Retro N64 Review

Bomberman 64 auf Nintendo 64

08.05.2016

Bomberman 64 ist der Versuch von Hudson die berühmte Bomberman-Serie in die dritte Dimension zu holen - und ich finde das hat ganz gut funktioniert. Die eigentlich aus den 2D-Mehrspielerspielen bekannten Spielfiguren mit Kugeln als Körper und Händen funktionieren in 3D ziemlich gut.

Zu Beginn des Spiels seht ihr die Bösewichte, die einem Planeten das Leben aussaugen. Über die Hintergründe, warum sie das tun, wird nichts gesagt. Jedenfalls suchen sich die Bösewichte nun den Bomberman-Planeten als nächstes Ziel aus, und fliegen mit ihrer Basis dahin. Ihr zieht nun los um die Basis zu erobern, die aus vier Satelliten um die Festung der Finsternis herum besteht. Jede dieser fünf Welten ist wiederum in vier Level geteilt. Da hätten wir folgende obligatorische Welten: Lava, Schnee, Hafenwelt, eine eher grüne Welt, und die Festung der Finsternis selbst, die wiederum eher im modernen bis zukunftstechnologischen gehalten ist. Jede Welt hat einen Zwischengegner, der etwa die Gestalt eines Bomberman annimmt, der eine besondere Fähigkeit hat, der eine bspw. kann ein Kraftfeld aufbauen, was euch umwirft, der andere kann euch mit seinen scharfen Klingen kurz und schmerzlos erledigen. Außerdem hat jede Welt einen Boss, der besiegt werden muss. Die Lavawelt und Eiswelt haben dabei, wie ich finde, die coolsten Bossgegner, einmal ist es ein Roboter, der euch mit seinen Fäusten umwirft, und auf der anderen Seite eine Eisspinne.

Schlagt ihr den Bossgegner der Welten, löst ihr die Kette von der Welt zur Festung der Finsternis. Schafft ihr das bei allen vier Satellit-Welten, könnt ihr in die Festung der Finsternis weiter vorrücken und euch dem Bosskampf des Spiels stellen. Neben den Boss sind aber noch die Goldkarten sehr wichtig. Sammelt alle (100 Stück), damit ihr nach dem Bosskampf in der Festung der Finsternis in die tatsächlich letzte Welt weiterkommt und ihr den Bossgegner tatsächlich schlagen könnt. Das habe ich aber noch nie geschafft, und habe damit auch dieses letzte Level nie gespielt, denn einige dieser Goldkarten sind verdammt schwierig. In den normalen Levels müsst ihr oftmals Rätsel lösen oder Geschickt zeigen um die Goldkarten einsammeln zu können. Bomberman kann nicht springen, er wird nur auf Gegnern oder Bomben weiterhüpfen, d.h. um einige Klippen zu überwinden müsst ihr eine Bombe hinlegen um über diese zur anderen Seite zu gelangen. Das kann sogar richtig interessant bei größeren Unterbrechungen sein - und auch verdammt schwierig.

Startet ihr das Spiel, habt ihr nur die Möglichkeit maximal zwei schwarze Bomben zu legen. Schwarz bedeutet, dass sie zeitgesteuert sind, d.h. ihr nicht entscheiden könnt, wann die Bomben in die Luft gehen. Außerdem sind die Bomben verdammt schwach. Zusätzlich dazu könnt ihr die Bomben mit dem A Knopf aufheben und aufpumpen, dann ist der Wirkradius der Bomben deutlich erhöht und sie machen den Feinden mehr Schaden. Außerdem sterben die meisten Gegner wenn ihr ihnen eine solche große Bombe auf den Kopf werft. Um die Stärke und Anzahl eurer (kleinen) Bomben zu erhöhen sammelt ihr PowerUps. Es gibt auch PowerUps, die nur für dieses Level gelten, bspw. der Fernzünder, der euch eure Bomben selbst zünden lässt (indem ihr Z drückt), oder die roten Bomben, die erheblich stärker sind, und einen deutlich höheren Wirkradius haben.

