Gamecube Retro Review

Medal of Honor Frontline auf Gamecube

19.09.2014

Medal of Honor Frontline ist der dritte Serienteil, und der erste der auf den damals neuen Konsolen Xbox, Gamecube und PS2 erschienen ist. Ich teste hier die Gamecube-Fassung. Die Vorgänger zeichneten sich durch schnelle Shooter-Action, durch vielfältige Missionsziele, durch abwechslungsreiche Kampagnen und vieles mehr aus. Kann Medal of Honor Frontline auf dem Gamecube dem gerecht werden? (ich kopiere Passagen aus dem PS3-Test)

Medal of Honor Frontline spielt wie alle alten Serienteile im zweiten Weltkrieg. Ihr startet mit Missionen zum D-Day, wo ihr in einem Landungsschiff sitzt und dem Maschinengewehrfeuer der Deutschen ausgesetzt seid. Im Verlauf des Spiels lauft ihr durch Städte, versenkt U-Boote, schießt von Lastern auf laufende Deutsche, zerstört Panzer auf offenem Feld - selbst Panzerfahren dürft ihr aber nicht, was auch ganz gut ist, da die Panzerfahrmissionen in solchen alten Spielen, finde ich, immer recht schwach waren.

Für Abwechslung ist auch gesorgt, da ihr nicht nur allein unterwegs seid, sondern euch begleiten auch mehr oder weniger schlaue Kameraden, die aber ganz gut Deutsche wegschießen. Auch könnt ihr manchmal Uniformen oder Pässe stehlen, mit denen ihr eine Weile lang unentdeckt bleibt und euch an den Kämpfen quasi vorbeischleichen könnt. Meine Lieblingsmission ist, wo ihr als Kellner verkleidet eine größere Villa infiltriert, einen Gefangenen befreit und dann dort verschwindet.

Ihr könnt die Nazi-Soldaten mit vielen Waffen, die ihr im Spiel findet ausschalten. Eine Pistole habt ihr meistens schon, dann findet ihr noch Thompson, Bar, MP40, STG, eine Schroftline, M1 Garand, das Gewehr43 oder die Springfield. Außerden stehen euch für die Panzerabwehr noch die Bazooka und Panzershreck zur Verfügung. Pro Level stehen euch maximal 5 Waffen zur Verfügung, oftmals könnt ihr nichtmal so viele finden. Dh. ständig nur mit MP40 rumlaufen geht hier nicht.

Die deutschen Soldaten, die vom Intelligenzquotienten her eher beim Toast angesiedelt sind, schaffen es doch ab und an euch Energie abzuziehen. Ihr habt eine Gesundheitsleiste, die sich als Kreis um euren Kompass schmiegt. Ihr könnt eure Gesundheit wieder auffüllen, indem ihr Feldflaschen oder Verbandskästen findet. Mitnehmen könnt ihr davon nichts. Es gibt auch keine Wiederbelebungen, wenn ihr einmal tot seid, startet ihr wieder am Beginn der Mission.

Das Spiel steuert sich auf dem Gamecube sehr gut, laufen, schießen, ducken, springen - all das geht mit dem Gamepad des Cubes ganz gut, wenn man sich einmal an die Steuerung gewöhnt hat. So springt ihr mit Y, duckt euch mit X (und steht auch mit X wieder auf), A ist eure Aktionstaste und mit B schlagt ihr Feinde nieder. Mit dem Z-Knopf ladet ihr eure Waffe nach. Mithilfe des R-Triggers schießt ist, mit L zoomt ihr - bitte nicht verwechseln mit dem Kimme und Korn, was die PS3-Fassung zu bieten hat. Ihr bewegt euch mit dem linken Analog-Stick, mit dem C-Stick schaut ihr euch um. Dabei finde ich das Umschauen etwas gewöhnungsbedürftig, da sich das ziemlich steif anfühlt. Das Spiel ist dennoch gut spielbar, aber es geht etwas Präzision verloren, wenn ihr nicht geübt seid, mit der Steuerung fertig zu werden. Mit dem Steuerkreuz könnt ihr Waffen durchschalten (nach oben, unten), den Quellblick aktivieren (also mit dem Steuerkreuz links springt euer Fadenkreuz wieder ordentlich zentriert nach vorn) und mit der rechten Steuerkreuztaste könnt ihr euch Hilfe geben lassen.

Grafisch gefällt mir die Gamecube-Fassung sehr gut. Nicht nur bezüglich des Alters, sondern überhaupt. Das Spiel ist einer der Shooter, die nicht unter der geringen Auflösung leiden; die Gegner sind gut sichtbar, die Umgebungen sind trotzdem recht detailiert, neigen aber auch zu Kantenflimmern. Mir gefällt auch, dass die Entwickler auf Blur-Effekte verzichtet haben, was die nachfolgenden Shooter oftmals benutzt haben, da so der Blick auf das Geschehen ungestört bleibt. Die Beleuchtung - wenn auch statisch - gefällt mir deutlich besser als auf der PS3. Das gelb der Laternen in der Nacht, die Beleuchtung der Stadt am Morgen. Mir gefällt dieser Grafikstil, wenn er auch einfacher ist, deutlich besser als die technisch überlegene PS3-Fassung. Leider ruckelt das Spiel bei vielen oder großen Partikeleffekten (wie Rauch oder Feuer) recht stark.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 19.09.2014
Fazit:
Medal of Honor Frontline ist heute noch sehr gut spielbar, und hat mir auf dem Gamecube direkt nochmal so viel Spaß gemacht wie auf der PS3. Einziges Manko hier ist, dass ihr auf dem Gamecube keine Trophäen gewinnen könnt, aber dennoch erwartet euch hier ein gut gealtertes, sehr schönes Spiel, was ziemlich gut spielbar ist und immernoch eine Menge Spaß macht.