PC Review

Dark Sector auf Windows

07.02.2014

Dark Sector. Kennst du nicht? Ist nicht weiter schlimm, denn an vielen ist das Spiel beim Release 2009 einfach vorbeigegangen. Und auch das ist nicht weiter schlimm, weil das Spiel nichts besonderes ist. Ihr spielt einen Geheimagenten (jetzt komme ich schon wieder nicht mehr auf den Namen), der nach Lasria geschickt wurde um einen Typen namens Mezner das Handwerk zu legen. Auf der Insel haben sich anscheinend viele Leute eine Infektion eingefangen und mutieren nun munter vor sich hin. Das Spiel beginnt in Schwarz/Weiß und ihr dürft noch alle Schießeisen des Spieles benutzen. Irgendwann holt ihr einen Helikopter mit dem Raktenwerfer herunter und flüchtet vor einem gepanzerten bösen Mutanten. Da ihr vor einer zurückgeworfenen Rakete flüchtet springt ihr also eine Klippe hinunter und fallt anscheinend ins Koma bzw. in die Bewusstlosigkeit. Ihr wacht wieder auf und seht Mezner, der uns mithilfe seines Mutanten ebenfalls infiziert. Die nächsten 10 Sekunden schwankt ihr hin und her und versucht einen Funkspruch abzusetzen. Euch wächst an der rechten Hand eine werfbare Klinge und tötet zwei Feinde.

Ihr seid nun also auch infiziert und, weil die Waffen der Feinde alle eine Art Schloss haben, was sie nach einer gewissen Weile zerstört, wenn ein Mutant sie in der Hand hat, sind sie also für euch fast unbrauchbar. Nicht so schlimm, denkt ihr? Klar, man hat zwar die Klinge zur Verfügung, aber die hat eine DEUTLICH zu kurze Reichweite. Irgendwie scheint die Klinge immer kurz vor dem Feind zu stoppen und zurückzukehren. Ihr lernt aber bald Kunststückchen, zum Beispiel kommt ihr Gegenstände wie Munition oder Geld (!!!) auf eurer Klinge zu euch transportieren lassen oder die Flugbahn nach dem Abwerfen der Klinge korrigieren. Haltet ihr den Abwurfknopf gedrückt, erscheinen zwei angedeutete Kreise. Stehen beide übereinander färben sie sich gelb; lasst ihr in dem Moment los ist die Klinge stärker. Natürlich könnt ihr die Klinge auch zum Schlagen benutzen, aber das ist ziemlich sinnlos, weil euer Charakter etwa so dynamisch ist wie ein Roboter.

Zum Glück gibt es Schwarzmärkte (die sich anscheinend alle in der Kanalisation befinden, weil der Eingang grundsätzlich ein Kanaldeckel ist), wo ihr euch neue Waffen kaufen könnt und diese erweitern könnt. Diese Erweiterungen sind in den Levels versteckte Metallkoffer. Es gibt etwa 4 oder 5 verschiedene Verbesserungen und in etwa 10 Waffen. Vor allem zum Ende des Spiel findet ihr immer nurnoch die gleichen Erweiterungen, die sich eh schon in eurem Arsenal befinden. Fügt ihr eine Verbesserung zu einer Waffe hinzu, belegt diese einen Verbesserungsslot der Waffe. Sind alle Slots voll, kann die Waffe nicht weiter verbessert werden. Einmal angewendet, können sie auch nicht wieder entfernt werden. Die Verbesserungen sind außerdem so gering, dass es sich eigentlich nicht lohnt darüber zu reden. Ihr könnt Waffen auch wieder verkaufen, dabei gehen eure Verbesserungen, die ihr auf die Waffe angewandt habt, aber auch flöten. Munition wird nicht angeboten. Ihr könnt maximal 2 Waffen haben: eine Pistole, die ihr zu eurer Klinge benutzen könnt, und ein Sturmgewehr bzw. eine Schrotflinte. Habt ihr letzteres ausgepackt, könnt ihr eure Klinge nicht mehr benutzen.

Anders als man das erwarten könnte, macht Dark Sector seltsamerweise Spaß. Mir gefällt die Idee mit der Klinge, auch wenn sie absolut schlampig umgesetzt wurde. Aber vorsicht! Wer schnell frustriert ist: Finger weg! Nach sechs Stunden Spielzeit und gefühlten 10.000 Bildschirmtoden ist das Spiel vorbei. In den 6 Stunden sterbt ihr so verdammt oft und müsst Teile wieder und wieder spielen, dass man das Spiel lieber ruhen lassen wöllte. Der Schwierigkeitsgrad ist zu keiner Zeit einstellbar, weil es nur einen gibt. Dieser kommt übrigens als eine Mischung aus vielen Gegner, wenig Munition, schlampig umgesetzten Deckungssystem, wenig Energie, kurze Reichweite der Klinge und dumme Nahkampfmoves zustande.

