PC Review

Call of Duty 9 Black Ops 2 auf Windows

05.02.2014

Call of Duty 9 - Black Ops 2. Meine Erwartungen waren gespalten. Einerseits wusste ich, dass es ein Call of Duty-Teil ist, also wusste ich bereits, dass es mir mördsmäßig auf den Senkel gehen wird, es zu spielen. Andererseits freute ich mich auf die Neuerungen, die groß vorher angekündigt wurden. A la "Jede Aktion hat ihre Folgen". Ob das wirklich stimmt, erfahrt ihr hier, denn ich hab das Spiel endlich gespielt.

Cod 9 ist erstmal ein typisches Call of Duty. Die ab und an eingestreuten Neuerungen sind zu klein um ernst genommen zu werden. Ihr könnt vor eurer Mission eure Waffen wählen und zusammenbauen - das ist okay. Außerdem gibt es so genannte Einsatztrup-Missionen, wo ihr in der Zukunft (dazu gleich mehr) Ziele erfüllen sollt.

Das Spiel behandelt die Geschehnisse um Frank Woods, Alex Mason und seinen Sohn Dave und um Menendez und ein paar andere Vollidioten, von denen ihr im Spiel einmal hören werdet, aber danach nie wieder. Die Story ist wie immer: Menendez plant den großen Terror-Angriff auf alles. bla. Beim Spielen der Heldengeschichte fallen mir Sachen ein, wie "Woher haben denn die Terrors, vor denen wir uns alle fürchten ihre Waffen". Naja. Darum geht es ja nicht, sondern wir wollen als Held in die Geschichte eingehen, indem wir die durchaus nachvollziehbaren Aktionen von Menendez verhindern - und das mit Waffengewalt.

Also ballern wir uns knapp 6 bis 8 Stunden lang durch alles, was irgendwie nach Feind aussieht. Ihr spielt entweder Alex Mason oder Dave, also entweder 1970er oder 2025er. Das Waffen- und das Leveldesign in der Zukunft ist mir zu abgespaced. Einige Dinge sind ja ganz nett, wie der Millimeterscanner, mit dem ihr Feinde hinter Wänden entdecken könnt - quasi ein roßes Rotpunkt-Visier. Andere hingegen sind einfach nur dumm bis nervig, zum Beispiel die verschiedenen kleineren Drohnen, die euch so schnell wegnieten, so schnell könnt ihr nicht mal "FUCK" sagen. Und die Drohnen hingegen brauchen so verdammt viele Schuss, um selbst kaputtzugehen. Das ist einfach nur dumm. Außerdem ist die Geschichte wiedermal nicht nochvollziehbar. Und zwar garnicht. Menendez ist böse. Aber wurde der nicht in der Vergangenheit bereits getötet? Gehts?

Auch die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Zukunft machen die Sache nicht einfacher. Hinzu kommt das unglaublich gute Gegnerverhalten (Achtung Ironie!). Einige Gegner fühlen sich irgendwie garnicht danach euch zu beschießen, sondern ihr könnt sie einfach wegschlachten. Außerdem ploppen auch plötzlich irgendwelche Feinde, NPCs und sonstwas für Dinge/Leute einfach mal in euer Sichtfeld, in einigen Fluchtsequenzen, wo ihr so schnell rennen sollt, wie ihr könnt, versperren euch eure Freunde den Weg. Insgesamt, hätte man deutlich mehr Entwicklung in das Spiel stecken müssen. Es fehlt hinten und vorn der gesamte Zusammenhalt der Story, das Gameplay, was immer wieder das gleiche ist - es ist ja nicht mal so, dass ihr irgendwie irgendwann etwas anderes tut als tausende Terrors zu töten.

Die Story wird größtenteils in Zwischensequenzen gezeigt, die vorgerendert daherkommen. Die Zwischensequenzen, sehen so dermaßen schrecklich aus. Und vor allem ist eine Synchronität der Lippen mit dem, was gesprochen wird, einfach mal garnicht gegeben. Das ist nervt und macht außerdem einen verdammt schlechten Eindruck. Einzig die relativ schönen Lichtreflexe verschönern das Bild. In einigen Missionen, werdet ihr nass - da sieht das Spiel dann aus, wie Unreal Tournament 3. Langsam verstehe ich nicht mehr, warum TreyArch / Infinity Ward noch auf der alten Engine rumhocken. Ich hoffe, dass das ein Ende mit der PS4 hat. Der Soundtrack des Spiels ist okay, aber wenig einprägsam. Es sind mir einige Fehler im Spiel aufgefallen, wie zum Beispiel Schattenfehler, oder Stellen, wo das Spiel - mitten im Spiel von einem aufwändigeren Lichtberechnungsmodus in einen simpleren Wechselt und zurück. Das fällt negativ in der Perfomance des Spiels auf. Außerdem schwankt die Framerate von 60 bis 25 Frames pro Sekunde, von Mission zu Mission. Schlecht ausbalanciert also auch noch.

Abgrottig schlecht ist die Controller-Steuerung des Spiels. Warum um alles in der Welt das Spiel nur Xbox360-Controller annimmt bleibt mir ein Rätsel. Außerdem fühlt sich die Steuerung (mit PS3-Controller, Siehe dazu Motionjoy-DS3 Tool) abgrottig mies an. Es gibt keine Möglichkeit die Tastenbelegung des Spiels irgendwie zu ändern. Beim Durchforsten der Spieldateien fiel mir auch nur eine key-bindings-Datei auf, die Tastaturbindings vorwies. Die Steuerung fühlt sich ruckelich an, stellenweise als würde ich im Netzwerk mit hohen Latenzen spielen.

An und für sich ist das Spiel ja ganz okay. Leute abschießen macht halt eine Menge Spaß. Aber wiedermal ist mir das Spiel nach einer Weile so dermaßen auf den Sack gegangen - fast wie Cod 8 letztes Jahr. Die Steuerung, die konstant versucht hat mich zu trollen; die schlechte GegnerKI; die Bugs und Fehlerchen des Spiels, das immergleiche Gameplay. Das nervt und macht einfach keinen Spaß. Ich gebe dem Spiel trotzdem mehr Punkte als Cod 8, weil es mir später als der Vorgänger auf den Sack gegangen ist.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 05.02.2014
Fazit:
Grafisch wenig hübsch, Soundtechnisch veraltet, immergleiches Gameplay, nicht nachvollziehbare Story, Ladezeiten direkt aus der Hölle, jede Menge unnötiges Blut und Gewalt - Was braucht man noch, damit ein Spiel schlecht ist?