PS3 Review

Infamous auf Playstation 3

22.03.2014

Infamous, der erste Teil der heute recht bekannten Infamous-Serie auf der Playstation, ist ein Third-Person spiel, in dem ihr den Protagonisten Cole steuert. Ihr erlangt zu Beginn des Spiels durch die Strahlenkugel eure Kraft - ihr könnt Blitze aus euren Händen schießen und Strom steuern. Ihr heilt euch indem ihr Strom absaugt.

Das Spiel beginnt also in Empire City, wo Cole anscheinend die Strahlenkugel aktiviert, und damit die Stadt in Schutt und Asche legt. Sie verleiht im dabei seine Fähigkeiten. Nun versucht er die Stadt zu retten, die zwischenzeitlich von der Regierung unter Quarantäne gestellt wurde. Dabei bekommt man im Spiel aber wenig mit. Kurz nachdem ihr mit eurem Freund Zeke (der unglaublich nervt - das wird im Laufe der Geschichte nicht wirklich besser) versucht aus der Stadt zu entkommen lernt ihr Moya kennen, eine FBI-Agentin. Sie wird euch nun eine Weile lang Aufträge geben, die euch zur Strahlenkugel führen sollen.

Ihr setzt euch in der Geschichte gegen Reaper, Dust Man und Erstgeborene zur Wehr. Erstere sind in Neon, zweitere in Warren und letztere im historischen Stadtteil ansässig. Diese besiegt ihr mit euren Stromfähigkeiten, oder schlagt sie einfach zu Boden. Dabei könnt ihr auch so genannte Stunts ausführen, zum Beispiel indem ihr eine Schockgranate an einen Gegner heftet oder ihn in der Luft abschießt.

Im Laufe der Story erhaltet ihr noch weitere Fähigkeiten, wie beim Sturz von einem Gebäude einen Elektro-Schlag auf dem Boden auszuführen oder Stromgranaten zu werfen. Diese Fähigkeiten erhaltet ihr immer dann, wenn ihr einen Stadtteil der fast frei begehbaren Stadt wieder mit Strom versorgt. Die Stadteile werden erst nach und nach freigeschalten, daher nur fast frei begehbare Stadt. Zu Beginn seid ihr im Neon-Viertel, dann später in Warren und zum Schluss im historischen Stadtteil. Die Stadtteile selbst erscheinen relativ ähnlich, so gibt es quasi in jedem eine eigene Hochbahn, wenigstens eine rote Tankstelle und wenigstens einen Friedhof, oder was so aus sieht wie ein Friedhof. Das heißt alleine indem ihr in die Umgebung schaut, wisst ihr noch nicht wo ihr euch gerade befindet.

In den Stadtteilen gibt es jeweils Hauptmissionen, die dazu führen, dass ihr in der Story weiter kommt und Cole entlastet, aber es gibt auch Nebenmissionen, die ihr absolviert um die Stadtteile zu erobern. Subjektiv glaube ich, dass dadurch weniger Feinde auftauchen. Für jeden Kill erhaltet ihr XP, die ihr für Verbesserungen eurer Kräfte im Pausenmenü eintauschen könnt. Das bringt zursätzliche Sammellust ins Spiel.

Es gibt viele verschiedene Missionen, zum Beispiel werdet ihr auf gepanzerte MG-Busse stoßen, oder gegen stärkere Conduits antreten. Manchmal müsst ihr Ventile zudrehen, dann Kanister von Wassertürmen schießen und so weiter. Ihr könnt euch in der Stadt quasi frei bewegen, ihr könnt auch Gebäude hoch springen. Ich würde ja klettern schreiben, aber das einzige, was Cole wirklich macht ist das Gebäude hoch zu springen. Dabei hält er sich an allem fest, auch wenn er es nicht soll und genau dann, wenn ihr unbedingt wollt, dass er sich an irgendetwas festhält, tut er es nicht. Das ist auch eines der größten Kritikpunkte am Spiel.

In der Stadt liegen des Weiteren Explosionssplitter herum (350 davon). Sammelt ihr immer eine gewisse Anzahl davon erhöht sich eure Stromleiste am oberen Bildschirmrand. Diese Leiste sollte möglichst groß sein, denn sie dient euch als Energie um stärkere Moves auszuführen (zb. Granaten werfen,...). Außerdem findet ihr Tonbandaufnahmen an Satelitenschüsseln, die ihr sammeln könnt (bzw. für eine Trophäe müsst).

Grafisch wirkt das Spiel etwas altbacken und durch die fehlende Kantenglättung verstärkt sich dieser Eindruck. Außerdem kommt es in den Gefechten oftmals zu starken Rucklern. Dafür sehen die Stromeffekte ziemlich gut aus. Die Musik und der Sound sind in Ordnung, die deutsche Synchronisation ist dagegen unter aller Sau. Entweder die Übersetzung oder die Synchronstimmen verschlechtern den Eindruck des Spiels. Auch die Story an sich ist eher schwach. Zwar führt sie wie ein kleiner roter Faden durch die Areale, aber wirklich glaubhaft ist die dann doch nicht. Vor allem, da immer wieder so viele unsinnige Wendungen im Spiel sind.

Apropos unsinnig: Wenn ihr im Spiel (außerhalb einer Mission) sterbt, dann startet ihr nicht etwa am letzten Checkpoint (da gibt es nämlich außerhalb von Missionen keine) sondern am letzten Krankenhaus. Das kann teilweise einige Minuten weit weg sein, was zu unnötigem und frustrierendem Mehraufwand führt. Auf dem schwersten Schwierigkeitsgrad ist das Spiel zwar durchaus noch schaffbar, die kleineren Fehlerchen beim Klettern führen aber dennoch zu Frustmomenten, wenn sich Cole einfach nicht um die Ecke hangeln will.

Gefallen hat mir das Karma-System des Spiels. Ihr erhaltet für jede gute Aktion gutes Karma und für jede böse Aktion negatives Karma. Das Karma entscheidet wie euer Strom aussieht (blau oder rot) und welche Kräfte ihr einsetzen könnt. Im Laufe der Story kommt ihr außerdme öfter an Situationen wo ihr entscheiden könnt, ob ihr gut sein wollt oder böse - dh. ob ihr gutes Karma oder böses kassieren wollt.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 22.03.2014
Fazit:
Generell bleibt zu sagen, dass Infamous trotz seiner Schwächen ein gutes Spiel ist. Mir hat das Spiel eine Menge Spaß gemach. Die Story ist etwa 10 bis 11 Stunden lang, wenn ihr alle Nebenmissionen und alle Tonbänder sucht und auch nach den Explosionsscherben sucht. Der Widerspielwert ist hoch, da es neben den guten Entscheidungen auch die bösen Entscheidungen gibt und da als böser Cole noch andere Kräfte bzw. Verbesserungen zur Verfügung stehen. Für Playstation 3 Besitzer eine klare Kaufempfehlung.