Retro Review

1080 Snowboarding auf Nintendo 64

07.05.2016

1080 auf dem Nintendo 64 ist ein Snowboard-Spiel, genau so wie der Nachfolger 1080 Avalanche auf dem Gamecube. Und mit dem Vergleich ist das Spiel eigentlich auch schon gut beschrieben, aber ganz genau wie der Nachfolger ist das Spiel dann doch nicht.

In 1080 stehen euch verschiedene Modi zur Verfügung, ihr könnt Rennen fahren, was genau so abläuft wie im Nachfolger. Ihr schnappt euch einen Pass, der entweder über 4, 5 oder 6 Rennen geht. Schafft ihr den einfachsten, d.h. gewinnt ihr in allen Rennen gegen den einzigen Kontrahenten und nehmt dabei nicht zu viel Schaden, schaltet ihr den nächsten frei. Dabei zieht der Schwierigkeitsgrad recht schnell an, für mich war es nach mehreren Versuchen unmöglich den zweiten Pass komplett abzuschließen. Ich bin zwar bis zum letzten Rennen gekommen, auch mehrfach mit noch allen Versuchen, aber ich könnte den Kontrahenten nicht schlagen, egal was ich versucht habe. In den Pässen habt ihr drei Versuche, d.h. ihr könnt ein Rennen maximal drei mal Spielen, oder zwei Rennen zweimal. Verliert ihr danach, werdet ihr disqualifiziert und müsst den Pass von vorn beginnen.

Das Schadenssystem im Spiel funktioniert so, dass wenn ihr stürzt, ihr Schaden nehmt. Das heißt, springt ihr aus einer großen Höhe und kommt dann ungünstig auf, sodass ihr fallt, nehmt ihr viel Schaden, fahrt ihr zu schnell gegen eine Abgrenzung der Strecke nehmt ihr auch Schaden, aber nicht ganz so viel. Ist eine Schadensanzeige voll, ist das Rennen auch beendet und gilt als verloren, d.h. ihr müsst einen eurer Versuche verwenden um das Rennen zu wiederholen. In den Rennen habt ihr durch das Pausenmenü die Möglichkeit entweder im ersten Rennen neu zu starten, oder das aktuelle Rennen aufzugeben, dabei einen eurer Versuche verlieren aber das Rennen von vorn zu starten.

Neben den Match-Rennen, stehen euch noch der Trick-Modus zur Verfügung, in dem ihr auf einer bestimmten Strecke viele Tricks machen sollt. Außerdem steht euch der Time Attack-Modus zur Verfügung, bei dem ihr auf einer Strecke die schnellste Zeit hinlegen sollt. Dabei habt ihr keinen Kontrahenten auf der Strecke. Und es gibt noch den Wettkampf, der eine Reihenfolge von 6 Strecken vorgibt. Ein paar der Strecken müsst ihr mit einem herunterlaufendenden Timer schaffen, wobei ihr Tore passieren müsst um weitere Punkte und weitere Zeit zu bekommen; die anderen Strecken sind als Trickstrecken dafür ausgelegt, dass ihr viele Punkte durch Tricks holt. Ziel des Modus ist die höchste Punktzahl aufzustellen. Außerdem gibt es noch den VS-Modus, bei dem ihr gegen einen Freund fahren könnt und den Trainingsmodus der gut dafür geeignet ist einige Tricks auszuprobieren.

Die Auswahl eures Boarders macht bei den Rennen einen großen Unterschied. Es stehen euch verschiedene Boarder zur Auswahl, der eine ist etwas schneller, hat dafür weniger Ausdauer, der andere ist mehr der Techniker, dafür etwas langsamer. Die Statuswerte der Sportler werden euch bei der Charakterauswahl angezeigt. Auch die Wahl des Snowboards macht einen großen Unterschied, da gibt es ebenfalls Boards mit denen ihr schneller beschleunigt, und andere, die eine größere Kantenschärfe haben, ihr also (nehme ich an) besser um die Kurven kommt. Diese Varianz in den Boarder und Boards macht das Spiel auch aus, ihr fahrt eine Weile mit einer Konfiguration und nehmt dann mal eine andere, und merkt das die besser geht oder auch nicht. D.h. ihr sucht euch schnell euren Lieblingsboarder aus, aber der muss noch lange nicht für alle Spieler der gleiche sein.

Einziger Kritikpunkt ist für mich am Spiel, dass es so wenig Inhalt gibt. Klar, es gibt eine Menge Strecken, und die auch noch bei verschiedenen Tageszeiten bzw. Witterungsbedingungen, einmal fahrt ihr eine Strecke bei starkem Nebel, dann wieder bei Abenddämmerung. Aber eigentlich könnt ihr in dem Spiel nur Rennenfahren, und fahrt auch eigentlich immer wieder nur die gleichen Strecken. Glücklicherweise hat das Spiel genügend versteckte oder weniger versteckte Geheimwege eingebaut damit ihr auch schauen könnt, wo ihr am schnellsten seid, also auf welchem Weg ihr schneller seid. Außerdem kommt das Geschwindigkeitsgefühl durchaus auf, auch wenn das Spiel an einigen Stellen, sobald mehrere Bäume oder Feuer im Bild sind extrem ruckelt.

Die Steuerung des Spiels ist etwas gewöhnungsbedürftig. Mit dem Joystick lenkt ihr euren Snowboarder, mit A setzt ihr zum Sprung an, lasst ihr A los, springt euer Boarder. Außerdem werdet ihr während dessen schneller. Wollt ihr ständig schneller sein, benutzt ihr Z, dann duckt sich euer Boarder und ist damit etwas windschnittiger, aber er lässt sich auch schlechter lenken. Mit B und R macht ihr Tricks, während ihr in der Luft seid.

Das Besondere an 1080 ist auch, dass ihr die verschiedenen Untergründe deutlich merkt. Ihr merkt, ob ihr gerade durch hohen Schnee oder festgefahrenen Schnee fahrt, ob ihr über einen zugefrorenen Bach fahrt oder über Asphalt. Diesen Unterschied solltet ihr in euer Wegauswahl einbeziehen, weil jeder zusätzliche Sturz euer Ende bedeuten kann. Tricks in Rennen bringen euch leider gar nichts, das wurde dann mit dem Nachfolger behoben.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.05.2016
Fazit:
1080 auf dem N64 ist ein gutes Snowboard-Spiel, was auch heute noch Spaß macht. Klar ist die Optik sehr stark gealtert und auch das Spielprinzip setzt Rost an, aber dennoch lässt sich mit dem Spiel sehr gut eine gewisse Zeit überbrücken. Das schnelle Ansteigen des Schwierigkeitsgrades ist etwas nachteilig, weil das Spiel so schnell frustig werden kann. Dennoch macht das Spiel eigentlich ziemlich viel Spaß, gerade auch durch die Abwechslung, die euch das Spiel in den Kursen bietet. Einmal ist ein Kurs sehr eingeschränkt und schlauch-ähnlich, dann aber öffnet sich der Kurs zu einer größeren Ebene, vllt. sogar mit mehreren verzweigten Wegen. So kommt neben der eigentlichen Technikkomponente auch noch die Auswahl des Weges hinzu, den ihr nehmen wollt.