Sterbt ihr, habt aber noch weitere Leben, behaltet ihr die roten Bomben, aber den Fernzünder verliert ihr. Habt ihr keine Leben mehr, müsst ihr ein Continue benutzen, und startet von der Levelauswahl neu. Habt ihr keine Leben mehr, geht das Spiel ins Hauptmenü zurück. Das Spiel speichert aber nach jedem abgeschlossenen Level automatisch. Das Gegnerdesign ist ziemlich gut, und es ist für genügend Abwechslung in den Leveln gesorgt. Ihr trefft zwar ab und an einige Gegner wieder, aber dennoch findet ihr in jeder Welt unterschiedliche Feinde, unterschiedliche Hindernisse und unterschiedliche Rätsel, die ihr neu angehen müsst.

Die Level zu lösen, die Goldkarten zu finden und zum Ausgang zu laufen das macht eine Menge Spaß. Viele der Goldkarten sind durch Rätsel geschützt, einige sind einfach nur in den Levels versteckt, und für wieder andere müsst ihr die Level in unter einer bestimmten Zeit schaffen. Außerdem hat noch der dreißigste Gegner, den ihr in einem Level erledigt eine Goldkarte, die ihr euch einheimsen könnt und solltet, wenn ihr das letzte Level sehen wollt. Dabei gibt es aber auch eine Goldkarten in den Levels die echt sehr schwer sind, zu bekommen. Ich habe bspw. den Fischendgegener der Hafenwelt nicht dazu bekommen, eine Bombe zu fressen, was mir die letzte Goldkarte des Gegners gegeben hätte. Bei den Bossen müsst ihr alle fünf Goldkarten auf einmal schaffen, in den Level werden auch einzelne Goldkarten gespeichert.

Nachdem ihr den Endgegner einmal geschlagen habt, schaltet ihr den harten Schwierigkeitsgrad frei. Ihr hattet im normalen Schwierigkeitsgrad schon keine Lebensleiste, dafür konntet ihr euch von manchen Gegnern ein Herz holen, was als eine Art Puffer dient. Werdet ihr getroffen, fällt das Herz aus euch heraus und ihr könnt es wieder einsammeln um den Schutz wieder zu haben. Werdet ihr ohne Herz getroffen, sterbt ihr. Im schwierigen Schwierigkeitsgrad zerfällt das Herz, wenn ihr getroffen werdet, und auch, wenn ein Miniboss getroffen wird. Konntet ihr euch auf Normal noch von den Minibossen Herzen holen, geht das nun nicht mehr. So wird das Spiel sehr schwer, auch weil sich das Gegnerverhalten ändert.

Das Spiel sieht für heutige Verhältnisse sicher nicht gut aus, aber ich finde auch, dass das Spiel nicht stark gealtert ist. Die Grafik geht noch - man kann erkennen, was das Spiel von einem will. Sicher ist die Steuerung antiquiert, vor allem, dass ihr euch nur in 8 Richtungen bewegen könnt und die Kamera im 45 Grad Winkel drehen müsst; außerdem gibt es drei Zoomstufen, aber ich finde das Spiel ansonsten noch recht gut spielbar, wenn man das Alter des Spiels bedenkt. Fraglich dürfte sein, wie das jemand empfindet, der das Spiel nicht als Kind rauf und runter gespielt hat. Sehr gewöhnungsbedürftig ist, dass ihr einen Sprungknopf habt, sondern euch durch Tricks auf Bomben heben müsst um über Abgründe zu springen. Die Musik gefällt mir immer noch recht gut und passt, wie ich finde, sehr gut zum Spiel.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 08.05.2016
Fazit:
Bomberman 64 ist eine gelungene Umsetzung von Bomberman in 3D. Die Story ist zwar sinnlos, dafür macht der Einzelspieler eine Menge Spaß. Auch im Mehrspieler mit Freunden macht das Spiel eine Menge Spaß. Die Steuerung ist sicher für heutige Verhältnisse recht veraltet, aber ansonsten ist das Spiel eigentlich noch ziemlich gut spielbar.