Einerseits kämpft ihr gegen menschliche Gegner, die allesamt irgendwelche Schießeisen in der Hand haben, und andererseits gegen Mutanten, die von welchen mit Vorschlaghammer über Hund-ähnlichen Kreaturen bis zu schießenden und unsichtbaren Mutanten reichen. Außerdem gibts es noch einige Bosse, die es gehörig in sich haben. Wie bereits erwähnt: ihr habt wenig Energie. Und damit ist wirklich gemeint WENIG. Zwei bis 3 Schläge; mehr haltet ihr nicht aus. Sobald der Screen anfängt rot zu blinken - In Deckung gehen. Apropos in Deckung gehen: Das Deckungsystem ist aufgrund der Steuerung die pure Hölle. Ausweichen - das heißt zu Seite springen, in Deckung gehen - das heißt sich hinter irgendwas verstecken, und sprinten sind ein und derselbe Knopf und diese Abhängigkeit ist auch in den Optionen nicht abzuschaffen. Oftmals, wenn ihr euch irgendwo verstecken wollt, sprintet der Hauptcharaker oder springt zur Seite. Auch gern gesehen ist es, wenn er sich genau dort Deckung sucht, wo er es nicht sollte. Die Mutanten greifen euch gerne an und ihr könnt einige Angriffen von ihnen in einer Quick Time Sequenz kontern. Aber aufpassen! Habt ihr einen Gegner zurückgeschlagen kann er euch sofort wieder eine drüberziehen, weil meiner Meinung nach euer Held einen Schlag zu wenig macht, der den Gegner zurückstoßen würde.

Aber es geht natürlich noch schlimmer: Die Synchronisation ist schrecklich - kann sich keiner antun. Das klingt als hätte man irgendwen auf der Straße angesprochen, ob er die Synchros sprechen soll. Hintergrundmusik ist oft nur ein zweisekündiges Motiv, was in einer Endlosschleife erklingt - super. Auch die Übersetzungen und Lokalisierung ist für den Arsch. Warum fehlen ä, ö und ü sowie ß komplett im Spiel? Und sind mit ae, oe, ue bzw. ss ersetzt? Wer dem Gelaber der Leute zuhört, der bekommt Kopfschmerzen. Etwas Unzusammenhängenderes gibts garnicht. Und natürlich bleiben inhaltliche Fragen offen, zum Beispiel die Beziehung der Charaktere untereinander. Gab es schon mal einen Dark Sector Teil? Hieß der Light Sector oder was? Das Spiel stellt einfach munter immer wieder neue Charaktere vor und ihr wisst überhaupt nicht wovon die reden. Wer denkt das würde am Ende geklärt, nein! Ein paar Fragen, die mir grade mal einfallen: Wer ist Mezner, was hatte der für eine Rolle? Euer Hauptheld springt davon irgendwelche Fehler gemacht zu haben, welche? Warum? Wo? Wie? Was hat er für eine Beziehung zu der einen Frau, die im Spiel vorkommt? Was hat der Dicke mit allem zu tun? Was ist das "Gewoelbe"?

Die Grafik ist unter aller Sau. Mit Texturen die matschiger sind als der Rasenrand vom Freibad geht los. Euer Hauptheld sieht echt ultra hässlich aus. Blur Effekte sind zumeist hässlich und stören. Man kann ob der schlechten Grafik nur erahnen, was was darstellen soll. Zumeist lauft ihr lediglich durch einen kleinen Schlauch. Das Spiel mutet an, als hätte man es unbedingt rausbringen wollen und gut ist. Irgendwelche Idioten kaufen es schon.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 07.02.2014
Fazit:
Nochmal: Das Spiel macht wirklich Spaß, auch wenn es immer nur das gleiche ist. Die Grafik ist hässlich der Sound unterirdisch und die Texturen sind so schlecht aufgelöst, das hat man am PC noch nicht erlebt. Ein Spiel von 2009. Wow. Da sieht selbst Half Life 2 besser aus. Für den Preis, den es heute kostet - 10€ maximal - kann man es sich schonmal antun. Allerdings für alle, die eine Story suchen und fair herausgefordert werden wollen: nehmt die Finger weg!