nach Bodenschätzen wie Wasser, Kohle, Stein, Eisen, Gold. Direkt steuern könnt ihr die Burschen aber leider nicht. Das gleiche gilt übrigens auch für die Soldaten. Begegnet ihr also mal einem Feind und wollt ihn angreifen, dann besetzt ihr über die Einstellungen die Barracken mehr, die nahe der Grenze sind. Klickt auf die Barracke des Feindes und wählt aus mit wie vielen Einheiten ihr angreifen wollt, die allesamt aus den Barracken/Festungen/... aus der Umgebung kommen.

Zur Steuerung des Spiels: Das Spiel ist recht intuitiv zu steuern. Mit der rechten Maustaste und dem Bewegen der Maus steuert ihr die Kameraposition, mit der linken wählt ihr eine Stelle (Haus/Baustelle/Platz) an. Sobald ihr etwas anklickt öffnet sich ein Unterfenster, wie das in RollerCoaster Tycoon der Fall war. Das ermöglicht Informationen zum angeklickten Gebäude zu erhalten und das Spiel gleichzeitig weiterzuspielen. Ähnlich funktioniert auch die Minikarte, die ihr so an jede erdenkliche Stelle auf dem Bildschirm verschieben könnt.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.02.2014
Fazit:
Insgesamt macht das Spiel verdammt viel Spaß, obwohl es verdammt alt aussieht. Die Grafik ist passend zum Spiel. Man kann sogar den kleinen Siedlern dabei zuschauen wie sie Gebäude errichten. Das Spieltempo ist aber so dermaßen gering, dass es verdammt langweilig wird, vor allem, wenn ihr im Spielverlauf vergesst eure Holzversorgung zu checken, kann es verdammt lange dauern bis die Siedler mit dem Bau eines zweiten Sägewerks fertig sind. Jeder RetroSpieler sollte das Game auf jeden Fall mal gespielt haben. Technikfreaks und PS3-Besitzer sollten lieber die Finger weg lassen. Leider ist es in den heutigen Versionen von Windows nicht mehr möglich das Spiel per Klick zu starten, sondern muss mithilfe der DosBox gespielt werden. Wenn ihr noch einen Windows 98 oder früher PC rumstehen habt, könnt ihr das Spiel aber ohne Probleme spielen. Zeitloser Klassiker.