Windows Review

Hawx auf Windows

14.02.2015

Hawx ist ein Flugzeugspiel aus dem Hause Ubisoft, welches sich in das Tom Clancey's Franchise einreiht. Einige Male im Spiel ist bspw. von den Ghosts die Rede, die ihr bei irgendwas beschützen sollt, oder denen ihr unter den Arm greifen sollt. Das ist ganz okay, weil es die Serien etwas zusammenbindet, aber im Endeffekt ist es einfach egal, wen man dort gerade beschützen soll.

Das Spiel beginnt und ihr seid als Kapitän des Hawx Geschwaders (was offenbar gerade mal aus 3 Leuten besteht) auf einer Mission. Ihr zerstört ein paar Panzer, rettet die Ghosts und schon werdet ihr aus dem Militär entlassen. Allerdings gibt es eine private Militärfirma - Artemis - bei der ihr natürlich sofort den Vertrag unterschreibt. Einige Missionen später, fliegt ihr und sollt die Brasilianische Hauptstadt vor Las Trinidat beschützen. Daraus entsteht kurz später der eigentliche Zwist des Spiels, den ich hier natürlich nicht verraten werde. Es hat aber viel mit Patriotismus, Amerikanismus und überschwingliche Heimatliebe zu tun. Außerdem möchte ich sagen, dass ich nicht glaube, dass das Militär Leute wiederaufnimmt, die sich gerade zu Desateuren gemacht haben - aber nagut, so ist sie, die Spiellogik.

Nun tut ihr also nichts andres als 6 Stunden lang das zu tun, was euch die virtuellen Leute sagen. Hawx ist in Missionen eingeteilt. Zu Beginn bekommt ihr eine Zwischensequenz zu sehen, die euch kurz den Hintergrund der Mission zusammenfasst. Außerdem wird dargestellt, wie vielen Boden- / Luft- / whatever-Gegner ihr begegnen werdet. Dann sucht ihr euch ein Flugzeug aus. Zu Beginn habt nur quasi nur ein Flugzeug, wenn ihr weiter aufsteigt, erhaltet ihr mehr Flugzeuge und weitere Waffen zu Verfügung. Und dann geht es schon los.

Das Spiel belohnt euch mit Erfahrungspunkten, wenn ihr Gegner zerstört, Missionen erfüllt oder besondere Taktiken einsetzt. Wie genau letzteres verteilt wird, weiß ich nicht - das hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Wenn ihr genug Punkte habt, steigt ihr am Ende einer Mission einen Rang auf und erhaltet neue Flugzeuge und Waffen. Ebenfalls wenn ihr eine Mission abschließt, erhaltet ihr neue Flugzeuge und eine neue Karte für den Freiflug-Modus.

Die Missionen sind immerhin abwechslungsreich genug um euch nicht zu langweilen. Oftmals fliegt ihr auf einem rechteckigen Stück Karte umher und versucht eine bestimmte Anlage zu beschützen. Mal ist es eine Raffinerie, mal ist es eine Rakete, die abheben soll. Gerne sind es auch andere Truppen, wie bspw. die Ghosts oder einige Kampfschiffe, die aus einem Hafen ablegen sollen. Manchmal sollt ihr auch Radartürme zerstören.

Alle Gegner bekommt ihr auf eurem HUD angezeigt - sie sind mit gelben Markern gekennzeichnet. Das einfachste ist, die Gegner mit den Joint-Raketen abzuschiesen. Dabei wählt ihr den gewünschten Gegner aus (mit Y auf dem 360-Pad könnt ihr zwischen den Gegnern umherschalten). Dann versucht ihr ihn eine Weile auf dem Bildschirm zu halten, bis die Rakete ihn automatisch anvisiert hat, dann schießt ihr die Rakete mit A los. Später gibt es noch andere (und stärkere) Raketen, allerdings verändert sich das Grundprinzip nicht. Die Joint-Raketen sind allerdings später auch nicht mehr stark genug, jeden Gegner mit nur einem Treffer auszuschalten, weshalb ihr am Besten direkt eure beiden Raketen losschießt. Bspw. Mic-Flugzeuge benötigen zwei Schuss, Kreuzer-Schiffe sogar vier. Normale Panzer oder SAM-Stellungen auf dem Boden benötigen nur einen Treffer.

Später werden euch noch Abwurfbomben oder Multi-Ziel Luft-Luft-Raketen zur Verfügung gestellt. Dann gewinnt das Spiel nochmal kurz an Abwechslung, allerdings erhaltet ihr die Bombem bspw. nur in einer oder zwei Missionen, wo ihr sie wirklich sinnbringend einsetzen könnt. Neben den Raketen (die ihr mit A abfeuert) habt ihr für kurzere Entfernen ein Maschinengewehr. Bringt dafür den Zielcursor über den Kreis vor dem Gegner, dann trefft ihr ihn auch. Vom Maschinengewehr habt ihr unbegrenz Munition.

Eure Munitionsanzeige befindet sich rechts unten. Ihr könnt bis zu drei verschiedene Raketen-Waffen mitnehmen und habt meistens noch eine gewisse Anzahl an Täuschkörpern an Bord. Über euren Kerosin-Stand müsst ihr euch keine Gedanken machen. Ebenfalls rechts unten steht euer Panzerungswert (ähnlich wie Energie in einem normalen Shooter). Sinkt der auf Null, seid ihr Geschichte. Ebenfalls solltet ihr den Untergrund meiden. Der hat mich einige Male zerstört.

