PS2 Retro Review

Black auf Playstation 2

28.09.2014

Black ist ein EgoShooter, der von Criterion Games, den Machern der Burnout Serie und auch Entwickler der RenderWare Engine, entwickelt wurde und für PS2 und Xbox veröffentlicht wurde. Das Spiel basiert auf einer recht weit entwickelten Version von RenderWare, so läuft das Spiel, wie auch Burnout Revenge auf einer PAL PS2 im 480p progressive Scan Modus.

In Black spielt ihr den Soldaten Sgt. Keller. Vor den Missionen seht ihr kleine Zwischensequenzen, die euch die Geschichte des Spiels präsentieren. Der Keller wird in einem dunklen Raum verhört, und er erzählt, wie er gegen die Terrororganisation Seventh Wave vorgegangen ist. Ihr spielt quasi seine Erzählungen nach. Im Gameplay schlägt sich das allerdings nicht nieder. Der Stil gefällt mir ganz gut, wenn ich auch von der eigentlichen Geschichte nur wenig mitbekommen habe. Die Zwischensequenzen sind schon gut gemacht, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass auch im Spiel die Geschichte erzählt werden würde, und dass erklärt werden würde, wer der Böse ist, welche Absichten er hat, und warum er böse Dinge tut. Das alles tut das Spiel leider nicht. So bleibt der Bösewicht nur ein gesichtsloser Name.

Black spielt sich wie ein normaler EgoShooter auf der PS2. Mit dem linken Analog-Stick bewegt ihr euch, mit dem rechten dreht ihr euch. Mit X hebt ihr Waffen auf. Ihr könnt maximal 2 Waffen bei euch tragen. Mit Kreis duckt ihr euch, mit einem Druck auf Viereck ladet ihr eure aktuelle Waffe nach. Dreieck lässt einen Schalldämpfer anbringen, wenn er euch in der Mission zur Verfügung steht, bzw. ihr in gefunden habt. Von bestimmten Waffen liegen Schalldämpfer in den Levels. Leider heißt das nicht, dass ihr, nur weil ihr den Schalldämpfer gefunden habt, ihn auch in späteren Levels benutzen dürft. R1 ist schieße, L1 ist Zoom (Kimme und Korn gibt es leider nicht), mit R2 werft ihr eine Granate, mit L2 verwendet ihr ein Medikit. Auf den Steuerkreuz sind die links und rechts Tasten Waffenwechsel und die oben-Taste lasst euch durch die Feuermodi der Waffe wechseln - also einstellen, ob ihr bspw. vollautomatisch, manuell oder Halbautomatisch schießen wollt.

Waffen gibt es eine ganze Menge. Da Black ein moderner Kriegsshooter ist, werdet ihr Waffen wie die MP5, eine Magnum, RPG, Granatwerfer, G36C oder die AK47 finden und benutzen können. Die Waffen fühlen sich ganz gut an, sind gegen die starken Gegner, die einige Treffer wegstecken können, aber recht schwach. Wirklich zu empfehlen ist da der RPG mit dem das Wegmähen der Gegnerhorden recht einfach und unentdeckt von statten gehen kann. Ja, unentdeckt. Die Gegner KI ist ziemlich schlecht, also vor allem, wenn man mit einem RPG auf die Gegner schießt. In einem Level habe ich direkt an einem Gegner vorbei geschossen - keinen Meter hinter ihm - und er hats nicht mitbekommen. Dann habe ich den Gegner weggeblasen, hat derjenige, der dem Schauspiel direkt gegenüberstand nicht gesehen. Blase ich den und einen weiteren noch weg, hats immernoch keiner mitbekommen. Offenbar ignorieren die Gegner laute Geräusche einfach.

Aber denkt jetzt bitte nicht, dass Black einfach ist - das ist es nämlich nicht. Die Gegner verstecken sich hinter Deckung und sind auch deshalb so stark, weil sie eben viele Treffer einstecken können. Außerdem tötet euch die pure Masse. Teilweise rennen einige Schild-Feinde, einige gut gepanzerten Feinde mit Schrotflinten, normale mit Sturmgewehren oder MPs und noch Raketenwerferfeinde auf euch zu. Um eure Energie wieder aufzufüllen, findet ihr in den Levels große und kleine Medikits. Die kleinen, die von Gegnern dagelassen werden, nehmt ihr sofort ein, wenn ihr drüberlauft. Von den Großen könnt ihr bis zu drei mit euch rumschleppen und später mit L2 einsetzen. Je nach Schwierigkeitsgrad findet ihr mehr oder weniger Medikits.

Der Schwierigkeitsgrad ist in Black eine recht intressante Sache. So habt ihr zu Beginn drei Grade zur Verfügung, den Vierten müsst ihr noch freischalten. Im leichtesten Schwierigkeitsgrad findet ihr viele Medikits und müsst nur die Primärziele erfüllen. Im Zweiten, findet ihr weniger Medikits und müsst einige Sekundärziele erfüllen. Dann findet ihr keine Medikits mehr und müsst mehr Sekundärziele erfüllen. Und den letzten Schwierigkeitsgrad - muss ich gestehen, habe ich noch garnicht freigeschaltet. Die leichteren Schwierigkeitsgrade zeichnen sich auch dadurch aus, dass ihr unendlich viel Munition zur Verfügung habt. Außerdem schaltet ihr beim Durchspielen der Kampagne Silberwaffen frei, was den Effekt hat, dass die Waffen etwas anders aussehen. Ich finde den Ansatz mit den Sekundärzielen richtig cool, weil es unglaublich viel Spaß macht, nach den Zielen zu suchen. Meistens müsst ihr Dokumente suchen, Safes oder Laptops zerstören oder bestimmte Waffen aufnehmen.

Das Spiel spielt sich richtig gut, wie ein normaler Shooter. Auf der PS2 kommt es selten zu Slowdown, und selbst dann lässt sich das Spiel einwandfrei spielen. Die Drehung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da sich euer Charakter nicht so schnell dreht, wie in heutigen Shootern, sondern deutlich langsamer. Seid ihr mit eurem Fadenkreuz (dem weißen Punkt in der Mitte des Bildes) über einem Gegner verlangsamt sich die Drehung nochmal. Man muss das Spiel spielen, damit man versteht, was ich meine. Die Steuerung kommt aber nicht in euren Weg, also, nachdem ihr euch eingewöhnt habt, spielt sich das Spiel butterweich.

Grafisch ist Black auf der PS2 eines der, wenn nicht sogar das schönste Spiel. Es gibt viele schöne Effekte, die das Spiel verschönern - das Spiel bleibt dadurch trotzdem spielbar. Beim Nachladen verschwimmt der gesamte Hintergrund, was ziemlich gut aussieht. Oftmals liegt über den Landschaften so ein gelber Schimmer, der ganz gut aussieht. Die Waffenmodelle sind schön. Manchmal wirken allerdings Animationen der Gegner etwas abgehakt. Das machen allerdings der 16:9 und der 480p-Modus wieder wett. Umgebungen wirken detailiert, wenn auch die Texturen an manchen Stellen, wie Häusern oder Betonböden zu wünschen übrig lassen. Die Beleuchtung gefällt mir gut. Die Soundeffekte klingen gut, der Soundtrack ist wirklich wunderbar und unterstreicht das Spielgefühl nochmal deutlich. Die deutsche Übersetzung ist ganz gut, die Synchronisation ist ebenfalls nicht schlecht, wer die Wahl hat, sollte aber dennoch auf Englisch umstellen. Leider gibt es keine Untertitel in den Zwischensequenzen.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 28.09.2014
Fazit:
Black ist wohl eines der besten Spiele der PS2 bzw. Xbox. Das Spiel sieht wunderbar aus, spielt sich butterweich, auch wenn das Drehen etwas Gewöhnung bedarf. Dennoch finde ich das Spiel wirklich gut, vor allem, weil es einfach so viel Spaß macht, den übermächtigen Gegnern die Rübe wegzuschießen. Der Soundtrack unterstreicht das Spiel gut. Jeder Shooter-Fan sollte Black mal gespielt haben. Leider ist die Kampagne etwas kurz geraten, die Story wird nicht richtig erklärt und am Ende abrupt beendet. Dennoch ein wirklich sehr guter Shooter, der auch heute noch seines Gleichen sucht.