Das Besondere an Hawx ist, dass ihr das Flugzeug auch ohne Hilfen steuern könnt - im so genannten OFF-Modus. Dabei seht ihr das Flugzeug von hinten (außen) und steuert es quasi genauso wie zuvor. Allerdings könnt ihr jetzt gewagtere Manöver fliegen und auch mal stark bremsen und euch drehen, sodass ihr einen Gegner, der sonst um euch rumfliegt und somit euren Raketen entgehen kann, anvisieren könnt. Mithilfe von dem OFF-Modus könnt ihr auch Raketen abhängen, die euch ein Gegner anschießen wollte.

Außerdem bietet euch das Spiel eine Flughilfe namens ERS. Dabei werden euch auf Knopfdruck stilisierte Tore auf dem Bildschirm angezeigt, die ihr durchfliegen könnt. Diese Tore bringen euch genau ans Ziel - sodass ihr einen Gegner ins Visier nehmen könnt, oder ihr gut einen Panzer beschießen könnt, der sich in einer Stadt versteckt. Das ERS könnt ihr in den meisten Mission einsetzen, müsst es oftmals aber nicht. In einer Mission ist es allerdings unerlässlich, da ihr direkt in ein Nest von feindlicher Luftabwehr fliegen müsst und nur, wenn ihr im vorgegebenen Pfad bleibt, werdet ihr nicht getroffen. Das ist zwar ebenfalls etwas seltsam, zumal der Pfad nicht sonderlich gewagt ist, aber gut - Spiellogik halt.

Hawx sieht grafisch ziemlich gut aus, wenn auch die Umgebungen wenig zum Entdecken einladen. Es gibt die ein oder andere Landschaft, die wirklich gut aussieht, alle anderen sind eher Einheitsbrei. Das Wasser bspw. ist genauso eine Textur wie die Boden. Die Städte sehen eher aus wie leblose Modellstädte als echte Städte. Außerdem kommen mir die Größenverhältnisse etwas verschoben vor. Dafür sind die Sonneneffekte recht gut. Das Spiel lief auf meinem System (AMD FX 6300, ATI HD Radeon 5670) in 1080p-Auflösung auf quasi maximalen Einstellungen recht gut. Lediglich das Anti-Aliasing musste ich ausschalten. Dennoch gab es in einigen Missionen Einbrüche bis zu 19 Frames pro Sekunde, dennoch lies sich das Spiel gut spielen. Der Sound ist etwas seltsam. Einerseits gefallen mir die Flugzeugsounds und der Soundtrack ist recht gut. Allerdings die Dialoge sind quatsch, manchmal schwachsinnig übersetzt (wenn ein Soldat als "Junge" angesprochen wird, weiß ich auch nicht weiter) und manchmal habe ich die Dialoge in den Missionen garnicht gehört - sondern nur die Lippenbewegung der Leute gesehen. Es gibt auch keine Untertitel.

Das Spiel hat aber auch abgesehen davon mächtige Schwächen. Bspw. funktioniert der OFF-Modus nur dann, wenn der anvisierte Gegner nicht auf dem Boden ist, da sich die Kamera und im Prinzip alle eure Flugzeugbewegungen um diesen Gegner drehen. Ist der am Boden, werdet ihr oftmals am Boden zerschellen. In einer Mission müsst ihr eine Flotte Kriegsschiffe, die euch mit Flugabwehrraketen beschießen, zerstören. Ihr könnt nichtmal ein paar Raketen auf ein Schiff schießen, bevor ihr nicht zwei oder drei Raketen am Hintern habt, die ihr dann nur schwer loswerdet, weil um die loszuwerden solltet ihr in den OFF-Modus und viel Spaß dann damit von den Gegnern wegzukommen.

Außerdem funktioniert die Anvisiermechanik nur so halb. Einerseits ist es mit Y nur möglich bestimmte Ziele auszuwählen, bspw. werdet ihr es schwer haben um euch herum fliegende gegnerische Flugzeuge so auszuwählen und zu beschießen. Oder wenn ihr ein bestimmtes Ziel haben wollt, müsst ihr ebenfalls sehr frickeln, bevor ihr wirklich das Ziel habt, was ihr wolltet. Ansonsten spielt sich Hawx mit dem Xbox360-Pad ziemlich gut. Lediglich der Wechsel in den OFF-Modus (mit doppelt RT) hätte vielleicht besser gemacht werden können. Ich habe auch öfters die falschen Tasten gedrückt, wenn ihr etwas bestimmtes wollte. Bspw. bin ich es gewohnt, dass RT der Knopf zum Abschießen von Raketen ist, hier ist das allerdings der A Knopf.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 14.02.2015
Fazit:
Hawx ist an sich ein recht solides Flugzeugspiel - allerdings nur dann, wenn man keine Simulation erwartet. Das Spiel ist quasi das Call of Duty unter den Flugzeugshootern. Es geht hektisch zur Sache und die Physik ist längst nicht realistisch, soweit wie ich das einschätzen kann. Wenn ihr über die offensichtlichen Schwächen des Spiels, wie die lahme Geschichte, die Spiellogik, die etwas merkwürdige Steuerung (die sich aber nach einiger Zeit ganz gut anfühlt) hinwegkommt, dann erhaltet ihr mit Hawx ein gutes Flugzeugspiel. Immerhin ist dieser Shooter mal aus einer anderen Perspektive - immer nur auf dem Boden rumschießen macht ja auch auf Dauer keinen Spaß. Die Umgebungen prägen sich natürlich auch nicht so richtig ein, weil wirklich viel seht ihr davon auch nicht - was etwas schade für das Spiel ist, aber so ist das Setting nunmal.